Einer der großen Gewinner ist zurzeit der L&G Battery Value-Chain ETF. Zuletzt vermochte es der Indexfonds, erheblich an Wert zuzulegen. Doch was genau steckt dahinter? Ist jetzt endgültig die Zeit der E-Autos gekommen?
Die Stärke des L&G Battery Value-Chain ETF
Innerhalb der letzten drei Monate stieg der Kurs des L&G Battery Value-Chain ETF um ganze 42,5 Prozent. Damit gehörte der ETF zu den großen Gewinnern in der Zeit nach dem Crash. Beim zugrunde liegenden Index handelt es sich um den Solactive Battery Value-Chain Index. Dieser hat es sich zum Ziel gesetzt, die komplette Wertkette der Batterieproduktion abzubilden. Dies fängt bei den Minenbetreibern an, welche die hierfür notwendigen Rohstoffe, allen voran Lithium, gewinnen und hört bei den eigentlichen Herstellern der Batterien auf.
Die Nachfrage nach Batterien steigt
Seit einigen Jahren ist ein regelrechter Hype um Batterien entbrannt. In erster Linie geht es dabei um jene Batterien, welche notwendig sind, um ein Elektrofahrzeug anzutreiben. Lange Zeit über galten Elektrofahrzeuge als unbedeutende Randerscheinung. Aufgrund ihrer begrenzten Reichweite sowie dem schlecht ausgebauten Ladenetz war eine Fahrt mit einem Elektrofahrzeug außerhalb der Metropolregionen nur schwerlich möglich.
Mittlerweile hat sich dies jedoch grundlegend geändert. Sowohl in Europa wie auch in den USA existiert ein gut ausgebautes Ladenetz mit Zehntausenden Ladestationen. Auch bei den Verkaufszahlen konnten Elektroautos zuletzt deutlich zulegen. Mittlerweile gibt es weltweit über 8 Millionen Elektrofahrzeuge. Allein im Juli ist die Verkaufszahl von Elektrofahrzeugen in Deutschland um rund 180 Prozent gestiegen.
Dadurch steigt auch die Nachfrage nach leistungsfähigen Lithium-Ionen-Batterien. Im vergangenen Jahr belief sich der Anteil der Automobilindustrie an der Nachfrage für diese Batterien auf rund 60 Prozent. Aufgrund der steigenden Verkaufszahlen von E-Autos werden im kommenden Jahrzehnt jedoch deutlich mehr Batterien für die Fahrzeugproduktion benötigt werden.
Laut einer Prognose des britischen Rohstoff- und Chemie-Beratungsunternehmens Roskill soll sich die weltweite Nachfrage nach Lithium-Ionen-Batterien bis 2029 verzehnfachen. Schon jetzt geben Batteriehersteller über 150 Milliarden US-Dollar aus, um in Europa, den USA und China neue Produktionsstätten zu errichten.
Wie setzt sich der L&G Battery Value-Chain ETF zusammen?
Diese Zahlen machen bereits deutlich, weshalb viele Investoren seit Längerem große Hoffnungen in die Gewinnung von Lithium sowie die Batterieherstellung stecken. Das ein ETF, der sich speziell mit diesem Thema auseinandersetzt, dadurch besonders gut performt, liegt auf der Hand. Bei dem L&G Battery Value-Chain ETF lohnt sich jedoch ein zweiter Blick.
Index und ETF wurden 2017 ins Leben gerufen. In den beiden vorherigen Jahren performten beide eher durchwachsen. Insgesamt beinhalten sie 30 Unternehmen, die entlang der Wertkette der Batterieherstellung tätig sind. Ein genauerer Blick auf die Indexzusammensetzung zeigt jedoch sofort, dass es sich hier nicht wirklich um einen sonderlich breit aufgestellten ETF handelt. Rund 50 Prozent des gesamten Fonds entfallen auf Pilbara Minerals.
