Für die meisten Hersteller von Elektrofahrzeugen geht es seit einigen Wochen deutlich bergab. Besonders in den letzten Tagen verloren die Aktien von Tesla, BYD und XPENG merklich – zwischen 7 und 8 % ging es für die E-Auto-Aktien über die vergangene Woche bergab. Müssen Anleger jetzt Trübsal blasen oder lohnt sich der Einstieg in die ein oder andere Aktie, die dem Abwärtstrend eventuell trotzen können?
Tesla geht stark rauf und runter
Die Tesla-Aktie ist bereits seit zweiten Quartalszahlen am 19. Juli rückläufig, denn Anleger sorgen sich über sinkende Bruttomargen, die die überragenden Gewinn- und Umsatzzahlen zu überwiegen scheinen.
Der Konzern meldete für Q2 einen Gewinnanstieg um 20 % auf 91 Cent pro Aktie, während der Umsatz um 47 % auf 24,93 Mrd. USD stieg. Die Erwartungen der Analysten wurden damit deutlich übertroffen.
Zwar stieg der Gesamtbruttogewinn von Tesla um 7 % auf 4,53 Mrd. USD, allerdings schrumpfte die Gesamtbruttomarge von 19,3 % im ersten Quartal auf 18,2 % im zweiten. Tesla selbst strebt als untere Grenze für die Bruttomarge 20 % an.
Am 20. Juli der Kurs um 9,7 % auf 262,90 USD. Kurz darauf ließen Analysten verlauten, dass Teslas Bruttomarge fürs Gesamtjahr bis 2025 wahrscheinlich unter 20 % bleiben werde. Der Aktie tat diese Erwartung nicht gut.
Tesla hat sich über die letzten Jahre als grandiose Anlage bewährt, insbesondere während seines Höhenflugs von Mitte 2019 bis Ende 2021. Die Aktie erreichte am 6. Januar 2023 ein Tief von 101,84 USD, erholte sich aber bis zu den Ergebnissen des ersten Quartals wieder.
Am 19. April meldete Tesla einen starken Gewinnrückgang im ersten Quartal, während der Umsatz hinter den Erwartungen zurückblieb. Die Gewinnmargen sanken unter 20 %, da das Unternehmen seit Dezember 2022 einen aggressiven Preiskampf bestreitet und die Preise vieler Modelle in vielen Märkten nach unten drückt, um Verkäufe anzukurbeln.
Über den letzten Monat hinweg verlor die Tesla-Aktie gut 19 % an Wert und wird aktuell um 232,96 USDgehandelt. Damit liegt sie 25 % unter dem Vorjahreswert, allerdings hat sie seit Jahresbeginn immer noch 115 % gewonnen.
Analysten sind sich nicht ganz einig, was das Wachstumspotenzial von Tesla derzeit anbelangt. Viele warten auf die Einführung des Cybertrucks, die laut Elon Musk Ende des Jahres endlich stattfinden soll. Im kommenden Jahr soll die Auslieferungszahl des im Dezember vorgestellten Semi-Trucks auf 50.000 steigen. Die überwiegende Mehrheit von Analysten bewertet die Aktie aufgrund zahlreicher Faktoren mit „Hold“, während 11 von 45 befragten Analysten zum Kauf raten, sowie zwei zum Verkauf. Das mittlere Preisziel liegt derweil bei nur 248 USD. Viel Wachstum wird nicht erwartet, aber grundsätzlich ist die Stimmung positiv, dass die Tesla-Aktie in den nächsten Monaten wieder nach oben geht.
BYD im Jahresvergleich unten, Aussichten aber gut
Der chinesische Autobauer BYD war unlängst von der neusten Preissenkung von Tesla betroffen und musste mehr als 7 % einbüßen. Für Anleger ist die BYD-Aktie deutlich günstiger als Teslas, denn sie handelt derzeit um umgerechnet 30,62 Euro. Dafür ist der Preis aber weniger volatil.
