Wer auf der Suche nach einem lohnenswerten Investment ist, kann unterschiedliche Strategien verfolgen. Value-Investoren suchen nach unterbewerteten Aktien. Übertragen auf die ETF-Geldanlage scheint das Investieren in unterbewertete Aktienmärkte erfolgsversprechend. Die Aktienmärkte entwickeln sich weltweit unterschiedlich.
Während ETF-Anleger überbewertete Märkte meiden sollten, bergen unterbewertete Aktienmärkte die Chance auf eine Rendite, die den MSCI World schlagen kann. Bei der Auswahl eines ETFs muss die Outperformance des Weltindex immer das Ziel sein – andernfalls wäre jeder Gedankengang überflüssig, welcher unterbewertete Aktienmarkt die beste Rendite in der Zukunft verspricht und der Kauf eines ETF MSCI World das Mittel der Wahl.
Das Ungleichgewicht der Länder
Auf der ganzen Welt gibt es für Anleger zahlreiche Möglichkeiten, ihr Geld an der Börse anzulegen. In über 40 Ländern werden die Anteilsscheine von mehr als 15.000 Unternehmen gehandelt. Die Entwicklung der einzelnen Unternehmen und verschiedenen Aktienmärkte verläuft unterschiedlich. Dank Globalisierung und Digitalisierung ist der Handel von Wertpapieren international möglich. Die wichtigste Börse der Welt ist die New York Stock Exchange im Mutterland des Kapitalismus. Seit 1792 prägt die Wall Street in New York das Börsengeschehen.
Kennzahlen zur Fundamentalbewertung der Länder
Um einen Aktienmarkt zu bewerten, gibt es diverse Kennzahlen. Eine fundamentale Bewertung erfolgt vielseitig. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) ist die traditionelle Kennzahl, die aussagt, ob ein Unternehmen im Hinblick auf den Gewinn über- oder unterbewertet ist. Das KGV ist alleine nicht aussagekräftig. Unternehmen können einerseits den bilanzierten Gewinn beeinflussen, anderseits stellt sich die Frage, welches KGV positiv und welches negativ zu bewerten ist. Die Gewinne in der Zukunft sind zudem nicht sicher vorhersagbar. In Kombination mit weiteren Kennzahlen kann das KGV Hinweise geben.
Shiller-Cape, KUV, KBV und Relative Strength Indikatoren helfen bei der der Bewertung der Aktienmärkte. Die Star Capital AG betreibt eine integrierte Kapitalmarktforschung. Mittels eines Scores werden die weltweiten Aktienmärkte in eine Rangliste eingeteilt, um über- und unterbewertete Börsen zu finden.
Diese Märkte sind fundamental überbewertet
Einige Aktienmärkte sind fundamental überbewertet. Beim größten Aktienmarkt der Welt an der US-amerikanischen Börse ist dies der Fall. Vor dem Corona-Crash befand sich das Shiller-Cape auf einem sehr hohen Niveau, das in der US-amerikanischen Geschichte seines Gleichen sucht. Lediglich zur Zeit der Weltwirtschaftskrise im Jahr 1929 war der Aktienmarkt der USA derart hoch bewertet. Neben dem US-amerikanischen Aktienmarkt sind es die indische, brasilianische, indonesische oder dänische Börse, die fundamental überbewertet scheinen. Die Schweiz, Niederlande, Belgien und Irland verfügen ebenfalls über hohe Bewertungen.
Die Value-Strategie nach Aktienmärkten
Die Value-Strategie geht auf Benjamin Graham zurück. Der bekannteste Value-Investor aller Zeiten ist Warren Buffet, der mit seiner Beteiligungsgesellschaft Berkshire Hathaway auf Value-Kennzahlen setzt. Das Handeln von Buffet und Co. wird von der Leitfrage geprägt, ob das jeweilige Unternehmen unterbewertet ist. Wenn der Preis der Aktie unter dem inneren Wert des jeweiligen Unternehmens liegt, gilt dieses als unterbewertet. Eine Investition in das Unternehmen scheint rentabel. Die Value-Strategie lässt sich auf das Investieren mit ETFs in Aktienmärkte übertragen. Wenn der Preis für den ETF unter dem inneren Wert des Aktienmarktes liegt, besteht die Chance auf eine überdurchschnittliche Rendite.
