Laut dem US-amerikanischen Wirtschaftsinformationsdienst Refinitiv ist die Zahl der ETF-Schließungen europäischer Produkte in diesem Jahr auf bestem Wege, einen neuen Rekordwert zu erreichen. Bis Ende Oktober wurden demnach bereits 272 ETFs von ihren Herausgebern geschlossen.
Zwar verzeichnete der europäische Markt für ETFs auch 2020 wieder insgesamt betrachtet einen Kapitalzufluss. Allerdings konnten hiervon bei Weitem nicht alle ETFs gleichermaßen profitieren. Stattdessen sind zahlreiche Anbieter dazu übergegangen, vermehrt ETFs zu schließen. Der bisherige Höchstwert von 289 Schließungen innerhalb eines Jahres wurde 2016 aufgestellt.
Fondsvolumen entscheidet über langfristiges Bestehen eines ETF
Die Analysten von Refinitiv erklären diesen starken Anstieg bei den Schließungen damit, dass es aktuell sehr viele ETFs gebe, welche für ihre Herausgeber nicht rentabel seien. Eines der entscheidenden Kriterien für die Profitabilität eines ETFs ist das Fondsvolumen. Da Aufwand und Kosten, einen ETF zu betreiben, unabhängig von dessen Größe stets gleichbleiben, ist ein ETF mit einem großen Fondsvolumen rentabler als ein kleinerer.
Wird ein neuer ETF aufgelegt, gibt ihm sein Anbieter eine gewisse Zeit, um Anleger und Kapital anzuziehen. Sollte das Kapitalvolumen des Fonds jedoch auch nach mehreren Jahren noch zu niedrig sein, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass dieser geschlossen wird, stark an. Dies gilt besonders für Sparten, in welchen bereits erfolgreichere Konkurrenzprodukte existieren.
Die Hälfte der ETFs vereint fast das ganze Kapital auf sich
Die Analysten kamen zu dem Ergebnis, dass es aktuell 826 ETFs in Europa gibt, deren Fondsvolumen die als wichtig erachtete Grenze von 100 Millionen Euro überschritten hat. Es handelt sich dabei um 48,9 Prozent aller in Europa verfügbaren ETFs. Diese vereinen damit jedoch 96,6 Prozent des gesamten verwalteten Kapitals auf sich. Dementsprechend kommen die Hälfte aller verfügbaren ETFs nicht einmal auf 5 Prozent des Gesamtkapitals.
Die Experten von Refinitiv werten die ungewöhnliche hohe Zahl an ETF-Schließungen jedoch nicht als Zeichen, dass die Industrie sich in einer Konsolidierungsphase befindet. Vielmehr sei die in den letzten Jahren sehr hohe Zahl an neu aufgelegten ETFs der Hauptgrund hierfür. Die Anbieter sind demnach schnell bereit, neue Produkte auf den Markt zu werfen. Wenn sich einige davon nicht als profitabel herausstellen, werden sie im Gegenzug auch rasch wieder geschlossen.
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