Viele Depot-Anbieter bieten ihren Kunden stets auch eine Auswahl kostenloser ETF-Sparpläne an. Doch oftmals sind diese Angebote nicht von Dauer. Was sollte man tun, wenn der eigene Sparplan plötzlich mit zusätzlichen Kosten verbunden ist?
Auswahl der kostenfreien ETF-Sparpläne ist ständig im Wandel
Kostenlos besparbare ETFs gehören bei vielen Anbietern fest mit zum Sortiment. Allerdings kann es dabei im Laufe der Zeit durchaus zu Änderungen kommen. Meistens handelt es sich bei diesen kostenlosen ETF-Sparplänen nämlich um zeitlich befristete Aktionen. Mit einem solchen Sparplan verdient der Anbieter im Endeffekt kein Geld. Dementsprechend sollte sich jeder Kunde bereits zu Beginn darüber im Klaren sein, dass viele dieser kostenlosen Sparpläne in erster Linie dazu dienen, neue Kunden anzulocken.
Für den Herausgeber des jeweiligen ETFs selbst ist dieses Modell ebenfalls lukrativ, da dadurch mehr Anleger in den jeweiligen Indexfonds investieren und das Fondsvolumen schneller gesteigert werden kann. Jeder Anleger sollte jedoch damit rechnen, dass diese Aktionen irgendwann beendet werden.
Gleichzeitig werden wegfallende kostenlose Sparpläne stets durch andere Angebote ersetzt. Welche ETFs also kostenlos besparbar sind, kann sich im Laufe der Zeit immer wieder ändern. Doch wie genau sollte man damit umgehen, wenn der eigene Sparplan plötzlich kostenpflichtig wird? Hier ergeben sich für Anleger verschiedene Optionen.
ETF-Sparplan beenden
Eine nahe liegende Lösung ist es in dem Fall, den ETF-Sparplan zu beenden und die eigenen Anteile an dem jeweiligen Fonds zu verkaufen. Anschließend kann man das nun verfügbare Kapital in einen der nun neuen kostenlosen Sparpläne via Einmaleinzahlung investieren und diesen anschließend besparen.
Grundsätzlich ist diese Variante jedoch mit teils erheblichen Kosten verbunden. Zum einen entstehen hier Transaktionskosten, deren Höhe dabei vom Gebührenmodell des jeweiligen Depot-Anbieters abhängt. Ferner stellt sich hier stets die Frage, wie sich der bisher besparte ETF bisher entwickelt hat. Falls er seit dem Einstieg signifikant im Kurs gesunken ist, könnten Anleger durch einen frühzeitigen Verkauf eine Menge Geld verlieren. Alles in allem ist diese Option daher in den allermeisten Fällen wenig sinnvoll.
Sparplan ruhen lassen
Eine Alternative zum direkten Verkauf der ETF-Anteile könnte es sein, den Sparplan stattdessen stillzulegen und entsprechend in einen anderen nun kostenlosen ETF-Sparplan zu investieren. Diese Methode bietet den Vorteil, dass man die hohen Transaktionskosten beim Verkauf und der kompletten Neuinvestition des eigenen Kapitals vermeidet. Zudem spielt es hier auch keine Rolle, wie sich der ETF bisher entwickelt hat.
Allerdings hat auch diese Methode signifikante Nachteile. Zum einen ändert sich die Zahl der kostenlos angebotenen ETF-Sparpläne alle paar Jahre. Wer nun regelmäßig den bisherigen Sparplan stilllegt, um einen neuen zu eröffnen, hat womöglich am Ende des angedachten Anlagezeitraums ein Dutzend verschiedene ETFs bespart. Werden diese nun irgendwann alle verkauft, entstehen bei jeder Transaktion zusätzliche Kosten.
Ferner dürfte es mit dieser Methode deutlich schwieriger werden, eine kohärente Anlagestrategie aufrechtzuerhalten, da das eigene Depot irgendwann mit zahllosen ETFs gefüllt ist, was eine Anpassung der Gewichtung und Zusammensetzung im Laufe der Zeit immer schwieriger und kostspieliger macht.
