In den letzten Monaten hat der Elektroautobauer Tesla mit aggressiven Preisreduzierungen versucht, seine Verkäufe anzukurbeln. Jetzt stellte das Unternehmen die ersten Zahlen für Q1 2023 und enttäuschte die Märkte einerseits, konnte aber auch Erfolge verbuchen. Die Aktie sank im nachbörslichen Handel bis zu 6 %, erholt sich aber langsam. Wie lauten die Prognosen für die Tesla-Aktie?
Umsatz rauf, Gewinne runter
Insgesamt war es ein erfolgreiches erstes Quartal für Tesla, soviel sei schonmal gesagt. Das Unternehmen hat wieder einen Gewinn erzielt, was Q1 2023 das 14. Quartal in Folge mit einem Gewinn macht.
Der Autobauer erfüllte insgesamt die Gewinnerwartungen, blieb aber beim Umsatz etwas zurück. Der Nettogewinn von Tesla belief sich im ersten Quartal des Jahres auf 2,51 Mrd. USD, was einem Rückgang von 24 % gegenüber dem Vorjahr entspricht. Der GAAP-Gewinn lag bei 73 Cent lag – ein Rückgang von 23 % gegenüber dem Vorjahresquartal.
In Bezug auf die Bruttomarge gab Tesla 19,3 % an, was für eine starke Marge trotz aggressiver Preissenkungen spricht.
Ende 2022 begann der Konzern damit, die Preise für seine Autos in allen Regionen zu senken, und setzte seine aggressiven Preissenkungen im ersten Quartal fort. Diese Preissenkungen sollen die Nachfrage in einer Zeit steigern, die für die Autohersteller aufgrund hoher Zinssätze und allgemeiner Ungewissheit über eine mögliche Rezession herausfordernd ist.
Tesla sagte:
„Obwohl wir im ersten Quartal Preissenkungen bei vielen Fahrzeugmodellen in allen Regionen vorgenommen haben, sind unsere operativen Margen in überschaubarem Maße gesunken. Wir erwarten eine kontinuierliche Kostensenkung unserer Fahrzeuge, einschließlich einer verbesserten Produktionseffizienz in unseren neuesten Fabriken und niedrigeren Logistikkosten, und konzentrieren uns bei unserer Skalierung weiterhin auf die operative Hebelwirkung.“
Diese Strategie scheint jedoch in gewisser Weise aufzugehen, denn der Umsatz konnte sich um 24 % auf 23,3 Mrd. USD erhöhen. Das Auto-Segment ist natürlich der wichtigste Geschäftsbereich von Tesla. Allein dort wurde ein Umsatz von 19,96 Mrd. USD im ersten Quartal des Geschäftsjahres erzielt. Das sind 18 % mehr als im Vorjahr. Die Einnahmen aus regulatorischen Krediten beliefen sich auf 521 Mio. USD, verglichen mit 679 Mio. USD im ersten Quartal des Vorjahres.
Trotz des positiven Tons fielen die Aktien von Tesla nach Handelsschluss um zeitweise 6 %, denn die Erwartungen an die Umsätze wurden dennoch um gut 60 Mio. USD verfehlt. Volatilität der Aktie ist nichts Neues, allerdings hatte sie sich nach den letzten 10 Quartalsberichten stets gut entwickelt.
Der Aktienrückgang nach Veröffentlichung der Zahlen dürfte größtenteils auf die Besorgnis der Anleger über den Abwärtsdruck auf die Gewinne zurückzuführen sein, der sich aus den anhaltenden Preissenkungen des Unternehmens ergibt.
Große Preisreduzierungen
Die Preissenkungen setzten sich bis kurz vor der Veröffentlichung der Quartalszahlen fort. Der Autobauer senkte am späten Dienstag die Preise für seine Fahrzeuge in den USA und anderen Ländern.
Während günstigere Preise für Autokäufer großartig sind, wirken sich die neuen Kürzungen schlecht auf die Aktie auf und geben Anlegern zu bedenken, denn sie schüren Befürchtungen in Bezug auf Nachfrage, Gewinnspannen und Wettbewerb.
