Selbst jenen Menschen, die ansonsten nichts mit Anlagen am Hut haben, ist der DAX ein Begriff. Im Schatten des großen deutschen Leitindex verbirgt sich jedoch der weit weniger beachtete TecDAX. Dabei gelang es dem deutschen Technologieindex in den vergangenen Jahren mehrfach, den großen Bruder in Sachen Kursentwicklung zu überflügeln. Es lohnt sich daher, einen Blick auf den deutschen Technologieindex und jene ETFs, welche ihn abbilden, zu werfen.
Senkrechtstarter im Schatten des großen Bruders
Wer Nachrichten über die boomende IT-Branche liest, denkt zumeist an Silicon Valley und den Nasdaq. Zwar existiert kein deutsches Unternehmen, welches es mit einem der großen amerikanischen Tech-Giganten in Sachen Umsatz oder Marktkapitalisierung aufnehmen kann. Ein Blick auf den TecDAX verrät jedoch, dass auch in Deutschland eine Reihe von Firmen erheblich von der voranschreitenden Digitalisierung profitieren konnten.
Betrachtet man die vergangenen zehn Jahre, stellt man fest, dass der TecDAX den DAX hinsichtlich der Wertentwicklung deutlich übertroffen hat. Während der DAX über die vergangenen zehn Jahre insgesamt rund 79 % gestiegen ist, verzeichnete der TecDAX über denselben Zeitraum einen Kursanstieg von ganzen 288 %. Dieser Trend setzte sich auch in den Wochen nach dem Börsen-Crash im März fort. So verlor der DAX in den vergangenen drei Monaten rund 20,5 % an Wert und kann derweil nur langsam wieder aus seinem Loch herausklettern. Im Vergleich dazu steigt der TecDAX bereits wieder steil an und liegt nur noch 8 % im Minus.
Der TecDAX hat sich bisher sowohl kurzfristig wie auch langfristig als regelrechter Rendite-Turbo erwiesen.
Die Zusammensetzung des TecDAX
Der TecDAX ersetzte einst den Nemax50, welcher in den Nachwehen der Dotcom-Blase 2003 eingestellt worden war. Er beinhaltet insgesamt die 30 deutschen Technologie-Unternehmen mit der stärksten Marktkapitalisierung. Angeführt wird der Index von einigen wohlbekannten Schwergewichten. Mit einer Marktkapitalisierung von über 130 Milliarden Euro ist SAP der unbestrittene Führer im TecDAX. Dahinter folgen mit gehörigem Abstand die Deutsche Telekom, Siemens Healthineers und Infineon.
Der TecDAX beherbergt dabei keineswegs nur IT-Unternehmen. Während beispielsweise ein Großteil der amerikanischen Tech-Industrie stark mit dem Internet-Geschäft verbunden sind, haben zahlreiche Unternehmen im TecDAX enge Anbindungen an die Industrie und das Gesundheitswesen. Viele der Unternehmen verfolgen dabei den, auch im deutschen Industrie-Sektor verbreiteten, Ansatz, sich auf eine bestimmte Nische zu konzentrieren und dort zu einem Hidden Champion aufzusteigen.
Die Stärke des TecDAX ergibt sich daraus, dass er sowohl einige etablierte und zuverlässige Titel als auch viele Wachstumswerte mit hohem Performance-Potenzial enthält. Im Rahmen der voranschreitenden Digitalisierung konnten zahlreiche seiner Unternehmen deutliche Umsatzsteigerungen erzielen. Im Gegensatz zu den teils etwas schwerfälligen, großen Industrieunternehmen des Dax, welche, wie z. B. die Autoindustrie durch den technologischen Wandel in die Defensive geraten sind, schwimmen viele der Firmen im TecDAX an der vorderen Front der Entwicklung mit.
Ferner ist der TecDAX trotz seines starken Fokus auf den Tech-Sektor relativ breit gestreut. So beinhaltet er Positionen aus den Bereichen Internet, Chip-Herstellung, Software, Biotechnologie und Medizintechnik, Industrie und Telekommunikation.
