Am gestrigen Mittwoch brach der Aktienkurs bei Visa um über 3 % ein. Denn es machte eine Nachricht die Runde, die Aktionäre in Angst und Schrecken versetzte. Damit summiert sich das Minus im letzten Monat auf über 8,5 %. Die zwischenzeitliche Erholung des Aktienkurses wurde zuletzt unterbrochen. Vielmehr entfernen sich die Anteilsscheine immer weiter vom All-Time-High, das erst Ende Juli erzielt wurde. Doch was ist passiert und sollte man die Visa Aktie jetzt kaufen?
Amazon beklagt hohe Gebühren
Die führende E-Commerce-Plattform Amazon ist schuld am Kursverlust bei der Visa Aktie. Denn das US-amerikanische Unternehmen kündigte an, dass die Kunden in Großbritannien in Zukunft nicht mehr mit der Visa-Kreditkarte ihre Bestellung bezahlen können. In einer E-Mail wurde dies am Mittwoch den Kunden publik gemacht. Denn Amazon stellt Stärke unter Beweis und positioniert sich offensiv gegen die steigenden Kreditkartengebühren, da Visa erneut die Gebühren für die Abwicklung der Zahlungen erhöhte. Ab dem 19. Januar 2022 sollen nur noch EC-Karten von Visa sowie Kreditkarten anderer Anbieter bei Amazon verwendet werden dürfen.
Denn die steigenden Kosten für die Abwicklung von Kreditkartenzahlungen seien ein Hindernis für Unternehmen, die für ihre Kunden die besten Preise erreichen wollen. Dies gab ein Amazon-Sprecher mit deutlicher Kritik an Visa bekannt. Schließlich sei Amazon ein Unternehmen, bei welchem der Kunde wirklich König ist. Die Kosten für das Payment sollten durch den technologischen Fortschritt sinken, allerdings bleiben diese kontinuierlich hoch oder steigen sogar an. Amazon dürfte aktuell einen Blick über den Horizont werfen, um beim Payment den Kunden die besten Optionen anzubieten.
Einigung in Sicht?
Das US-amerikanische Unternehmen Visa reagierte enttäuscht auf die Ankündigung von Amazon. Bei einem Streit zwischen den beiden Unternehmen würde es keine Gewinner geben. Zugleich habe man eine lange und konstruktive Beziehung mit Amazon geführt. Aktuell arbeite Visa an einer Lösung, damit Kunden die Kreditkarten auch in Zukunft nutzen können. Letztendlich dürfte alles auf eine Einigung hinauslaufen, da Amazon und Visa gleichermaßen nicht auf ihre Partner verzichten wollen dürften. Doch im konkreten Machtspiel scheint Amazon die besseren Karten zu haben.
Duopol für Cashless Payment
Wenn es um das bargeldlose Zahlen geht, sind Kreditkarten weit verbreitet. Gemeinsam mit Mastercard hat man ein Duopol bei den Kreditkarten. Weltweit kontrollieren die beiden US-Unternehmen über drei Viertel des Kreditkartenmarktes. Wenn man China herausrechnet, sogar weit über 90 %. Dabei wickelt Visa die Hälfte aller Kreditkartenzahlungen der Welt ab. Aus dieser Machtstellung resultieren hohe operativen Margen. Während Softwareunternehmen mit einer Marge zwischen 25 und 40 % schon herausragend wirtschaften, kommt Visa auf eine Marge von über 60 %. Viel profitabler kann man gar nicht arbeiten! Das Kreditkartengeschäft ist somit lukrativ für die Unternehmen und war es in der Vergangenheit auch für Aktionäre von Visa, Mastercard und Co.
So verdient Visa das Geld
Oftmals hört man, dass Kreditkarten mittlerweile überholt sind und das bargeldlose Zahlen abweichend stattfindet. Doch auch bei der Zahlung via Apple Pay, Paypal und Co. läuft vieles über die Kreditkartenanbieter. Das Netzwerk von Visa und Mastercard dürfte auch bei möglichen Disruptionen der Finanzwelt beteiligt sein. Denn die Kunden haben die Gewissheit, dass sie mit ihrer Kreditkarte überall zahlen können, zugleich sinken die Kosten für die Händler infolge von Bargeld-Verzicht.
Der Kunde tätigt eine Bezahlung mit der Visa-Card. Dies kann über Apple Pay, Paypal oder auch klassisch im Laden als Offline-Variante erfolgen. Dann übermittelt das Terminal im Laden direkt die Zahlungsdaten an die Bank des Kunden, die dann in Echtzeit eine Entscheidung trifft, ob die Zahlung bestätigt oder abgelehnt wird. Über das Visa-Netzwerk wird diese Information zurückgeleitet und der Kauf ist abgeschlossen. Die Kundenbank sammelt nun Zahlungen und leitet diese an den jeweiligen Händler weiter. Mit einer geringen Gebühr in Höhe von durchschnittlich 0,2 % verdient Visa viel Geld – denn weltweit sind über 3,5 Milliarden Kreditkarten im Umlauf.
Visa Aktie jetzt kaufen?
Anleger betrachten die Ankündigung von Amazon mit Sorge, obgleich es wohl eine Einigung geben wird. Nichtsdestotrotz könnte der Ausgang Signalwirkung haben. Denn der größte E-Commerce-Gigant der Welt möchte seinen Kunden das Beste bieten und wird steigende Gebühren nicht unendlich tolerieren. Nichtsdestotrotz ist das Visa-Kreditkartennetzwerk einzigartig, man bewegt sich in einem margenstarken Duopol. Zwar ist das Momentum aktuell bei der Visa Aktie negativer. Dennoch handelt es sich bei Visa zweifelsfrei um eine beständige Aktie mit lukrativem Geschäftsmodell, dessen Dividende überdurchschnittlich stark wächst.
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