Die Welt der Investments ist vielfältig und komplex. Mit der richtigen Anlage sind beträchtliche Renditen möglich. Doch nicht jedes Investment ist sein Geld wirklich wert. Manchmal verbirgt sich hinter der Aussicht auf attraktive Gewinne in Wirklichkeit ein schmerzhaftes Verlustgeschäft.
Doch woran genau kann man bereits vorher erkennen, ob eine Investition eher zum Reinfall als zum Renditebringer wird? Absolute Sicherheit gibt es nie. Doch wenn die Anlage in eine der folgenden Kategorien fällt, sollten die Alarmglocken schrill aufheulen.
1. Sparbücher
Sparbücher sind wohl das offensichtlichste Beispiel für ein schlechtes Investment. Zwar würde heutzutage niemand mehr auf die Idee kommen, ein Sparbuch noch als potenziell renditeträchtig zu bezeichnen. Dafür sind die Zinsen bereits viel zu lange im Keller. Allerdings erfreut sich diese Anlagemethode nach wie vor einer gewissen Beliebtheit. Grund hierfür ist die angebliche Sicherheit, welche ein Sparbuch verspricht. Viele Leute geben sich scheinbar mit der Gewissheit zufrieden, dass ihr Geld dann zumindest sicher ist.
Genau dies ist allerdings ein Trugschluss. Selbst in Zeiten niedriger Inflation reichen die Zinsen nicht einmal aus, um den inflationsbedingten Wertverlust auszugleichen. Wer auf ein Sparbuch setzt, wählt letzten Endes den Vermögensverlust auf Raten.
2. Lotto
Bei der Lotterie sieht die Sache schon anders aus. Viele Menschen gönnen sich den regelmäßigen Lottoschein. Die Kosten hierfür sind auf den ersten Blick nicht sonderlich hoch. Wer jedoch über Jahre hinweg regelmäßig Lotto spielt, wirft insgesamt doch eine überraschend große Summe aus dem Fenster. Zwar ist die Aussicht auf den Hauptgewinn verlockend. Doch die Wahrscheinlichkeit, dass dies tatsächlich eintritt, ist mehr als gering.
Statistisch gesehen liegt die Wahrscheinlichkeit, 6 aus 49 Zahlen richtig zu tippen, bei 1 zu 13.983.816. Wer noch auf die Superzahl für den Jackpot abzielt, darf hierbei gerne nochmals eine 0 hinzurechnen. Im Vergleich zu derartigen Quoten erscheinen selbst die riskantesten Börsenspekulationen wie sichere Geschäfte.
3. Hochrisiko-Anleihen
Anleihen haben den Ruf, nicht sonderlich viel Rendite einzubringen. Im Gegenzug gelten sie jedoch auch als weitaus weniger volatil. Mit ihnen können Anleger eine Portion Sicherheit und Stabilität in ihr Depot bringen. Doch es gibt auch Anleihen, die eine wesentlich höhere Rendite versprechen. Die Rede ist von Hochrisiko-Anleihen. Bei diesen Anlageprodukten ist der Name Programm.
Der Grund, weshalb diese Anleihen mit hohen Zinsen versehen sind, ist die sehr geringe Kreditwürdigkeit ihrer Herausgeber. Die bekanntesten dieser Anleihen sind sicherlich Staatsanleihen von Schwellenländern, welche von den großen Ratingagenturen auf Ramschniveau herabgestuft worden sind. Es gibt jedoch auch Unternehmensanleihen, die mit einem entsprechend hohen Risiko behaftet sind. Allerdings haben vor allem Privatanleger in den seltensten Fällen alle wichtigen Informationen, um tatsächlich abschätzen zu können, wie hoch ihr Ausfallrisiko ist. Daher sind solche Anleihen oft ein Spiel mit dem Feuer.
4. Pennystocks
Pennystocks gelten als die Zockeraktien schlechthin. Auf den ersten Blick mögen sie für viele Anleger durchaus attraktiv erscheinen. Sie sind sehr günstig, weshalb der Irrglaube weit verbreitet ist, dass der Kurs bei ihnen nur noch nach oben gehen kann. Allerdings gibt es einen Grund, weshalb diese Papiere so schlecht bewertet sind. Meistens gehören sie zu Unternehmen, die selbst bereits nahe am Bankrott stehen. Falls dies eintritt, kann der Kurs entgegen der Erwartung doch noch mal etwas weiter nach unten gehen.
