In den vergangen zehn Jahren ging es für die Thyssenkrupp Aktie hauptsächlich bergab. Auch in der letzten Woche verlor sie knapp 2 % und wird nunmehr um nur 6,26 Euro gehandelt. Wendet sich das Blatt bald und ist jetzt der perfekte Zeitpunkt gekommen, um günstig in die Thyssenkrupp-Aktie einzusteigen?
Trotz Verluste bleibt Thyssenkrupp optimistisch
Im letzten Quartal 2023 hat Thyssenkrupp, immerhin einer der wichtigsten Akteure im Industrie- und Stahlsektor, bedeutende Fortschritte bei der Ausrichtung auf Nachhaltigkeit und die Produktion von grünem Stahl gemacht. Schon Mitte des Jahres verkündete Thyssenkrupp, seinen Schwerpunkt auf die Umstellung auf eine umweltfreundlichere Produktion zu legen, hatte aber weiter mit finanziellen Herausforderungen zu kämpfen.
Im Oktober gab das Unternehmen eine bahnbrechende Partnerschaft mit Siemens Energy bekannt und signalisierte damit auch gleichzeitig sein Engagement für die grünen Wasserstoffprojekte über Thyssenkrupp Nucera für industrielle Anwendungen. Die am 26. Oktober veröffentlichten Finanzergebnisse zeichneten jedoch ein gemischtes Bild. Trotz eines Umsatzrückgangs von 7 % im Vergleich zum Vorjahreszeitraum verzeichnete Thyssenkrupp eine leichte Steigerung des operativen Ergebnisses. Diese paradoxe Situation veranlasste das Unternehmen, einen optimistischen Ausblick beizubehalten und seine langfristigen Wachstumsaussichten zu betonen. Der Optimismus wurde jedoch nicht von den Märkten geteilt, denn seit Oktober hat die Thyssenkrupp-Aktie gut weitere 12 % verloren.
Im November hat Thyssenkrupp sein Portfolio weiter diversifiziert und einen bedeutenden Vertrag mit einem führenden Hersteller von Elektrofahrzeugen unterzeichnet. Der Deal umfasste die Lieferung von Stahl für Batteriegehäuse und verdeutlichte damit die strategische Ausrichtung des Unternehmens auf die Erfüllung der Anforderungen des aufstrebenden Marktes für Elektroautos. Gleichzeitig gab Thyssenkrupp am 15. November die Übernahme eines kanadischen Unternehmens bekannt, um seine Präsenz im Bereich von Wasserstoffspeicherung und Wasserstofftransport auszubauen. Dieser Schritt soll die Position von Thyssenkrupp auf dem sich schnell entwickelnden Markt für saubere Energie deutlich stärken.
Am Rande der COP28 zu Beginn des aktuellen Monats verkündete thyssenkrupp Decarbon Technologies zwei Projekte mit Fujairah Cement Industries und Gulf Biopolymers Industries, beide mit Sitz in den Vereinigten Arabischen Emiraten. Ziel dieser Partnerschaften ist die Dekarbonisierung der energieintensiven Zementproduktion und der Aufbau von Biopolymer-Produktionskapazitäten in der MENA-Region. Der Konzern möchte durch neue Partnerschaften auf globaler Ebene eine proaktive Rolle bei der Realisierung dieses Dekarbonisierungspotenzials spielen.
Nun zum Ende des Jahres bekräftigte Thyssenkrupp auch seinen Fokus auf finanzielle Stabilität. Am 6. Dezember nahm der Konzern an der Goldman Sachs European Industrials Conference in London teil und bekräftigte dort sein Engagement für Kostensenkungsmaßnahmen und Effizienzsteigerungen zur Steigerung der Rentabilität. Auch das beeindruckte die Märkte wenig, denn zwischen dem 6. und 13. Dezember gibt es für den Kurs um 13 % in den Keller.
Ab Mitte Januar tritt thyssenkrupp in eine geschlossene Handelsperiode, wodurch der Aktienhandel durch Vorstandsmitglieder und Führungskräfte eingeschränkt wird. Im Anschluss folgen am 14. Februar dann die Ergebnisse fürs erste Quartal 2023/24. Der Termin für die Veröffentlichung der Jahresergebnisse wurde noch nicht festgelegt.
Insgesamt gibt sich das Unternehmen zuversichtlich, was die Ausrichtung des Geschäfts auf eine grünere Produktion und finanzielle Stabilität gibt. Ein wenig Hoffnung bleibt auch unter Analysten bestehen.
Zurückhaltende Einschätzung von Analysten
Die letzten Zahlen und Veröffentlichungen des Unternehmens wurden von Investoren und Analysten wahrscheinlich nicht so gut aufgenommen, wie man erwartet hätten. Trotzdem zeigt sich, dass das Unternehmen wirtschaftlich auf einem guten Weg ist und in der Lage ist, zukünftig erfolgreich zu sein.
Für das kommende Geschäftsjahr prognostizieren Experten einen Gewinn, der zu einem Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 8 führen würde. Dies würde die Aktie als günstig bewerten lassen. Die erwarteten Gewinne sollen bei über 630 Mio. Euro liegen.
Der Erfolg von ThyssenKrupp hängt davon ab, ob es gelingt, sich erfolgreich vom Stahlmarkt zu lösen. Das dies kein einfaches Unterfangen ist, dürfte vielen klar sein.
Aussichten für Thyssenkrupp-Aktie
Sind Analysten tatsächlich so optimistisch, wie es scheint? Das mittlere Preisziel der Aktie beläuft sich auf 9,38 Euro, doch die Daten sind schon einige Zeit alt. Zuletzt senkte J. P. Morgan in der vergangenen Woche sein Preisziel für thyssenkrupp auf 7,40 Euro und bewertet die Aktie als „neutral“. Immerhin würde dies noch einen Gewinn von knapp 18 % bedeuten – wenn es denn so weit kommt.
DZ Bank unterdessen hat sein Preisziel sogar angehoben – auf immerhin 7,50 Euro. Der Analyst bewertet die Aktie aber ebenfalls als neutral. Zusammengenommen sind es 4 von 8 Analysten, die zum Halten der Thyssenkrupp-Aktie raten, während 3 zum Kauf empfehlen.
Es sollte also gar nicht so schlecht aussehen für Anleger. Wer aber auf die historische Performance blickt, dürfte zu Recht skeptisch sein, denn der letzte starke Gewinn hielt nur knapp vier Monate, von November 2020 bis Februar 2021. Allerdings schoss die Aktie damals um über 180 % nach oben. Ob es 2024 eine ähnliche Entwicklung geben könnte, muss sich zeigen. Man sollte nicht zu übermütig in die Aktie einsteigen und das Risiko für weitere Verluste in Betracht ziehen.
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