Am Dienstag sind neue Spekulationen bezüglich der Abspaltungspläne der Stahlsparte von Thyssenkrupp entstanden. Obwohl der Aufsichtsrat laut einem Handelsblatt-Bericht weiterhin nicht über die beste Vorgehensweise entschieden hat, gibt es anscheinend neue potenzielle Käufer für die angeschlagene Stahlsparte. Eine endgültige Entscheidung über den Verkauf steht aber noch aus.
In der Geschichte von Thyssenkrupp hat das Unternehmen wiederholt versucht, sich von seinem stärker schwankenden Stahlgeschäft zu trennen. Diese Versuche sind jedoch stets gescheitert. Thyssenkrupp-Chefin Martina Merz plant, ihre Vorschläge zur Trennung von der Stahlsparte während einer Sondersitzung des Gremiums am 31. März vorzulegen. Teile des Managements und die Gewerkschaft IG Metall sind jedoch bestrebt, am Stahlgeschäft festzuhalten und es zu einem innovativen Kerngeschäft des Konglomerats auszubauen. Merz dürfte daher Probleme haben, die Abspaltung im Aufsichtsrat durchzubringen, in dem die IG Metall traditionell stark vertreten ist.
Laut dem Bericht im Handelsblatt hat Merz mit Unterstützung der beauftragten Investmentbank Goldman Sachs das Interesse des Finanzinvestors CVC Capital Partners geweckt. CVC soll jedoch lediglich einen symbolischen Euro für die Stahlsparte bezahlen, im Gegenzug sollen aber weitreichend Investitionszusagen gemacht werden und die milliardenschweren Pensionsverpflichtungen übernommen werden.
Weitere Kaufangebote stehen noch aus
Aktuell steht noch ein Angebot von dem brasilianischen Unternehmen CSN für die Stahlsparte aus. Das indische Stahlunternehmen Jindal und weitere Interessenten aus Asien und dem Nahen Osten haben nach ersten Prüfungen auf ein Angebot verzichtet. Die Abwicklung des Verkaufs befindet sich noch in einer frühen Phase. Es wurde noch keine umfassende Prüfung der Bücher durchgeführt, die benötigten genauen Analysen angefertigt. Thyssenkrupp, CVC, CSN und Jindal haben laut Bericht im Handelsblatt noch keine Stellungnahmen abgegeben.
Mitarbeiter berichten, dass Thyssenkrupp all Investitionen in die Stahlsparte aufgrund ihrer fortgesetzten Einstufung als Verkaufsobjekt gestoppt hat. Infolgedessen können einige Stahlsorten nicht mehr produziert werden, da Walzanlagen und andere Anlagen sich nicht mehr in einem betriebsbereiten Zustand befinden.
Die Zukunft der Stahlsparte bleibt ein zentrales Thema für Thyssenkrupp. Auf eine baldige Entscheidung können Investoren aber nicht hoffen. Trotzdem gehen Analysten weiterhin davon aus, dass der Verkauf der Stahlsparte von Thyssenkrupp noch in diesem Jahr abgeschlossen werden kann.
Die Geschichte der Stahlsparte von Thyssenkrupp
Die Geschichte der Stahlsparte von Thyssenkrupp reicht weit zurück und ist eng mit der industriellen Entwicklung Deutschlands verbunden. Die Wurzeln von Thyssenkrupp gehen auf zwei bedeutende Unternehmen zurück: Thyssen und Krupp. Beide Unternehmen haben ihren Ursprung im 19. Jahrhundert und entwickelten sich im Laufe der Zeit zu führenden Stahlproduzenten und Industriekonzernen.
Thyssen wurde 1867 von August Thyssen gegründet und hatte seinen Sitz im Ruhrgebiet. Das Unternehmen wuchs rasch und entwickelte sich zu einem der führenden Stahlproduzenten Europas. Krupp wurde 1811 von Friedrich Krupp in Essen. Krupp war besonders bekannt für seine Stahlerzeugung und die Produktion von Waffen, Lokomotiven und Schiffen.
Im Laufe des 20. Jahrhunderts mussten beide Unternehmen zahlreiche Höhen und Tiefen durchmachen. Besonders während der Weltkriege und der Wirtschaftskrisen wurden die Unternehmen auf die Probe gestellt. 1999 fusionierten Thyssen und Krupp schließlich zu Thyssenkrupp, einem der größten Industriekonzerne der Welt.
Die Stahlsparte von Thyssenkrupp war stets ein zentrales Element des Unternehmens und trug maßgeblich zu dessen Wachstum und Erfolg bei. Das Konglomerat entwickelte sich zu einem globalen Stahlproduzenten und belieferte verschiedenste Industrien wie Automobil, Bau, Energie und Verpackung.
Im Laufe der Jahre wurde die Stahlindustrie jedoch von zahlreichen Herausforderungen geprägt. Dazu zählen Überkapazitäten auf dem Weltmarkt, sinkende Preise, zunehmender Wettbewerb aus Asien und steigende Umweltauflagen. Thyssenkrupp hatte in der Vergangenheit Schwierigkeiten, seine Stahlsparte an die veränderten Marktbedingungen anzupassen. Dies führte zu wiederholten Versuchen, sich von der unrentablen Stahlsparte zu trennen.
In den letzten Jahren hat Thyssenkrupp mehrere Restrukturierungsmaßnahmen durchgeführt, um die Profitabilität der Stahlsparte zu erhöhen und das Unternehmen zukunftsfähig zu machen. Dies beinhaltete den Abbau von Arbeitsplätzen, die Schließung von Werken und die Fokussierung auf höherwertige Stahlprodukte. Keine dieser Maßnahmen war erfolgreich, so dass der Verkauf der Stahlsparte jetzt eine logische Konsequenz ist.
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