Circle ist ein Fintech-Unternehmen mit Sitz in Boston, das mithilfe der Blockchain-Technologie Zahlungs- und Anlagedienste anbietet. Eines seiner Produkte ist USDC, ein Stablecoin, der im Verhältnis 1:1 an den US-Dollar gekoppelt ist und von Circle und Coinbase ausgegeben wird. USDC hat eine Marktkapitalisierung von über 10 Mrd. US-Dollar und ist einer der am schnellsten wachsenden Stablecoins.

Am 9. März veranlasste Circle eine Überweisung, um seine Gelder von der SVB abzuziehen. Allerdings wurde die Überweisung nicht vollständig abgewickelt, und USDC-Reserven im Wert von 3,3 Mrd. USD verblieben bei der SVB. Diese Nachricht führte zu einem massiven Ausverkauf von USDC, wodurch der Wert des Stablecoins unter die 1-Dollar-Marke fiel. Am 20. März 2022 wurde USDC bei $0,8774 gehandelt, was einem Rückgang von mehr als 10 % gegenüber dem Wert vor der Nachricht entspricht.

Die Silicon Valley Bank (SVB) ist eine Bank in Kalifornien, die Bankdienstleistungen für Technologie- und Biowissenschaftsunternehmen anbietet. Die SVB war ein wichtiger Partner von Circle bei der Verwaltung seiner Reserven. Doch kürzlich kündigte die SVB aufgrund aufsichtsrechtlicher Probleme an, ihre Geschäftstätigkeit einzustellen, was Fragen zum Schicksal der bei der Bank gehaltenen Rücklagen von Circle aufwarf.

Die Situation hat Bedenken hinsichtlich der Stabilität von USDC und den Auswirkungen des Scheiterns der SVB auf die US-Wirtschaft geweckt. In einer Erklärung warnte Circle, dass die Insolvenz der SVB weitreichende Folgen haben könnte, insbesondere für Unternehmen, Banken und Unternehmer. Das Unternehmen forderte einen staatlichen Rettungsplan, um weiteren Schaden von der Wirtschaft abzuwenden.

Die Auswirkungen dieses Vorfalls sind für die Kryptobranche enorm, da sie zu einem massiven Ausverkauf von USDC führten, was den Wert des Stablecoins stark beeinträchtigte und ihn vom US-Dollar entkoppelte. Der bereits kritischen Situation wurde dadurch verschlimmert, dass USDC-Investoren ihre Token nicht gegen US-Dollar eintauschen konnten, da der Stablecoin nicht von einer Regierung oder Zentralbank gedeckt ist. Dies bedeutete, dass viele Anleger gezwungen waren, ihre USDC-Token gegen andere Stablecoins wie Tether (USDT) einzutauschen, die an den US-Dollar gekoppelt sind.

Dieser Vorfall wirft Fragen zu den Risiken auf, die mit Stablecoins verbunden sind, die oft als sichere und zuverlässige Alternativen zu herkömmlichen Kryptowährungen beworben werden. Stablecoins sind so konzipiert, dass sie einen stabilen Wert beibehalten, der in der Regel an eine Fiat-Währung wie den US-Dollar gekoppelt ist, und zwar durch verschiedene Mechanismen wie Besicherung, algorithmische Anpassungen oder eine Kombination aus beidem. Der Vorfall bei Circle hat gezeigt, dass Stablecoins nicht gegen Risiken wie das Versagen von Sicherheiten, regulatorische Unsicherheiten und Marktvolatilität gefeit sind.

Stablecoins haben in der Krypto-Community an Beliebtheit gewonnen, da sie als sichere Hafen für Anleger dienen und gleichzeitig die Flexibilität und Schnelligkeit von Kryptowährungen bieten. Allerdings sollten Anleger bei der Verwendung von Stablecoins immer die potenziellen Risiken und Unsicherheiten berücksichtigen. Eine Regulierung von Stablecoins könnte dazu beitragen, solche Risiken zu minimieren und die Sicherheit für Anleger zu erhöhen.

Nachdem der Vorfall bei Circle aufgedeckt wurde, gaben das Unternehmen und die Silicon Valley Bank Erklärungen ab, in denen sie den Anlegern versicherten, dass die USDC-Reserven vollständig verbucht worden seien und kein Risiko für die Stabilität des Stablecoins bestünde. Obwohl dies den Investoren eine gewisse Beruhigung verschaffte, erinnerte der Vorfall daran, dass auch die etabliertesten Akteure auf dem Kryptomarkt nicht vor operativen und Reputationsrisiken gefeit sind.

Mit der zunehmenden Akzeptanz von Kryptowährungen und der wachsenden Bedeutung des Stablecoin-Marktes müssen Investoren und Regulierungsbehörden weiterhin wachsam bleiben, um die Sicherheit, Stabilität und Integrität des Ökosystems zu gewährleisten. Eine strengere Regulierung von Stablecoins könnte dazu beitragen, das Vertrauen der Anleger in den Markt zu stärken und das Risiko von Vorfällen wie dem bei Circle zu minimieren.

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SVB-Pleite ist auch für den Kryptomarkt eine ernstzunehmende Gefahr

Die Silicon Valley Bank (SVB), die vor allem Tech-Unternehmen und Wagniskapitalgesellschaften zu ihren Kunden zählt, hat kürzlich ein Statement veröffentlicht, das bei ihren Kunden für Verunsicherung und Kapitalflucht sorgte. Die Bank gab bekannt, dass sie ihre Kapitalposition stärken müsse, da eine Finanzlücke von 1,8 Milliarden US-Dollar entstanden sei, die durch die Ausgabe neuer Aktien in Höhe von 2,25 Milliarden US-Dollar geschlossen werden solle. Diese Ankündigung führte zu einem Kursverfall von bis zu 70 Prozent nach Börsenschluss am Donnerstag, und der Handel wurde am Freitagmittag schließlich ausgesetzt. Einige Investoren haben bereits ihre Gelder abgezogen, und Branchengrößen wie Peter Thiel haben ebenfalls dazu geraten.

Obwohl die Silicon Valley Bank eine der größten Banken der Welt ist und Platz 16 gemessen an den Kundeneinlagen einnimmt, trifft sie die Korrektur der Tech-Werte und die gestiegenen Finanzierungskosten besonders hart. Wenn eine Bank ins Wanken gerät, ist die große Gefahr weniger die Pleite der Bank selbst als vielmehr die Auswirkungen auf ihre Kunden. Unter den Kunden der Silicon Valley Bank befinden sich einflussreiche Wagniskapitalgesellschaften wie Sequoia und Andreessen Horowitz, die große Geldgeber der Tech-Szene sind und in viele namhafte Krypto-Projekte investiert haben.

Letztendlich entscheidet die Gefühlslage des Marktes und der Kunden darüber, wie hart die Silicon Valley Bank getroffen wird. Wenn weitere Panik vermieden wird und der bereits begonnene Bank Run nicht weiter ausgedehnt wird, könnte die SVB mit einem blauen Auge davonkommen. Im Verhältnis zur Institutsgröße ist die Kapitallücke von 1,8 Milliarden US-Dollar ein vergleichsweise kleiner Betrag. Allerdings ist es ein sehr schmaler und nicht immer rationaler Grat, der darüber entscheidet, ob alles gut ausgeht oder in einer Katastrophe endet.