Die Tupperware-Aktie rutscht auf ein historisches Tief ab. Dem Unternehmen fehlt Geld und einige Stimmen sprechen schon vom Aus von Tupperware. Was ist an diesen Meldungen genau dran und welche Aussichten gibt es noch für die Aktie von Tupperware?
Geldnot bei Tupperware
Am Montag stürzte die Aktie des Dosen-Herstellers um fast 50 % ab, nachdem bekannt gegeben wurde, dass es große Sorgen um die Liquidität gäbe.
In einem Zulassungsantrag am späten Freitag sagte der Konzern, es gebe erhebliche Zweifel an der Fähigkeit des Unternehmens, seinen Geschäftsbetrieb fortzusetzen. Außerdem arbeite man mit Finanzberatern zusammen, um eine Finanzierung zu finden und sich über Wasser halten zu können.
Tupperware sagte, es werde nicht genug Geld haben, um seinen Betrieb zu finanzieren, wenn es sich nicht zusätzliches Kapital sichert. Auch mögliche Entlassungen werden geprüft, ebenso wie Einsparungen im Immobilienportfolio.
Damit aber noch nicht genug. Beim Unternehmen scheint vieles nicht zu laufen, denn selbst die New Yorker Börse warnte davor, dass Tupperware von der Börse genommen werden könnte, weil kein vorgeschriebener Jahresbericht eingereicht wurde.
In einer Pressemitteilung gab CEO Miguel Fernandez bekannt:
„Tupperware hat sich auf den Weg gemacht, den Betrieb umzukrempeln und der heutige Tag markiert einen entscheidenden Schritt bei der Verbesserung unserer Kapital- und Liquiditätsposition. Das Unternehmen tut alles in seiner Macht Stehende, um die Auswirkungen der jüngsten Ereignisse abzumildern, und wir ergreifen unverzüglich Maßnahmen, um zusätzliche Finanzierung zu beantragen und unsere Finanzlage zu verbessern.“
Schon seit längerer Zeit Probleme
Tupperware ist in Orlando, Florida, ansässig und hat derzeit eine Marktkapitalisierung von etwa 55 Mio. USD. Weltweit arbeiten mehr als 10.000 Menschen für den Konzern, der bereits 1946 gegründet wurde und in erster Linie für seine Frischhaltedosen bekannt ist.
Die aktuellen Meldungen sind nicht die ersten Hiobsbotschaften. Schon im vergangenen Jahr musste die Tupperware Aktie herbe Niederlagen hinnehmen. Vor gut einem Jahr kratzte die Aktie noch an der 20-USD-Marke, inzwischen bewegt man sich auf 1 USD zu. Über 93 % verlor die Aktie allein in den vergangenen 12 Monaten an Wert.
Im Mai 2022 kam es bereits zu einem schweren Aktien-Crash von Tupperware. Die damals vorgelegten Quartalszahlen für Q1 2022 blieben hinter jeglichen Erwartungen zurück. Der Umsatz fiel um 16 % zum Vorjahreszeitraum auf 350 Mio. USD. Der Gewinn pro Aktie rutschte auf 0,12 USD ab. Schon zu dem Zeitpunkt wurden die Aussichten für das gesamte Jahr stark zurückgeschraubt.
Tatsächlich lieferte Tupperware Anfang März dieses Jahres dann die Geschäftszahlen für 2022 ab, die ein düsteres Bild zeichneten. Der Nettoumsatz betrug im vierten Quartal letztendlich 313,7 Mio. USD, ein Rückgang von 20 % im Jahresvergleich.
Der Bruttogewinn betrug 196,5 Mio. USD und die Verluste aus der laufenden Geschäftstätigkeit beliefen sich auf über 35 Mio. USD. Fürs Gesamtjahr sah es folgendermaßen aus:
Der Nettoumsatz betrug 1,305 Mrd. USD, ein Rückgang von 18 % im Jahresvergleich und der Bruttogewinn betrug 836,4 Mio. USD. Der Verlust aus der laufenden Geschäftstätigkeit betrug 28,4 Mio. USD.
Jetzt sagte Tupperware allerdings, dass, wenn die Finanzergebnisse eingereicht werden, diese wesentlich schlechter aussehen werden als das Unternehmen ursprünglich berichtete.
In Bezug auf die Ergebnisse für 2022 sagte Mariela Matute, Chief Financial Officer von Tupperware, im März dieses Jahres:
„Wir haben die Preise angehoben, um die Bruttomargen zu schützen, haben mit unseren Banken zusammengearbeitet, um mehr finanzielle Flexibilität zu bieten, unsere Restrukturierungsbemühungen als Teil unseres anhaltenden Engagements für die richtige Größe des Unternehmens beschleunigt und innovative Programme entwickelt, um die Lagerbestände im vierten Quartal erheblich zu reduzieren. Obwohl wir uns über diese positiven Initiativen freuen, erwarten wir, dass 2023 ein Übergangsjahr wird, da wir daran arbeiten, das Geschäft zu stabilisieren und unsere finanzielle Grundlage zu festigen.“
Damit hat das Unternehmen nun wahrlich alle Hände voll zu tun. Die Aussichten auf Erfolg sich bislang gering.
Besteht noch Hoffnung?
Hier und da gibt es kleine Lichtblicke, doch sie werden schnell getrübt. Das Unternehmen schloss im vergangenen Oktober im Rahmen eines „Turnaround“-Plans einen Deal ab, um seine Produkte beim US-Handelsriesen Target zu verkaufen. Im selben Monat verhandelte es seine Vereinbarungen mit Kreditgebern neu, um dem Unternehmen mehr Flexibilität zu geben.
Allerdings ist Tupperware auch mit einer Klage von Investoren konfrontiert, die das Unternehmen beschuldigen, ernsthafte Probleme in seinen Finanzunterlagen zu verbergen. Genau genommen bezieht sich die Sammelklage auf den Finanzbericht von 2020.
Die Aktie liegt derweil auf einem historischen Tiefpunkt. Der Konzern selbst stellt sich darauf ein, Insolvenz anmelden und das Geschäft aufgeben zu müssen. Anleger, die in die Aktien von Tupperware investiert hatten, haben aktuell jede Menge verloren und es besteht nur wenig Hoffnung, dass die Geschäftsführung das Ruder tatsächlich rumreißen kann.
Ein Einstieg in die Tupperware Aktie ist jetzt mit viel Risiko verbunden. Der Preis ist billig, doch es könnte sich dennoch als Fehlkauf entpuppen, sollte das Unternehmen nicht genug Finanzierungsmittel auftreiben und in den nächsten Monaten dichtmachen müssen. Mit dem Kauf von ETFs kann man hingehen sein Risiko mindern und verschiedene lohnenswerte Investitionsmöglichkeiten wahrnehmen.
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