Der Software-Hersteller TeamViewer legt Zahlen vor, die ein solides Wachstum bescheinigen, dennoch rutscht die Aktie am Mittwoch über 12 % nach unten. Gerade mit Bestandskunden konnte TeamViewer mehr Umsätze einfahren, enttäuscht Anleger aber dennoch, die mehr erwartet hatten. Ist es nur ein kurzzeitiger Absturz oder setzt jetzt ein Abwärtstrend der Aktie ein, die sich in den letzten Wochen mühsam nach oben gekämpft hatte?
Quartalszahlen von TeamViewer
Der 2005 gegründete Softwarekonzern hat seine Quartalszahlen veröffentlicht. In den ersten drei Monaten des Jahres stieg der Umsatz um 13 % auf 151,3 Mio. Euro. Die Umsatzsteigerung wurde hauptsächlich durch erfolgreiche Up- und Cross-Selling-Maßnahmen bei Bestandskunden erzielt. Dies führte zu einer nachhaltig hohen NRR von 107 %.
Die Zahl der Abonnenten wuchs um 3 % auf 631.000. Der bereinigte Umsatz (EBITDA) belief sich auf 64,1 Mio. EUR, die bereinigte EBITDA-Marge betrug 42 %.
TeamViewer kommt zudem auf ein EBIT von 40,4 Mio. Euro, welches 27 % des Umsatzes ausmachte. Der Cashflow aus operativer Geschäftstätigkeit lag in Q1 bei 59 Mio. Euro.
Man kommt auf einen unverwässerten Gewinn der Aktie von 0,13 Euro und einen bereinigten unverwässerten Gewinn pro Aktie von 0,22 Euro.
Die ausführlichen Zahlen veröffentliche das Unternehmen auf seiner Webseite.
Oliver Steil, CEO von TeamViewer, sagte zu den Zahlen:
“Nach dem erfolgreichen Jahresendspurt sind wir mit starken Finanzzahlen und einer guten Geschäftsdynamik in das Jahr 2023 gestartet. Unsere wichtigste Kennzahl, der Umsatz, wuchs deutlich zweistellig um 13 %, der bereinigte Gewinn pro Aktie stieg um 38 %. Im ersten Quartal haben wir erfolgreich die Einführung der neuen Generation unseres Kernprodukts für Fernwartung vorbereitet und in bestehende und neue Geschäftsbeziehungen investiert. Unser stetiger Austausch mit Partnern und Kunden unterschiedlicher Branchen im Rahmen globaler Vertriebsveranstaltungen ist essenziell für den Aufbau unserer Vertriebs-Pipeline für dieses Jahr und unterstützt die weitere erfolgreiche Umsetzung unserer Strategie.”
Über Teamviewer
TeamViewer ist ein globales Software-Unternehmen, das sich auf Fernzugriffs- und Supportlösungen spezialisiert hat. Die Software von TeamViewer ermöglicht es Nutzern, sich von jedem Ort der Welt aus mit Computern, mobilen Geräten und anderen Endpunkten zu verbinden.
TeamViewer wurde 2005 gegründet und hat seinen Hauptsitz in Göppingen sowie Niederlassungen in den Vereinigten Staaten, Australien, Japan, Indien und anderen Ländern weltweit. Die Software wird von Privatpersonen, kleinen Unternehmen und großen Konzernen genutzt, um technischen Support aus der Ferne zu leisten, gemeinsam an Projekten zu arbeiten und von überall auf Dateien und Anwendungen zuzugreifen.
TeamViewer stellt seine Software für verschiedene Betriebssysteme bereit, darunter Windows, macOS, Linux, iOS und Android. Zu den Produkten und Dienstleistungen gehören unter anderem TeamViewer Remote Access, TeamViewer Meeting und TeamViewer Remote Management.
Das Unternehmen gilt als einer der weltweit führenden Anbieter von derartigen Software-Lösungen mit Kunden in über 200 Ländern. Laut den aktuellsten Quartalszahlen kommt TeamViewer auf 631.000 zahlende Kunden, wobei 20 % des Umsatzes von nur gut 1 % der Kunden eingenommen wird – den Enterprise-Kunden.
Aussichten für die TeamViewer Aktie
Das Umsatzwachstum von Teamviewer zu Beginn des Jahres, bedingt durch zusätzliche Einnahmen von Bestandskunden, konnte die Anleger nicht überzeugen. Am Mittwoch gaben die Aktien des Software-Spezialisten im MDax zeitweise um gut 12 % nach und verloren damit einen Großteil der Gewinne der letzten Tage. Für Anleger könnte jetzt die Zeit sein, in Tech-ETFs zu investieren, statt einzelne Aktien.
Es heißt, dass manche Investoren von den verfehlten Prognosen der Analysten verärgert seien. Die mittleren Ziele waren allerdings zu hoch gesteckt, denn Teamviewer hat immerhin die niedrigeren Schätzungen der Top-Analysten leicht übertroffen.
Teamviewer prognostiziert für das Jahr 2023 eine Umsatzsteigerung von 10 bis 14 % auf 620 bis 645 Mio. Euro. Aufgrund zunehmender Investitionen wird die operative Gewinnmarge jedoch auf 40 % abnehmen, was einem Rückgang auf 41 % entspricht. Finanzvorstand Michael Wilkens gab sich zuversichtlich, dass die Prognosen 2023 erreicht werden.
Ein starkes Wachstum der Nachfrage nach Lizenzen und umfangreichen Angeboten hat dem Unternehmen im ersten Quartal des Jahres allerdings zu einem Umsatzplus von 13 Prozent auf 151,3 Millionen Euro beigetragen.
Trotz des Umsatzplus ging es mit der Aktie stark bergab. Am Mittwochvormittag rutschte sie unter die 15-Euro-Schwelle, wird um 14:00 Uhr jedoch wieder um 15,08 Euro gehandelt. Dennoch ist es ein Minus von 10 %, nachdem die Aktie am Dienstag an der 17-Euro-Marke gekratzt hatte. Der Aufstieg dorthin war in den letzten Monaten mühsam, denn die Teamviewer Aktie startete mit einem Preis von 12,05 Euro ins aktuelle Jahr.
Insgesamt hält der Aufwärtstrend noch an, der sich seit dem 12-Monats-Tief von 7,67 Euro im September 2022 abzeichnete. Von den Glanzzeiten inmitten der Covid-19-Pandemie, als Teamviewer dank Lockdown und Remote-Working Höhenflüge bis zu 51,48 Euro, ist man derzeit noch weit entfernt.
Anleger sollten sich auf die Zahlen des Unternehmens konzentrieren, die stabil sind und für Wachstum sprechen. Der niedrige Aktienpreis momentan könnte die perfekte Gelegenheit bieten, um einzusteigen und von weiterem Wachstum im Laufe des Jahres profitieren zu können. Das Preisziel der Analysten liegt momentan nur wenige Cent über dem tatsächlichen Aktienpreis, der Konsensus zeigt allerdings mehr auf “Buy” als auf “Outperform”. Warburg Research hat beispielsweise im Laufe des Vormittags seine Kaufempfehlung für die Aktie bestätigt.
Die Aktie von Teamviewer könnte sich als Chance erweisen, wobei die Erwartungen der Analysten allerdings nicht sehr hoch sind. Ein weiterer Absturz der Aktie sollte nicht zu erwarten sein.
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