Das US-amerikanische Unternehmen Walmart ist im Mutterland des Kapitalismus sehr bekannt. Mit dem Motto „Everyday Low Price“ lieben die Amerikaner die günstigen Produkte bei Walmart und besuchen Woche für Woche die Filialen. Zugleich erfreut sich die Walmart-Aktie (WKN: 860853) bei Dividenden-Investoren großer Beliebtheit. Schließlich erhöhen die Amerikaner seit vielen Jahrzehnten jährlich die Dividende. Mittlerweile gibt es über 2 USD pro Anteilsschein – Tendenz weiterhin steigend.
Doch die Dividende könnte für Anleger nicht der einzige Grund sein, um in Walmart zu investieren. Schließlich setzt der größte Einzelhändler der Welt zunehmend auf Wachstum. Die internationale Expansion und der eCommerce sollen das Wachstum des Unternehmens wieder ankurbeln.
Der größte Einzelhändler und Arbeitgeber der Welt
Für die größten Unternehmen der Welt ist es nicht immer einfach, dynamisch weiter zu wachsen. Dies gilt erst recht für den größten Einzelhändler der Welt Walmart. Mit einem Umsatz von über 520 Milliarden US-Dollar kann kein anderes Einzelhandelsunternehmen Walmart das Wasser reichen. Jeden Tag strömen Millionen Amerikaner in die Walmart-Filialen. Im privaten Sektor gibt es zudem keinen Arbeitgeber, der mehr Angestellte beschäftigt. Mittlerweile sind deutlich über zwei Millionen Menschen für Walmart tätig.
Doch der Einzelhandel in den USA ist nicht attraktiv, wenn man als Unternehmen wachsen möchte. In den letzten Jahren betrug das Wachstum der gesamten Branche (offline und online) lediglich 2-3 % pro Jahr. Damit konnte man gerade die Inflation ausgleichen. In den nächsten Jahren soll das Wachstum sogar stagnieren – Corona sei Dank. Erst 2022 wird man das Vor-Corona-Niveau erreichen und im Anschluss wieder langsam weiterwachsen. Woher könnte also der Mut zum Wachstum bei Walmart stammen?
Online-Handel wächst stark
Ein Blick auf den Online-Handel offenbart ein anderes Bild. Gut 10 % der Produkte werden heutzutage online eingekauft. Der Online-Einzelhandel wächst mit über 15 % pro Jahr. Hier ist noch einiges an Potenzial für die nächsten Jahre vorhanden. Schließlich gibt es kaum einen Zweifel, dass in Zukunft immer mehr Menschen ihren Einkauf digital erledigen werden.
Der Online-Marktplatz von Walmart wächst mit 10 % pro Jahr – damit hatte man in den letzten Jahren sogar höhere Wachstumsraten als Amazon, wenn man nur den Umsatz aus dem eCommerce-Segment betrachtet. Die Online-Strategie scheint zu funktionieren. Hier könnte in Zukunft weiteres Wachstum generiert werden. Allerdings sollten sich Anleger auch vor Augen führen, dass oftmals die Kunden online einkaufen, die sonst in die Filiale gegangen werden. Die Menschen kaufen folglich nicht zwangsläufig deutlich mehr Produkte, sondern nur auf einem anderen Weg.
Walmart+ und Sam’s Club
Darüber hinaus bestreitet Walmart neue Wege, um die Einnahmenstruktur zu diversifizieren. Mit Walmart+ wird man zum Konkurrenten für Amazon Prime. Wer die Jahresmitgliedschaft bei Walmart+ bucht, bekommt kostenlose Lieferungen für Nahrungsmittel am gleichen Tag und am nächsten Tag für alle anderen Produkte. Zugleich sind exklusive Deals und umfangreiche Rabattprogramme Teil von Walmart+. Damit möchte man ein Abo-Modell nutzen, um Kunden zu binden und beständige Einnahmen zu generieren. Mit den Frische-Lieferungen dringt Walmart in einen Markt vor, indem sich noch kein klarer Sieger herauskristallisiert hat.
Bei Sam’s Club handelt es sich um den Mitgliedschaftsclub von Walmart. Für einen jährlichen Beitrag darf man bei Sam’s Club einkaufen. Dort gibt es als Großhändler die Produkte zum Einkaufspreis an die Kunden.
Strategische Übernahmen und internationale Expansion
Um die ersten Schritte im eCommerce zu machen, kaufte Walmart andere Unternehmen. Mit Jet.com und Flipkart setzte man auf zwei etablierte eCommerce-Unternehmen. Jet.com wurde 2016 gekauft. Damit bekam man eine funktionierende Plattform und wichtige Kontakte. Jet.com wird vom Walmart-CEO als wichtiges Puzzlestück in der Online-Strategie des Unternehmens bezeichnet.
Mit Flipkart kaufte Walmart 2018 80 % der Anteile am indischen Onlinehändler Flipkart. Damit wurde man auf einen Schlag im Wachstumsmarkt Indien zum Marktführer. In der Vergangenheit war die internationale Expansion wenig erfolgreich. Nun möchte man mit voller Energie, international expandieren und hat insbesondere unerschlossene Märkte als Ziel auserkoren. Schließlich ist beispielsweise der Markteintritt in Deutschland in der Vergangenheit mit großem Krach gescheitert.
Zahlen überzeugen, Jahresziele angehoben
Die letzten Quartalszahlen von Walmart haben überzeugt. Der Absatz des Einzelhändlers wuchs um sechs Prozent. Dies lag deutlich über den Erwartungen der Analysten. Walmart ist zurück auf dem Wachstumspfad und hob zugleich die Jahresziele an. Im Laufe des Jahres sollen die Gewinne deutlich stärker ansteigen als erwartet.
Allerdings ist dieses Wachstum auch auf Einmaleffekte zurückzuführen. Die billionenschweren Hilfsprogramme in den USA kurbelten den Konsum der Verbraucher an. Nach der Corona-Pandemie wollen die Verbraucher aus dem Haus und endlich wieder normal einkaufen – zumindest für 2021 sieht es für den größten Einzelhändler der Welt gut aus.
Sollte man die Walmart-Aktie kaufen?
Die Walmart-Aktie ist ein spannendes Investment für all diejenigen, die auf der Suche nach einem beständigen Nicht-Zykliker für das eigene Depot sind, der eine Dividende zahlt und zugleich Wachstumsfantasien schürt.
Allerdings sollten Anleger nicht vergessen, dass der Markt für Einzelhandel nur 3 % wächst (online und offline) und in den nächsten Jahren eher stagniert. Wenn man sich mehr Online-Anteile sichert, geht dies zulasten des Filialumsatzes. Zwar ist das eCommerce-Geschäft deutlich attraktiver. Dennoch dürfte auch dies nicht für zweistellige Renditen in der Zukunft reichen. Ein Blick sollten Anleger weiterhin auf die internationalen Expansionspläne werfen. Wenn diese gelingen, könnte der größte Einzelhändler der Welt noch größer werden und weiteres Wachstum generieren. Die hohe Verschuldung und historisch hohe Bewertung sind weitere Aspekte, die mich von einem Kauf der Walmart-Aktie abhalten.
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