Ein Punkt, welcher konservative Anleger etwas verschrecken könnte, ist die höhere Volatilität vieler im TecDAX abgebildeter Aktien. Der Grund hierfür liegt in der oftmals niedrigen Marktkapitalisierung der enthaltenen Unternehmen abseits der großen, etablierten Titel. Dies führt zum einen dazu, dass es bei den Auf- und Absteigern des Index häufiger zu Fluktuationen kommt. Zum anderen können wichtige Nachrichten wie Quartalsberichte oder die Einführung neuer Produkte hierdurch einen spürbar stärkeren Einfluss auf den Kurs einzelner Aktien haben.
Zwei ETFs bilden den TecDAX ab
Diese Schwankungen lassen sich vermeiden, falls man statt Anteile einzelner Aktien zu kaufen, breit gestreut mittels eines Indexfonds in den TecDAX investiert. Derzeit existieren zwei solcher ETFs:
- iShares TecDAX UCITS ETF
- Lyxor 1 TecDAX UCITS ETF
Der iShares TecDAX ETF ist der ältere der beiden Indexfonds. Mit einer Fondsgröße von über 850 Mio. EUR ist er auch der bei Weitem größere. Der Lyxor 1 TecDAX ETF wurde erst 2016 ins Leben gerufen. Damals firmierte er noch unter der Marke Comstage, ehe diese von Lyxor übernommen wurde. Sein Fondsvolumen beträgt gerade einmal 78 Mio. EUR.
Bei den laufenden Kosten (TER) hat der Lyxor 1 TecDAX ETF mit 0,4 % die Nase vorn. Der Indexfonds von iShares ist trotz seines erheblich größeren Fondsvolumens mit 0,51 % etwas teurer.
Trotz seiner höheren Kosten eignet sich der iShares 1 TecDAX ETF eher für Anleger, welche an einem langfristigen Vermögensaufbau interessiert sind. Seine Gewinne werden automatisch reinvestiert, sodass Anleger auf lange Sicht gesehen vom Zinseszinseffekt profitieren können. Der Lyxor 1 TecDAX ETF schüttet die Erträge hingegen jährlich an seine Anleger aus. Damit eignet er sich eher für jene Menschen, die frei über Dividenden und Gewinne verfügen möchten.
In der Art der Replikation gleichen sich die beiden Indexfonds. Beide bilden den TecDAX vollständig physisch nach. Hinsichtlich der Tracking Difference schneidet der ETF von iShares mit einem Wert von 0,44 % etwas besser ab als der Konkurrent von Lyxor, welcher hier auf eine Differenz von 0,54 % kommt. Allerdings ist der iShares ETF auch bereits um einige Jahre länger am Markt. Welcher der beiden den TecDAX langfristig gesehen genauer abbildet, muss sich noch zeigen.
Die renditestarke Alternative für Anleger in den heimischen Markt
Die beiden TecDAX ETFs bieten vor allem Anlegern, welche ihr Geld auf dem deutschen Anlagemarkt investieren möchten, eine schlagkräftige Alternative für ihr Portfolio. Der TecDAX hat bereits über einen langen Zeitraum hinweg bewiesen, dass er zu unrecht im Schatten des Dax steht.
Im Hinblick auf die zukünftigen Entwicklungen, hin zu einer immer stärker voranschreitenden Digitalisierung und Automatisierung, scheint es kaum Zweifel daran zu geben, dass viele der Unternehmen innerhalb des TecDAX auch in den kommenden Jahren zu den Gewinnern zählen werden. Durch den derzeit stark gestiegenen Fokus auf Unternehmen aus der Biotechnologie-, Medizintechnik- und IT-Dienstleistungsbranche könnte der TecDAX, bedingt durch seine diversen Positionen in diesen Bereichen, auch bereits kurzfristig stärkere Kurszuwächse verzeichnen. Momentan könnte sich daher der ideale Zeitpunkt für einen Einstieg bieten.
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