Es erscheint wenig verwunderlich, dass sich die Anleger nach den vier Bankenpleiten in Folge hochgradig aus den Aktien von Banken und Finanzunternehmen zurückziehen. Nachdem zwischenzeitlich der Kursrutsch beendet schien, folgte eine weitere Verkaufswelle. Die Aktie der Deutschen Bank fiel vergleichsweise innerhalb der vergangenen Wochen um mehr als 20 Prozent nach einer Kursrally, die im vergangenen Oktober begann. Doch insbesondere die aktuelle Situation könnte für Anleger eine attraktive Investmentgelegenheit darstellen, in Form von Banken-ETFs. Das Orakel von Omaha, namens Warren Buffett, hat zu solchen Situation wiederholt folgendes gelehrt: „Sei ängstlich, wenn andere gierig sind, und sei gierig, wenn andere ängstlich sind.“.
Ein Rückblick auf die aktuelle Situation
Alles begann mit dem 08.03.2023, als die US-Kryptobank Silvergate nach bereits bekannt gewordenen Informationen über die finanzielle Schieflage ihre endgültige Abwicklung bekanntgegeben hat. Nur kürzlich später folgte am 10.03.2023 die nächste Bankenpleite mit der Silicon Valley Bank, die die größte Bankenpleite in den USA seit 2008 darstellt.
Für die meisten kam die Pleite vollkommen unerwartet. Damit der Schaden in dem Moment möglichst gering gehalten werden konnte, schaltete sich sogar Joe Biden ein, der eine Garantie für die Einlagen der Kunden in unbeschränkter Höhe bekanntgegeben hat. Darüber hinaus legte die Fed eine Kreditlinie für Banken auf, um dem Sektor weitere Stabilität zu verleihen. Am selben Wochenende folgte dennoch mit der Signature Bank die dritte Pleite einer US-Bank in Folge.
Die Angst vor weiteren Ansteckungen war dementsprechend groß, wodurch die Aktien diverser Banken zum Börsenstart in die neue Woche erhebliche Verluste hinnehmen mussten. Die Pleite der Schweizer Großbank Credit Suisse am darauffolgenden Wochenende und der schnellen Übernahme durch die UBS verschärfte die Situation nochmals nach kurzer Entspannung an den Märkten. Zu Ende der vergangenen Woche ist es dadurch zu einem weiteren Abverkauf von diversen Bank-Aktien und damit verbunden auch Bank-ETFs gekommen.
Gründe für den Zusammenbruch der Kreditinstitute
Betrachtet man die Hintergründe des Zusammenbruchs der Banken, dann haben die Pleiten auf den zweiten Blick nicht so überraschend stattgefunden, wie es zunächst erscheint. Dazu werfen wir einen Blick auf die Silicon Valley Bank und die Credit Suisse.
Die SVB hat vor dem Zusammenbruch verstärkt in US-Staatsanleihen investiert. Eine Absicherung des Zinsrisikos blieb allerdings durch das Management entschieden bewusst aus. Darüber hinaus waren eine Vielzahl der Kunden junge Startups mit hohem Kapitalbedarf, die verstärkt durch die gestiegenen Zinsen auf ihre Einlagen zurückgreifen mussten. Durch die weiteren starken Zinserhöhungen der Fed hat sich die Situation zunehmend verschärft, wodurch Anleihenbestände mit großem Verlust verkauft werden mussten. Nach einem größeren Abzug von Einlagen kollabierte die Bank vollständig.
Betrachtet man die Aktie der Credit Suisse über die vergangenen Jahre hinweg, dann zog sich der Niedergang des Wertpapiers über mehrere Jahre hinweg. Zu den Höchstständen in 2007, die weit über 50 Euro lagen, verlor die Aktie bis vor ihrem endgültigen Kollaps über 95 Prozent des Wertes. Die Gründe für den stetigen Kursverfall über die Jahre hinweg waren sehr vielseitig. Ein Beispiel unter vielen war die häufige Verwicklung in Skandale, u.a. die US-Schwarzgeldaffäre in 2014.
Der perfekte Zeitpunkt für ein Investment in Banken-ETFs?
Nach der Finanzkrise 2008 wurden diverse Sicherungsmaßnahmen eingeführt, um eine vergleichbare Situation in der Zukunft unter allen Umständen zu vermeiden. Zusätzliche Stabilität verleiht dem Bankensektor die durch die Fed erst kürzlich eingeführte Kreditlinie, um den Kreditinstituten täglich notwendiges Kapital zufließen zu lassen.
