Wasserstoff, das leichteste Element des Periodensystems, hat das Potenzial, ein entscheidender Baustein unserer Energiezukunft zu sein. Es kann als grüne Energiequelle dienen, die helfen kann, die weltweiten Klimaziele zu erreichen. Aber lohnt sich eine Investition in Wasserstoff-Aktien und ETFs bereits heute? Wir beleuchten die Potenziale, Herausforderungen und Möglichkeiten für Investoren.

Warum Wasserstoff das Potenzial hat, die Energie der Zukunft zu sein

Das unsichtbare und geschmacklose Gas Wasserstoff, steht im Periodensystem an vorderster Front. In seiner reinsten Form ist es nicht nur das leichteste, sondern auch das häufigste Element im Universum. Es ist diese einzigartige Kombination, die Wasserstoff zu einem vielversprechenden Kandidaten für die Energieversorgung der Zukunft macht.

Im Zentrum der Diskussion um Wasserstoff steht seine Fähigkeit, Energie zu speichern und zu transportieren. Anders als Strom, der fast unmittelbar verbraucht werden muss, kann Wasserstoff für einen späteren Gebrauch gespeichert und auch über große Entfernungen transportiert werden.

Darüber hinaus ist Wasserstoff vielseitig einsetzbar, von der Heizungsversorgung über den Antrieb von Fahrzeugen bis hin zur Stromerzeugung in Kraftwerken. Und im Gegensatz zu Batterien, die nur für kurze Zeiträume Energie speichern können, behält Wasserstoff seine Energiepotenziale über einen längeren Zeitraum bei. Das bedeutet, dass Wasserstoff überschüssige Energie von windigen oder sonnenreichen Tagen aufnehmen und zu einem späteren Zeitpunkt, wenn die Bedingungen weniger günstig sind, wieder abgeben kann. Diese einzigartige Speicherkapazität macht Wasserstoff zu einem idealen Kandidaten, um die Volatilität erneuerbarer Energien zu glätten und die Sicherheit der Energieversorgung zu gewährleisten.

„Farben“ des Wasserstoffs, grün, blau und türkis, beziehen sich auf den Prozess seiner Herstellung. Der am meisten begehrte ist der grüne Wasserstoff, der durch Elektrolyse von Wasser unter Verwendung von Strom aus erneuerbaren Energiequellen produziert wird. Dieser Prozess ist CO₂-neutral und somit umweltfreundlich. Andere Farben beziehen sich auf die Nutzung von fossilen Brennstoffen im Produktionsprozess, was zur Emission von Treibhausgasen führt. Derzeit dominieren diese „grauen“ Formen von Wasserstoff, aber die Bemühungen konzentrieren sich auf die Steigerung der Produktion von grünem Wasserstoff, um den Weg zu einer nachhaltigen Energiezukunft zu ebnen.

#Wasserstoff. In 3 Minuten in Würzburg getankt für die nächsten 500 km. 1,3 kg/100 km. Preis 13.85/kg. Muss noch etwas günstiger werden, ansonsten perfekt. #Aiwanger pic.twitter.com/my0TadNJQY

— Hubert Aiwanger (@HubertAiwanger) June 23, 2023

Die Anerkennung des Potenzials von Wasserstoff ist inzwischen auch in politischen Kreisen angekommen. Verschiedene Länder und supranationale Organisationen wie die Europäische Union haben Strategien zur Förderung der Wasserstoffwirtschaft entwickelt, darunter auch umfangreiche Investitionen in Forschung und Entwicklung sowie in die Infrastruktur.

Herausforderungen und Chancen für die Wasserstoffwirtschaft

Heute steht die Wasserstoffwirtschaft vor einer Reihe von Herausforderungen und Chancen, die sie in der Gestaltung unserer Energiezukunft bestimmen werden.

Zu den wesentlichen Herausforderungen zählt die Verbesserung der Effizienz und der Kosteneffektivität der Wasserstoffproduktion. Obwohl grüner Wasserstoff das begehrteste Ziel ist, ist seine Herstellung durch Elektrolyse immer noch teurer als die konventionellen Methoden zur Herstellung von grauem oder blauem Wasserstoff. Daher sind weiterhin Forschung und Entwicklung erforderlich, um kostengünstigere und effizientere Methoden zur Produktion von grünem Wasserstoff zu finden.

Ebenfalls eine Herausforderung ist die Lagerung und der Transport von Wasserstoff. Aufgrund seiner geringen Dichte ist Wasserstoff schwierig zu speichern und zu transportieren, insbesondere über längere Strecken. Darüber hinaus erfordert die Nutzung von Wasserstoff in bestehenden Infrastrukturen und Geräten, wie z.B. in Autos oder Heizungsanlagen, erhebliche Anpassungen oder sogar komplett neue Systeme.

Auf der anderen Seite bieten sich zahlreiche Chancen. Wasserstoff hat das Potenzial, die Wende zu erneuerbaren Energien zu unterstützen und zur Reduzierung der globalen CO₂-Emissionen beizutragen. Es kann als saubere und nachhaltige Alternative zu fossilen Brennstoffen dienen und so zur Bekämpfung des Klimawandels beitragen. Zudem kann Wasserstoff helfen, das Problem der Energiespeicherung zu lösen, das oft mit erneuerbaren Energien verbunden ist. Dies könnte dazu beitragen, die Schwankungen im Angebot von erneuerbaren Energien zu überwinden und eine zuverlässige und kontinuierliche Energieversorgung zu gewährleisten.

