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Vonovia Aktie verliert weiter – Das sagen die Analysten
Vonovia Aktie verliert weiter – Das sagen die Analysten
Florian Hieke

Florian Hieke Investor shield

Profi Investor

Vonovia Zentrale in Bochum

Die Zinsen steigen und die Aktie von Vonovia fällt. In der vergangenen Woche wurden die Geschäftszahlen bekannt gegeben und es sickerte durch, dass der Konzern die Dividende fast halbieren möchte. Inzwischen ist der Aktienpreis unter das Niveau von 2013 abgerutscht und ein Ende ist noch nicht in Sicht. Wie schätzen Analysten die Zukunft von Vonovia ein?

Aktienpreis von Vonovia SE

Zum Donnerstagmittag wird die Vonovia-Aktie um 17,54 Euro gehandelt. Seit Beginn der Woche entspricht das einem Minus von 6,5 %, nachdem die Aktie mit 18,72 Euro gestartet war. Seit Jahresbeginn ging es schon um über 23 % runter, angefeuert durch die Zinserhöhung der Zentralbanken, die Immobilienfirmen schwerer treffen als andere Branchen.

Hinzu kamen die Berichte zu Korruptionsverdacht, weswegen es Anfang März zur Razzia bei Vonovia kam. Das Unternehmen will damit aber nicht in Verbindung gebracht werden und schiebt die Schuld auf ehemalige Mitarbeiter und Dritte.

Es folgte die Ankündigung, wie zahlreiche weitere Immobilienkonzerne die Dividende zu kürzen oder auszusetzen. Grund dafür seien die steigenden Zinsen und Rückstellungen durch Sanierungsbedarf. Außerdem machen es Regulierungen schwerer, Mieten zu erhöhen, was dem Unternehmen ein Limit bei den Mieteinnahmen vorschreibt. Die Ausschüttungsrendite ist trotzdem höher als anderswo und beträgt 4,7 %.

Der aktuelle Aktienpreis liegt unter dem Niveau von Juli 2013, als der Konzern erstmalig an der Börse notiert wurde. Damals handelte die Aktie für 17,60 Euro und legte in den Jahren darauf einen Aufstieg auf bis zu 60,92 Euro im September 2020 hin. Das war der absolute Hochpunkt für Vonovia bisher, hielt aber nur bis August 2021 an, als die Übernahme der Deutsche Wohnen konkret wurde. Seitdem scheint die Aktie unaufhörlich zu fallen und der Boden ist wohl noch nicht erreicht.

Morgan Stanley

Morgan Stanley, die US-Investmentbank, hielt für Vonovia SE für lange Zeit ein Preisziel von 30 Euro, welches sie nun auf 19 Euro gesenkt hat. Damit stuft sie die Aktie von „Equal-weight“ auf „Underweight“.

Die Aktie erhält dadurch keine Empfehlung der Analysten, denn diese warnen vor hohen Schulden in Immobilienportfolios, niedrigen Renditen und gefährdeten Mieteinnahmen.

Vonovia ist in einem aktuell schwierigen Umfeld tätig, hat aber im Gegensatz zu anderen Immobilienkonzernen die Dividende für 2022 nicht komplett gestrichen. Pro Aktie sollen noch immer 0,85 Euro ausgeschüttet werden. Im Vorjahr waren es noch 1,66 Euro. Das mag gut für Anleger sein, doch Morgan Stanley schätzt dies als negativen Einfluss auf die Bilanz von Vonovia ein.

Warburg Research

Warburg Research GmbH mit Sitz in Hamburg geht unterdessen einen ganz anderen Weg. Das Unternehmen analysiert regelmäßig mehr als 200 deutsche Aktien. Für die Vonovia SE hat es ein Preisziel nur leicht gesenkt, von ursprünglich 45,50 Euro auf 40 Euro. Damit liegt es mehr als doppelt so hoch wie das Preisziel von Morgan Stanley und gut 125 % über dem aktuellen Aktienpreis.