Allgemein gelten die Banken als sicher kapitalisiert, das auch von mehreren Seiten bestätigt wurde. Der deutsche Finanzminister Christian Lindner teilte zuletzt mit, dass das deutsche Finanzsystem auch aktuell äußerst stabil ist. Der Vermögensverwalter BlackRock sieht ebenfalls keine Wiederholung von 2008, aufgrund der strengen Regulierungen und die qualitativ hochwertigen Vermögenswerten der Banken zur Absicherung. Ein ähnliches Fazit zog Myles Bradshaw, Leiter der globalen Aggregate-Strategien bei JP Morgan Asset Management und merkte an, dass die Liquiditätsquoten deutlich höher als 2008 liegen.
Die Wertpapiere der Banken sind von dem Blickwinkel aus in breiter Fläche aus Angst deutlich tiefer gefallen, als es oftmals begründet ist. Für ETFs bietet sich damit ein hoher Spielraum für eine Outperformance in den kommenden Monaten. Zugleich wird das Risiko genommen, von einem Totalverlust des Investments durch eine weitere Bankenpleite betroffen zu sein. Der begonnene Rebound am Montag bekräftigt genau dieses Szenario.
Zwei Banken ETFs für Dein Portfolio
Nachfolgend stelle ich Dir zwei qualitativ hochwertige ETFs vor, die sich auf Werte aus dem Bankensektor fokussieren und eine hohe Chance auf eine Outperformance besitzen.
iShares S&P U.S. Banks UCITS ETF (ISIN: IE00BD3V0B10)
Der ETF von iShares bildet insgesamt die Wertentwicklung von 46 Unternehmen aus dem US-Bankensektor nach. Dabei sind alle enthaltenen Positionen vollständig repliziert und nach ihrer Marktkapitalisierung gewichtet. Blickt man auf die Performance des vergangenen Monats, dann steht eine Abwertung von 29,62 Prozent zu Buche. Auf Jahresbasis liegt der ETF ebenfalls im Minus, derzeit bei 35,92 Prozent.
Dass der ETF eine Outperformance erzielen kann, hat er bereits im Jahr 2021 gezeigt, als er über das Jahr hinweg fast 49 Prozent an Wert hinzugewonnen hat. Für die Wertentwicklung sind insbesondere JPMorgan Chase & Co. (7,74 Prozent), Bank of America Corp (7,43 Prozent), Citigroup Inc. (7,36 Prozent) und die Wells Fargo & Company (7,32 Prozent) verantwortlich, die eine sehr ähnliche Gewichtung besitzen.
Möchtest Du den Fonds in Dein Portfolio aufnehmen, dann werden dafür jährlich Gesamtkosten in Höhe von 0,35 Prozent fällig. Darüber hinaus reinvestiert der Fonds die erwirtschafteten Erträge vollständig, wodurch keine Dividende ausgeschüttet wird. Das Fondsvolumen liegt derzeit bei rund 360 Millionen Euro, die Auflage fand Mitte 2018 statt.
Lyxor EURO STOXX Banks UCITS ETF (ISIN: LU1829219390)
Der ETF von Lyxor bildet im Grunde das Gegenstück zum vorher beschriebenen ETF für die Eurozone und den EU-Staaten. Enthalten sind damit die 23 größten Bankunternehmen aus der Eurozone und den EU-Staaten, gewichtet nach ihrer Marktkapitalisierung und vollständig repliziert. Innerhalb des vergangenen Monats hat der Kurs um rund 12,34 Prozent nachgelassen, womit sich der europäische Bankensektor deutlich stabiler gegenüber dem US-amerikanischen zeigte. Rückblickend auf ein Jahr steht sogar ein Zuwachs von 15,99 Prozent zu Buche.
In den vergangenen drei Jahren zusammengefasst hat der ETF mit einem Zuwachs von 28,15 Prozent jährlich eine deutliche Outperformance den Anlegern beschert, die sich auch künftig nahtlos fortsetzen könnte. Die stärksten Gewichtungen sind auf folgende vier Unternehmen zurückzuführen: BNP Paribas SA Class A (13,42 Prozent), Banco Santander S.A. (12,15 Prozent), ING Groep NV (8,80 Prozent) und Intesa Sanpaolo S.p.A. (8,59 Prozent).
Seit der Auflage in 2018 ist der Fonds mittlerweile auf 1,61 Milliarden Euro Volumen angewachsen. Die erwirtschafteten Erträge werden zudem vollständig in den ETF reinvestiert. Mit einer Gesamtkostenquote von 0,30 Prozent gehört er zur goldenen Mitte unter den passiv verwalteten Fonds und ist auch aus dieser Sicht lukrativ für ein Investment.
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