Der Preis für ein Tesla Model Y beginnt jetzt bei etwa 47.000 USD, verglichen mit zuvor 50.000 USD. Die Preise für alle drei Verkleidungen, die Allradversion, die Langstreckenversion und die Leistungsversion, sanken um jeweils 3.000 USD.
In Deutschland ist das Model Y ab 44.890 Euro zu haben, das Model S mit Allradantrieb und Dualmotor ab 102.990 Euro. Der Preis des Model 3 wurde um 2.000 Euro auf 41.990 Euro gesenkt, beim Model Y gab es lediglich bei der Performance-Variante eine Preissenkung von 4.000 Euro. Bei den übrigen Ausführungen blieb der Preis gleich.
In den USA spielte auch eine Steuergutschrift bei den Preisen eine große Rolle. Bis zu 7.500 USD konnten Amerikaner für ein Model 3 bekommen, allerdings beendete die IRS das Programm mit neuen Berechtigungsregeln zum 17. April. Alle anderen Modelle qualifizieren sich weiterhin für den Steuervorteil. In Deutschland qualifizieren sich alle Varianten des Model 3 sowie Model Y für den Umweltbonus in Höhe von 4.500 Euro.
Umsatz von Tesla Energy wächst stark
Ein Segment von Tesla, das besonders erfolgreich war, ist Tesla Energy. Der Umsatz dieser Sparte stieg auf 1,53 Mrd. USD – ein Plus von 148 % im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.
Die Kapazität der Energiespeichersysteme stieg auf 3,9 GWh beziehungsweise um 360 %. Diese Energiespeichersysteme von Tesla basieren auf Lithium-Ionen-Batterien und umfassen Backup-Batterien für Wohnhäuser sowie das Megapack-System im Versorgungsmaßstab. Dieses ermöglicht es Versorgungsunternehmen, mehr Energie aus erneuerbaren, aber intermittierenden Quellen wie Solar- und Windenergie zu speichern und zu nutzen.
Mit einem Wechsel zu mehr Energiequellen dieser Art wächst auch die Notwendigkeit von Speichersystemen, was für Tesla in der Zukunft eine wichtige Rolle spielen wird und dem Konzern gute Vorteile verschaffen dürfte. Für Anleger ist ein Investment in Erneuerbare Energie ETFs daher auch interessant.
Aussichten für die Tesla Aktie
Die Preissenkungen machen einigen Investoren Sorge, da sie für eine schwächere Nachfrage sprechen. Tesla verzeichnete im ersten Quartal Rekordauslieferungen und in den USA im Vergleich zum vierten Quartal trotz wachsender Konkurrenz sogar Marktanteile bei Elektrofahrzeugen hinzugewinnen. Anfang April verkündete Tesla bereits, im ersten Quartal 422.875 Fahrzeuge ausgeliefert zu haben. Produziert wurden im gleichen Zeitraum 440.808 E-Autos.
Für 2023 wird eine Produktion von 1,8 bis 2 Mio. Fahrzeugen erwartet.
Während einige Anleger pessimistisch auf die Zahlen reagieren, hoffen andere, dass die Preissenkungen ein Zeichen für sinkende Kosten sind.
Die Tesla-Aktie blieb in dieser Woche trotz eines kurzzeitigen Dips nach unten stabil. Zwar wird die Aktie noch immer gut 44 % unter dem Vorjahresniveau gehandelt, konnte seit Jahresbeginn aber auch wieder 67 % zulegen. Es scheint sich ein Aufwärtstrend fortzusetzen.
Analysten von Jefferies raten zum Kauf der Aktie, ebenso wie RBC. Als mittleres Preisziel wird ein Wert um 210 USD angepeilt, während hohe Schätzungen sogar einen Aktienpreis von 320 USD sehen. Momentan liegt der Share-Preis von Tesla bei 180,59 USD.
Es könnte sich durchaus weiterhin für Anleger lohnen, wieder in die Aktie einzusteigen, denn die Prognosen für das kommende Jahr dürften dem Preis langsam weiter nach oben verhelfen.
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