Zudem gibt Warburg Research eine Kaufempfehlung für die Vonovia-Aktie ab, was angesichts des derzeit niedrigen Preises nachvollziehbar ist. Die Analysten scheinen überzeugt zu sein, dass der Markt der Immobilienverkäufe im aktuellen Jahr über den Erfolg des Konzerns entscheiden wird. Mittels der Verkäufe sollen die Bilanzen bereinigt und die Zinskosten gesenkt werden.

Allerdings ist der Immobilienmarkt in diesem Jahr in keiner guten Position, denn die steigenden Zinsen halten Käufer mehr und mehr ab. Hinzu kommen hohe Grundsteuerbeträge, steigende Inflation und eine allgemeine Unsicherheit, was Verkäufe aktuell stark dämpft. Warburg Research bleibt aber überaus optimistisch in dieser Hinsicht.

RBC

RBC setzte Vonovia SE in der vergangenen Woche auf „Outperform“ und hat ein Preisziel von 37 Euro angegeben. Die kanadische Bank hat angesichts des Kursrutsches noch kein Update zu einem angepassten Preisziel abgegeben.

Den Analysten kommt die Dividendenkürzung entgegen, die in ihren Augen weniger harsch ausfällt als bei der Konkurrenz und somit ein positives Zeichen sei.

Deutsche Bank Research

Analysten von Deutsche Bank Research hatten am vergangenen Freitag ein Preisziel von 27 Euro für Vonovia SE abgegeben. Damit liegt das Institut im Mittelfeld. Es gibt jedoch keine klare Kaufempfehlung, stattdessen bleibt die Aktie auf „Hold„.

Die Dividendenkürzung sieht Deutsche Bank Research als eher negativ, auch wenn sie über den Marktdurchschnitt liege.

Wenig Einigkeit unter Analysten

Insgesamt zeigt sich, dass sich die Analysten in Bezug auf die Zukunft von Vonovia SE in diesem Jahr nicht einig sind. Die Preisziele gehen weit auseinander und scheinen gerade bei Warburg Research und RBC zu hoch angesetzt zu sein.

Bei der aktuellen Entwicklung des Aktienpreises scheint ein niedrigeres Preisziel realistischer, denn der Trend nach unten hat sich bislang nicht umgekehrt.

Anleger können die Aktie zurzeit vergleichsweise günstig kaufen, in der Hoffnung, dass sich das Blatt in den kommenden Monaten wieder wendet und die Aktie Fahrt nach oben aufnimmt. Danach sieht es bislang aber nicht aus. Eine Zinssenkung der EZB könnte dem Unternehmen in die Hände spielen, doch auch das steht momentan nicht in Aussicht.

Jeder Handel ist riskant. Keine Gewinngarantie. Jeglicher Inhalt unserer Webseite dient ausschließlich dem Zwecke der Information und stellt keine Kauf- oder Verkaufsempfehlung dar. Dies gilt sowohl für Assets, als auch für Produkte, Dienstleistungen und anderweitige Investments. Die Meinungen, welche auf dieser Seite kommuniziert werden, stellen keine Investment Beratung dar und unabhängiger finanzieller Rat sollte immer wenn möglich eingeholt werden.

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Florian Hieke

Florian Hieke

Profi Investor

Florian Hieke

Profi Investor

Florian ist als Autor darauf spezialisiert informative und ansprechende Inhalte über die Schnittstellen von Finanzwesen, Krypto und iGaming zu erstellen. Dank eines Bachelors in International Development und mehrere Jahre Erfahrung am Weltmarkt ist er mit seinem Fachwissen aus diesen Branchen besten positioniert. Ob es um die neuesten Trends von Kryptowährungen, Entwicklungen an der Börse oder von Blockchain-basierten Projekten geht, bietet er eine unverwechselbare Perspektive, um den Lesern zu helfen, auf dem Laufenden zu bleiben. Sein Ziel ist es, wertvolle Erkenntnisse zu liefern, damit die Welt von Krypto, ETFs, Aktien und anderem verständlich und leicht zu navigieren ist.
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