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Dabei handelt es sich um ein australisches Bergbauunternehmen, welches sich auf die Gewinnung von Lithium spezialisiert hat. Pilbara ist demnach genau die Art von Rohstoffunternehmen, welches besonders stark von einer steigenden Nachfrage nach Elektroautos profitieren würde. Genau dies ist in den letzten Monaten auch geschehen.
40 Prozent Kursanstieg im Juli
Über die letzten drei Monate hinweg ist der Kurs der Pilbara-Aktie um ganze 58 Prozent gestiegen. Allein im Juli schnellte der Wert des Papiers um rund 40 Prozent nach oben. Da die letzte Anpassung des Index im Mai stattfand, sorgte der große Kurssprung der Pilbara-Aktie, dass diese nunmehr eine übermäßig dominante Position einnimmt. Dies sollte sich spätestens mit der nächsten Neugewichtung im November wieder ändern.
Erstaunlich ist jedoch, dass Pilbara in diesem Zeitraum keine nennenswerten neuen Projekte oder Umsatzzahlen verkündet hatte. Es scheint tatsächlich keine bestimmte Ursache für den starken Kursanstieg der Aktie gegeben zu haben. Der Grund für den rapiden Anstieg schien vielmehr der grundsätzliche Optimismus vieler Anleger im Hinblick auf die Zukunft des Batteriemarktes zu sein.
Das Wachstumspotenzial ist da
Tatsächlich ist Pilbara auch nicht das einzige Unternehmen, welches in den vergangenen Monaten hohe Kurszuwächse verzeichnen konnte. Auch die Aktien zahlreicher weiterer Lithiumbergbauer sowie Batteriehersteller stiegen teils erheblich im Wert. Für Anleger heißt das, dass die starke Performance des ETF keineswegs nur auf die besonderen Umstände eines einzigen Unternehmens zurückzuführen sind. Vielmehr steckt im gesamten ETF derzeit noch eine Menge Potenzial.
Bei der Bewertung der zukünftigen Aussichten der einzelnen Unternehmen im Index muss man jedoch eine Unterscheidung zwischen den Lithiumlieferanten und den Verwertern treffen. Zwar wird die Nachfrage nach Batterien steigen. Gleichzeitig könnten hier jedoch durchaus auch neue Anbieter auf den Markt drängen. Derzeit dominieren bei den Batterieherstellern vor allem Unternehmen aus Fernost. Gleichzeitig laufen jedoch auch in diversen anderen Ländern Anstrengungen, unabhängig von diesen Anbietern Kapazitäten für die Produktion von Batterien hochzuziehen.
Bei der Versorgung mit Lithium könnten sich in Zukunft allerdings noch Engpässe auftun. Der Vorrat dieses Rohstoffes ist begrenzt. Noch gibt es zahlreiche unerschlossene Lithiumquellen. Allerdings sind diese zum Teil mit technischen und/oder politischen Unwägbarkeiten verbunden. Bestes Beispiel hierfür ist der bolivianische Salzsee Uyuni, welcher eine der größten Lithiumlagerstätten der Welt darstellt. Eine Ausbeutung durch das deutsche Unternehmen ACI Systems scheiterte jedoch erst letztes Jahr am erheblichen politischen Widerstand lokaler Interessenführer.
Diese Mischung aus Knappheit und wachsendem Bedarf, könnten den Lithiumpreis langfristig stark ansteigen lassen. Vor allem die Bergbauunternehmen wären in dem Fall die Gewinner. Gleichzeitig wird derzeit jedoch fieberhaft an neuen Batterien geforscht. Ein Durchbruch hierbei könnte die Bedeutung von Lithium evtl. reduzieren. Der Markt dürfte in Zukunft also noch eine Menge an Unsicherheit beherbergen. Es gibt daher gewichtige Argumente, die dafür sprechen, in den breiter aufgestellten ETF zu investieren, anstatt in einzelne Unternehmen, die an einem Markt operieren, der viel Potenzial beherbergt, aber auch mit einigen Ungewissheiten versehen ist.
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