ETF-Sparplan beibehalten
Anstatt die Anteile am bisher besparten ETF zu verkaufen oder den Sparplan ruhen zu lassen, können Anleger selbstverständlich auch einfach weitermachen, als wäre nichts gewesen. Auf den ersten Blick scheint dieser Ratschlag wenig hilfreich zu sein, da man dadurch höhere Kosten in Kauf nimmt, ohne darauf zu reagieren. Allerdings sollten sich Anleger dabei über einige wichtige Aspekte im Klaren sein.
Zum einen sind ETF-Sparplan niemals vollständig kostenlos. Bei diesen Aktions-Sparplänen spart man sich als Anleger lediglich die Gebühr für den Ratenkauf der jeweiligen Anteile. Die laufenden Kosten des ETFs müssen hingegen auch bei diesen kostenlosen Angeboten stets weiterhin bezahlt werden. Zudem sind die Gebühren, welche Depot-Anbieter für ihre Sparpläne verlangen, ohnehin meist sehr niedrig. Zusammengenommen werden die Sparpläne damit also keineswegs so viel teurer, als dass es nun unbedingt erforderlich wäre, sie zu wechseln.
Ferner sollte die Auswahl eines solchen ETF-Sparplans stets mit Blick auf die langfristige Perspektive und unter Berücksichtigung der eigenen Anlagestrategie geschehen. Damit sich ein solcher Sparplan auch wirklich lohnt, sollte er in der Regel über mehrere Jahrzehnte hinweg beibehalten werden. In Anbetracht dieser Tatsache ist es jedoch kontraproduktiv, bei jeder kleinen Änderung abzuspringen und nun in etwas anderes zu investieren. Langfristig gesehen entstehen durch eine solche Sprunghaftigkeit fast immer deutlich höhere Kosten als durch die geringfügigen Zusatzgebühren des nun nicht mehr kostenfreien ETF-Sparplans.
Sparrate erhöhen
Nur weil man den aktuellen Sparplan auch weiterhin beibehält, muss dies zudem keineswegs bedeuten, dass man nichts unternimmt, um die nun anfallenden Kosten zu reduzieren. Falls ein Anbieter für seine Sparpläne Fixkosten erhebt, welche einen signifikanten Teil der eigenen Sparrate ausmachen, ist es durchaus möglich, darauf zu reagieren, ohne den Sparplan zu wechseln.
Dies trifft beispielsweise dann zu, wenn man nur eine sehr geringe Sparrate von 25 oder 50 Euro hat. In diesem Falls könnten sich die neuen Kosten bei einem teureren Anbieter durchaus im Bereich zwischen 5 und 10 % bewegen. Dies wäre in der Tat zu hoch, um es einfach hinzunehmen. Allerdings haben Anleger in diesem Fall die Möglichkeit, ihre Sparrate zu erhöhen und dafür anstatt monatlich nun nur noch beispielsweise vierteljährlich einzuzahlen. Auf diese Weise kann man mit jeder Rate mehr Geld einzahlen, ohne selbst mehr ausgeben zu müssen, und senkt gleichzeitig den Anteil der Fixkosten im Verhältnis zum eingezahlten Geld.
Gleichen Sparplan bei anderem Anbieter besparen
Eine Möglichkeit, den gleichen ETF weiterhin kostenlos zu besparen, bietet evtl. der Wechsel des Depot-Anbieters. Weil sich das Angebot der kostenlosen Sparpläne stets ändert, kann es sein, dass der eigene Sparplan nun bei einem anderen Anbieter kostenlos zur Verfügung gestellt wird. In diesem Fall könnte man den bisherigen Sparplan ruhen lassen und stattdessen bei einem anderen Anbieter ein Konto eröffnen und dort den gleichen ETF kostenlos besparen. Später wäre es möglich, eines der beiden Depots zu kündigen und die Wertpapiere kostenlos zusammenzufügen.
Diese Methode bietet den Vorteil, dass man die zusätzlichen Kosten umgeht, aber trotzdem weiterhin den gewünschten ETF bespart. Durch die Zusammenführung vermeidet man zudem, irgendwann zahlreiche Sparpläne zu besitzen, deren Auflösung jeweils mit Kosten verbunden ist. Allerdings sollte man bei dieser Variante stets darauf achten, mit welchen sonstigen Kosten das neue Depot verbunden ist. Es wäre nämlich kontraproduktiv, einem kostenlosen ETF-Sparplan hinterherzujagen, nur um deswegen zusätzliche Depotgebühren zahlen zu müssen.
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