Mit ETFs in Russland investieren
Den Kennzahlen nach handelt es sich beim russischen Markt um einen fundamental unterbewerten Aktienmarkt. KGV, KCV, KBV und CAPE weisen auf eine starke Unterbewertung der russischen Börse hin. Wenn Anleger eine rosige Zukunft der russischen Wirtschaft prognostizieren, lohnt sich ein Investment in Russland. Übrigens sind die Top-Performer im Bereich Aktien-ETFs des Jahres 2019 allesamt Anlageprodukte, die auf die russischen Indizes setzen. Für ein Investment in Russland eignen sich der ComStage Dow Jones Russia GDR ETF (ISIN LU0392495536), iShares MSCI Russia ADR/GDR ETF (ISIN IE00B5V87390) oder der HSBC MSCI Russia Capped ETF (ISIN IE00B5LJZQ16).
Aussichtsreiche Chancen im asiatischen Aktienmarkt
Einige Chancen für risikobereite Anleger finden sich an den asiatischen Börsen. Die Aktienmärkte Chinas, Japans, Singapurs und Koreas gelten als fundamental unterbewertet nach der Analyse der StarCapital AG. Viele Anleger setzen auf die Entwicklung Chinas zur neuen Weltmacht. Trotz guter Entwicklung in den letzten Jahren hat der chinesische Aktienmarkt aus fundamentaler Sicht Luft nach oben.
Wer keine chinesischen Einzelaktien wie Tencent, Ping An, Alibaba oder JD.com kaufen möchte, kann mit einem ETF den Aktienmarkt Chinas abdecken. Der Xtrackers MSCI China ETF (ISIN LU0514695690) ist der größte hierzulande handelbare ETF für China. ETFs wie der Amundi MSCI Emerging Markets Asia ETF (ISIN LU1681044480) oder der iShares MSCI SAC Far EAST ex-Japan ETF (ISIN IE00B0M63730) vereinen die Anteilsscheine der Unternehmen aus zahlreichen asiatischen Ländern, sodass das Risiko breiter gestreut wird.
Die europäischen Lichtblicke Portugal, Spanien, Türkei und Österreich
Nach der Kapitalmarktforschung der StarCapital AG gibt es in Europa ebenfalls unterbewertete Aktienmärkte. Wer europäische Aktien favorisiert, kann in Zukunft auf Portugal, Spanien, die Türkei oder Österreich setzen. Mit dem ComStage PSI20 UCITS ETF (ISIN LU0444605215), dem Amundi ETF MSCI Spain ETF (ISIN FR0010655746), dem iShares MSCI Turkey ETF (ISIN IE00B1FZS574) oder dem iShares ATX UCITS ETF (ISIN DE000A0D8Q23) wetten die Anleger auf eine überdurchschnittliche Entwicklung der Aktienmärkte in den besagten Ländern.
Mit ETF-Sparplan das Risiko minimieren
Das Investieren via ETF-Sparplan bietet die Möglichkeit, das eigene Risiko zu minimieren. Studien zeigen, dass die Performance einzelner Aktienmärkte in der Historie stark variiert. Während in einem Jahr bestimmte Aktienmärkte eine überdurchschnittliche Rendite erzielen, gehören diese im nächsten Jahr zu den Verlieren. Eine breite Diversifikation ist empfehlenswert. Zudem kann der Cost-Average-Effekt beim ETF-Sparplan helfen, das Risiko zu minimieren. Während bei einer Einmalanlage das Investieren in einen fundamental überbewerten Markt riskant ist, kaufen Anleger bei einem ETF-Sparplan regelmäßig Anteile. Falls der jeweilige Aktienmarkt korrigiert, kauft der Anleger automatisch mehr Anteile und verbilligt seinen Kaufkurs.
Unterbewertete Aktienmärkte als Chance
Der alleinige Fokus auf unterbewertete Aktienmärkte ist nicht empfehlenswert. Die aktuellen Bewertungen eines Aktienmarktes können die zukünftige Entwicklung nicht sicher prognostizieren. Wenn Anleger einen Rendite-Beschleuniger wünschen und bereit sind, einen Anteil des Depots etwas riskanter zu gestalten, können ETFs für unterbewerte Aktienmärkte eine lohnenswerte Alternative sein.
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