Hinzukommt, dass viele Pennystocks das Ziel von Spekulanten sind. Das bedeutet zwar einerseits, dass die Kurse gelegentlich stark nach oben ausschlagen können. Allerdings ist dies meist nicht von langer Dauer. Anleger, die hier auf einen fahrenden Zug aufspringen wollen, laufen Gefahr, einen großen Teil ihres investierten Geldes zu verlieren.
5. Airlines
Warren Buffett bezeichnete Airlines einmal als „Todesfalle für Investoren“. Zwar stieg er einige Jahre später selbst mit seiner Investment-Firma Berkshire Hathaway in mehrere Airlines ein. Diesen Schritt sollte er jedoch spätestens mit dem Ausbruch der Pandemie bitter bereuen. Mittlerweile hat er all seine Anteile wieder verkauft.
Bereits vor der Corona-Krise musste man in der Luftfahrtbranche nie lange auf die nächste Pleite einer Airline warten. Die Liste prominenter Namen, welche den Weg in die Insolvenz antreten mussten, ist lang. Manche beschritten diesen Weg sogar mehr als einmal. Im derzeitigen Klima spricht sogar noch weniger als sonst für eine Investition in eine Luftfahrtgesellschaft.
6. Garantierte Renditen im zweistelligen Bereich
Das Internet ist voll von Investmenttipps. Ein gewisses Maß an Skepsis schadet nie. Ganz besonders hellhörig sollte man jedoch werden, wenn einem garantierte Renditen im zweistelligen Bereich versprochen werden. Zum einen gibt es bei Kapitalanlagen keine garantierte Rendite im Bereich von 20 Prozent und mehr. Das bedeutet natürlich nicht, dass man mit der richtigen Anlage nicht durchaus Renditen im zweistelligen oder gar dreistelligen Bereich erzielen kann. Jedoch sind diese zum einen immer auch mit Risiko verbunden. Zudem kann selbst das beste Wertpapier nicht dauerhaft auf einem so hohen Niveau performen.
Hinzu kommt, dass viele dieser angeblichen Geheimtipps nur mit relativ wenigen Informationen ausgefüttert sind. Spätestens hier sollten alle Alarmglocken schrillen. Derartige Investments sind meistens extrem spekulativ und nicht selten sogar eine Betrugsmasche.
7. Abgestürzte Aktien
„Buy low, sell high“ lautet ein berühmter Börsenratschlag. Welch bessere Gelegenheit scheint es zu geben, eine Aktie zu günstigen Konditionen zu kaufen, als unmittelbar nach einem Kurssturz? Allerdings entpuppt sich das vermeintliche Schnäppchen in einem solchen Fall nicht selten als Reinfall.
Es gibt nämlich stets einen Grund, weshalb ein Papier dermaßen stark an Wert verliert. Haben die letzten Quartalszahlen die Analysten stark enttäuscht oder steckt das Unternehmen gar in einer fundamental kritischen Lage. Die Antwort darauf ist wichtig für eine Kaufentscheidung und gerade für Privatanleger nicht immer sofort ersichtlich. Meistens ist es daher sinnvoller, zumindest zu warten, bis wieder ein positiver Aufwärtstrend erkennbar ist, ehe man selbst in die Aktie einsteigt.
8. Die Aktie, mit der der Nachbar sein Geld verdoppelt hat
Sofern der Nachbar oder der Bekannte nicht zufällig ein Aktienanalyst ist, sollte man bei solchen Investmentvorschlägen stets Vorsicht walten lassen. Gelegentlich sollte man dies auch tun, falls es sich um einen Profi handelt. Zum einen gibt es nie eine Garantie, dass die getroffene Aussage auch wirklich der Wahrheit entspricht. Zum anderen besteht hier stets die Gefahr, dass die Aktie ihren Höhepunkt bereits erreicht hat.
Es bringt nichts, in ein Papier zu investieren, welches in der Vergangenheit gut performt hat, wenn man keine Anhaltspunkte hat, ob dies auch in Zukunft der Fall sein wird. Dies bedeutet nicht zwangsläufig, dass man jeden Vorschlag sofort in den Wind schießen sollte. Allerdings ist eine eigene gründliche Recherche in jedem Fall unabdinglich.
9. Investmentzertifikate und Optionsscheine
Hierbei handelt es sich nicht wirklich um Anlageprodukte für langfristig orientierte Anleger. Optionsscheine und Zertifikate sind in erster Linie für Spekulanten interessant. Oftmals steht hierbei der kurzfristige Gewinn im Vordergrund. Damit steigt jedoch auch das Verlustrisiko.
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