Verglichen mit dem Vorjahreswert ist die BYD-Aktie derzeit 25 % im Minus, seit Jahresbeginn hat sie 6,25 % verloren und in der vergangenen Woche etwa 7 %. Das macht erstmal keinen guten Eindruck, doch der Konzern ist erfolgreich. Anfang August rollte das fünfmillionste Fahrzeug von BYD vom Band, was die Produktionszahl von Hybrid- und Elektrofahrzeugen über der von Tesla platziert. Das Unternehmen ist auch derweil stark mit internationalen Expansionen beschäftigt und baut seine Marktpräsenz in den USA aus.
Analysten rechnen hingegen mit starkem Wachstum für die Aktie. Das mittlere Preisziel liegt 48 % über dem aktuellen Kurs, wobei hohe Schätzungen sogar ein Wachstum von 146 % in den kommenden 12 Monaten für möglich halten. Die Mehrheit der Analysten bewertet die Aktie zudem als Kaufempfehlung. Für Anleger ist es eine günstige E-Auto-Aktie, die sich bezahlt machen könnte.
XPENG – günstige Alternative?
XPENG (XPEV) ist ein chinesischer Hersteller von Elektrofahrzeugen mit Hauptsitz in Guangzhou. Das Unternehmen wurde 2014 von gegründet und produziert intelligente Elektroautos, die den breiteren Markt bedienen.
Das erste Modell von XPENG, der SUV G3, wurde 2018 auf den Markt gebracht, verhalf der Marke, einer der führenden Hersteller von Elektrofahrzeugen in China zu werden. Zusätzlich zu den eigenen Modellen bietet XPENG auch eine Reihe von Dienstleistungen rund um Elektrofahrzeuge an, wie zum Beispiel Ladestationen und Batteriewechselstationen. Insgesamt ist XPENG einer der vielversprechendsten Hersteller von Elektrofahrzeugen weltweit. Das Unternehmen ist gut aufgestellt, um von der wachsenden Nachfrage nach Elektrofahrzeugen in China und auf der ganzen Welt zu profitieren. Die Aktie verzeichnete allerdings in jüngster Zeit ein Minus.
Aktuell wird die XPENG-Aktie um 16,11 USD gehandelt und ist damit viel günstiger als Tesla oder BYD. Analysten sehen ein mittleres Preisziel, das gut 16 % über dem aktuellen Kurs liegt und der Aktie Wachstumspotenzial einräumt. Allerdings sind nicht alle Analysten gleichermaßen überzeugt, denn von 28 befragten Experten empfehlen zwar 10 zum Kauf, aber auch 2 zum Verkauf. Acht Analysten bewerten die XPENG-Aktie mit „Hold“. HSBC hat zuletzt seine Bewertung von „Halten“ auf „Kauf“ hochgestuft.
Wer solls sein: Tesla, BYD oder XPENG Aktie?
Tesla, BYD oder XPENG – welche Aktie hat nun die besten Aussichten? Für Anleger mit kleinerem Geldbeutel könnte sich XPENG als gute Investition erweisen. Die Aktie des Autobauers ist am günstigsten und hat gute Aussichten, wenngleich kein explosionsartiges Wachstum zu erwarten ist. Tesla ist am teuersten und sehr volatil. Die Kursänderungen, die die Aktie in diesem Jahr bereits hingelegt hat, dürfte risikoscheue Anleger abschrecken, der aktuelle Preis möglicherweise ebenfalls.
BYD scheint derzeit am besten aufgestellt, um die größten Gewinne für Anleger verwirklichen zu können. Preislich liegt die Aktie im Mittelfeld, erhält von Analysten aber das größte Vertrauen. Wer sich nicht auf einen Autobauer festlegen möchte, kann beispielsweise in Lithium-ETFs investieren und sein Portfolio streuen.
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