Ein weiterer wichtiger Aspekt sind die wirtschaftlichen Möglichkeiten, die sich durch die Wasserstoffwirtschaft ergeben. Die Förderung der Wasserstofftechnologie kann zur Schaffung von Arbeitsplätzen, zur Steigerung des Wirtschaftswachstums und zur Förderung von Innovationen beitragen. Dies bietet auch die Möglichkeit, neue Wertschöpfungsketten zu schaffen und so zu einer diversifizierten und resilienten Wirtschaft beizutragen.

Wasserstoff-Aktien und ETFs: Potenziale und Risiken für Investoren

Investitionen in Wasserstoff-Aktien und ETFs stellen einen attraktiven Weg dar, um von der wachsenden Bedeutung dieses Energieträgers in der globalen Wirtschaft zu profitieren. Aber wie bei jeder Investition kommen diese Chancen mit bestimmten Risiken, die es zu bedenken gilt.

Beginnen wir mit den Risiken. Erstens, obwohl Wasserstoff als Energieträger der Zukunft angesehen wird, ist diese Zukunft immer noch ziemlich unsicher. Technologische Fortschritte, politische Entscheidungen und Veränderungen in der öffentlichen Meinung können sich alle auf die Entwicklung der Wasserstoffwirtschaft auswirken. Beispielsweise könnten strengere Umweltvorschriften den Übergang zu grünem Wasserstoff beschleunigen, während Rückschläge in der Technologieentwicklung ihn verlangsamen könnten.

Außerdem ist der Wasserstoffsektor derzeit noch relativ klein und volatil, was das Anlagerisiko erhöht. Preisschwankungen können drastisch sein, und einige der Unternehmen, in die investiert wird, könnten letztendlich nicht rentabel sein.

Trotz dieser Risiken bieten Wasserstoff-Aktien und ETFs erhebliche Potenziale für Investoren. Erstens können sie dazu beitragen, das Portfolio zu diversifizieren und zu einer grüneren und nachhaltigeren Wirtschaft beizutragen. Die Nachfrage nach Wasserstoff und wasserstoffbezogenen Technologien dürfte in den kommenden Jahren steigen, was zu einer Wertsteigerung dieser Investitionen führen könnte.

Zweitens haben einige der größten und etabliertesten Unternehmen in den Bereichen Energie und industrielle Gase bereits erhebliche Investitionen in den Wasserstoffsektor getätigt. Das Mitfahren auf diesen Investitionen durch den Kauf von Aktien oder ETFs kann eine Möglichkeit sein, von ihrem Fachwissen und ihrer Marktmacht zu profitieren.

Drittens können Wasserstoff-ETFs eine gute Möglichkeit für Investoren sein, die breiter in den Wasserstoffsektor investieren möchten, ohne einzelne Aktien auswählen zu müssen. ETFs bieten eine breitere Diversifizierung und können daher weniger volatil sein als einzelne Aktien.

Investitionen in Wasserstoff-Aktien und ETFs, bedürfen wie alle Investitionen, sorgfältigee Recherche und Überlegungen. Anleger sollten Ihre individuellen Anlageziele und Ihre Risikotoleranz berücksichtigen und gegebenenfalls professionellen Finanzberatung suchen.

Welche Wasserstoff-ETFs und Aktien bieten sich für Investoren an?

Der Wasserstoffsektor mag noch in seinen Anfängen stecken, doch gibt es bereits eine Reihe von Investitionsmöglichkeiten, die es wert sind, genauer betrachtet zu werden. Hier sind einige Wasserstoff-ETFs und Aktien, die potenziell attraktive Investitionen darstellen könnten.

Zwei Haupt-ETFs, die den Wasserstoffsektor abdecken, sind der L&G Hydrogen Economy UCITS ETF und der VanEck Hydrogen Economy UCITS ETF. Beide ETFs investieren in eine Vielzahl von Unternehmen, die in den Bereichen Wasserstofferzeugung, Speicherung und Anwendung tätig sind. Sie bieten somit eine diversifizierte Anlagestrategie, die das Risiko einer Investition in Einzelaktien reduziert.

Es ist wichtig zu beachten, dass diese ETFs noch relativ jung sind und daher eine begrenzte Performancehistorie aufweisen. Allerdings haben sie bereits beträchtliche Mittel angezogen und sind breit über verschiedene Regionen und Subsektoren der Wasserstoffindustrie diversifiziert.

Was die Einzelaktien betrifft, so gibt es eine Reihe von Unternehmen, die sich einen Namen in der Wasserstoffbranche gemacht haben. Linde, Air Liquide und Air Products sind einige der dominierenden Akteure in der Branche. Sie sind führend in der Herstellung und dem Vertrieb von Wasserstoff und könnten gut positioniert sein, um vom Wachstum des Sektors zu profitieren. Linde hat eine starke Partnerschaft mit Daimler Truck, die sie zur Spitze der Wasserstoff-Bewegung katapultiert hat.

Aber es gibt auch kleinere Unternehmen, die auf innovative Weisen den Wasserstoffsektor prägen. Plug Power beispielsweise hat sich auf die Herstellung von Wasserstoff-Brennstoffzellen spezialisiert, die in Gabelstaplern und anderen Elektrofahrzeugen zum Einsatz kommen. Ballard Power Systems hingegen entwickelt Brennstoffzellentechnologie für Busse und LKW.