Aktuell erlebt die deutsche Immobilienbranche turbulente Zeiten. Ein Abschlag von ein bis zwei Prozent im Vergleich zum Freitagsschlusskurs der Aktien von großen Immobilien-Konzernen wie Vonovia, TAG und LEG Immobilien am Montag wirft die Frage auf, ob deutsche Immobilienwerte bald im Sog des Evergrande-Skandals stecken könnten. Hintergrund dieser Entwicklung sind nicht nur die Schwierigkeiten des chinesischen Unternehmens Evergrande, sondern auch neue Forderungen der deutschen Regierungsparteien SPD und Grüne.
Die Evergrande-Krise und ihre Auswirkungen auf den globalen Immobilienmarkt:
Die finanziellen Probleme des chinesischen Immobilienriesen Evergrande ziehen Kreise und beeinflussen den globalen Immobilienmarkt. Eine Verzögerung der geplanten Gläubigerversammlung und die beantragte Gläubigerschutz in den USA von Evergrande haben die Anleger enttäuscht, die auf den Abschluss der langwierigen Umstrukturierung gehofft hatten.
Auswirkungen dieser Enttäuschung sind weitreichend und haben dazu geführt, dass die gesamte Immobilienbranche in Mitleidenschaft gezogen wird. Auch deutsche Immobilienwerte rutschten am Montag ins Minus, beeinflusst von der Evergrande-Krise und den Forderungen der deutschen Regierungsparteien SPD und Grüne nach einer Reform der Mietpreisbremse.
Der Kursverlust der Evergrande-Aktie, obwohl erheblich, war nicht überraschend, da das Unternehmen bereits in den USA Gläubigerschutz beantragt und somit eine finanzielle Schieflage zugegeben hatte. Diese Entwicklung hat das Vertrauen in die Immobilienbranche erschüttert und zu einem allgemeinen Rückgang der Immobilienaktien geführt. Die finanzielle Instabilität von Evergrande, dem weltweit am höchsten verschuldeten Immobilienentwickler, hat Befürchtungen hervorgerufen, dass andere Immobilienunternehmen auf der ganzen Welt ähnliche Schwierigkeiten erleben könnten.
Inmitten dieser turbulenten Zeiten notieren die Anteilsscheine von Vonovia, TAG und LEG nur leicht im Minus, was darauf hindeuten könnte, dass ein mittelfristiger Boden bereits gefunden sein könnte. Dennoch bleibt die Situation angespannt und die Aussichten für den globalen Immobilienmarkt sind unsicher. Die Evergrande-Krise hat das Vertrauen der Anleger erschüttert und die Angst vor weiteren Regulierungen und finanziellen Instabilitäten belastet den Markt. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation entwickelt und welche langfristigen Auswirkungen die Krise auf den globalen Immobilienmarkt haben wird. Anleger, die auf der sicheren Seite sein wollten, sollten lieber in Value-Aktien investieren, die nichts mit dem Immobiliensektor zu tun haben.
⚠️BREAKING:
*CHINA EVERGRANDE SHARES FALL ANOTHER 14% IN HONG KONG, FOLLOWING MONDAY'S 80% PLUNGE
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— Investing.com (@Investingcom) August 29, 2023
Politische Einflüsse auf den deutschen Immobilienmarkt:
Neben zur Evergrande-Krise werden deutsche Immobilienwerte auch durch politische Entwicklungen belastet. Grünen-Politikerin Katharina Dröge fordert eine Reform der Mietpreisbremse, während die SPD in einem Beschlusspapier einen „bundesweiten Mietenstopp“ und eine „effektive Kappungsgrenze“ für Indexmieten fordert.
Derartige Forderungen spiegeln eine wachsende Besorgnis über die steigenden Mieten und die Wohnungsnot in vielen Teilen Deutschlands wider, insbesondere in den Ballungszentren. Die politischen Parteien suchen nach Wegen, um die steigenden Mietkosten für die Bürgerinnen und Bürger zu kontrollieren und gleichzeitig sicherzustellen, dass die Immobilienwirtschaft weiterhin einen positiven Beitrag zur Wirtschaft leisten kann.
Geforderte Maßnahmen könnten jedoch sowohl positive als auch negative Auswirkungen auf den Immobilienmarkt haben. Ein „bundesweiter Mietenstopp“ würde beispielsweise die Mieten für eine bestimmte Zeit einfrieren und damit den Mietern eine Atempause verschaffen. Gleichzeitig könnte es jedoch die Rentabilität von Immobilieninvestitionen verringern und somit das Interesse von Investoren an deutschen Immobilien dämpfen.
Eine Forderung nach einer „effektiven Kappungsgrenze“ für Indexmieten zielt darauf ab, die Mieten an die Entwicklung der Nettokaltmieten und nicht an die Inflationsrate zu koppeln. Dies könnte dazu führen, dass die Mieten langsamer steigen und für die Mieter erschwinglicher bleiben. Es könnte jedoch auch die Rendite für Immobilienunternehmen und Investoren verringern, was wiederum die Investitionen in den Immobilienmarkt beeinträchtigen könnte.
Außerdem gibt es auch Forderungen nach einer stärkeren Regulierung des Immobilienmarktes, um Spekulationen zu verhindern und die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum zu fördern. Dies könnte beinhalten, die Regeln für die Umwandlung von Miet- in Eigentumswohnungen zu verschärfen oder die Höhe der Maklergebühren zu begrenzen. Das Aktien kaufen im Immobiliensektor ist aktuell dementsprechend eine heikle Angelegenheit.
Zukunftsaussichten für deutsche Immobilienaktien:
Der gegenwärtige Zustand der deutschen Immobilienaktien, insbesondere der Vonovia-Aktie, ist momentan nicht eindeutig festzulegen und wird von einer Vielzahl von Einflussfaktoren bestimmt. In jüngster Zeit hatte die Aktie von Vonovia einen herausfordernden Wochenauftakt, da der Kurs um knapp 2 % nachließ und signifikant im Widerstandsbereich von 20,83 Euro nach unten abgewiesen wurde, ein Bereich, der in der Woche zuvor bereits geprüft worden war.
Dieser Abwärtstrend trat auf, nachdem seit März ein Versuch zur mittelfristigen Stabilisierung unternommen worden war, wodurch es gelang, die bedeutende Widerstandszone bei 19,25 Euro zu überschreiten. Bedauerlicherweise erwies sich jedoch der Preisbereich von 21,35 Euro im Sommer als unüberwindbares Hindernis, was zur Folge hatte, dass die Aktie in eine Phase der Konsolidierung eintrat.
Kurzum, die Vonovia-Aktie ist momentan definitiv geschwächt. Falls in den kommenden Tagen auch die Unterstützungszone bei 18,90 Euro durchbrochen wird, würde das Chartbild sich weiter verschlechtern. Es könnte dann potenziell bis zur Unterstützungszone bei 17 Euro oder sogar bis zum Jahrestiefststand abwärts gehen. Solange sich die Aktie jedoch über 18,90 Euro hält, besteht nach wie vor die Möglichkeit einer langfristigen Trendwende. Falls das eintritt, könnten die Käufer in den kommenden Tagen den Widerstandsbereich um 21/21,50 Euro unter Druck setzen.
Die zukünftige Entwicklung der Vonovia-Aktie wird von verschiedenen Einflussfaktoren bestimmt, einschließlich der Entwicklung des Immobilienmarktes, politischen Entscheidungen und der allgemeinen Wirtschaftssituation. Daher ist es für Investoren ratsam, die Entwicklungen sorgfältig zu verfolgen und ihre Anlagestrategien entsprechend anzupassen.
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