Im zweiten Geschäftsquartal 2023 hat der kriselnde Linux-Software-Spezialist Suse schwächer abgeschnitten, als von Experten erwartet wurde. Der um Sondereffekte bereinigte Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) sank in den drei Monaten bis Ende April um 11 Prozent auf 52 Millionen Dollar (48 Millionen Euro). Das Unternehmen hatte bereits im Mai seine Jahresprognose aufgrund schlechter Geschäftsergebnisse gesenkt. Trotzdem stieg der Umsatz in den drei Monaten bis Ende April um 1 Prozent auf 162 Millionen Dollar. Aber ist dies ein Grund, um die Finger von der Suse-Aktie zu lassen, oder könnte sich eine Investition trotzdem lohnen?
Suse, ein international tätiges Softwareunternehmen mit Hauptsitz in Nürnberg, ist bekannt für seine gleichnamige Linux-Distribution und den dazugehörigen Kundendienst. Seit Mai 2021 ist das Unternehmen börsennotiert und Mitglied im SDAX. Die Marktkapitalisierung von Suse liegt aktuell bei etwa 2,1 Milliarden Euro.
Bereits im Mai schockierte Suse seine Anleger mit einer Gewinnwarnung, die zu einem massiven Ausverkauf der Aktie führte. Das Geschäftsergebnis zum zweiten Quartal zeigt nun das wahre Ausmaß der Misere des Linux-Spezialisten. Obwohl das Unternehmen einen minimalen Umsatzanstieg von 1% auf ca. 162 Millionen US$ verzeichnete, weitete sich der Verlust vor Zinsen und Steuern aufgrund stark gestiegener operativer Aufwendungen deutlich aus. Er stieg von -8,0 Millionen US$ im zweiten Quartal 2022 auf -25,3 Millionen US$ im letzten Geschäftsquartal.
Sowohl beim Umsatz als auch beim bereinigten Ergebnis verfehlte Suse die Erwartungen der Analysten. Dies ist umso erstaunlicher, als dass die Analysten ihre Umsatz- und Gewinnschätzungen bereits deutlich nach unten korrigiert hatten. In den kommenden Tagen werden vermutlich weitere Analysten ihre Kursziele für die Suse-Aktie nach unten korrigieren.
Das Chartbild der Suse-Aktie ist derzeit eine einzige Katastrophe. Seit Anfang 2022 befindet sich die Aktie in einem Abwärtskanal. Das Allzeittief vom Mai wurde durch den aktuellen Kurssturz abermals unterboten. Wo sich nun eine Bodenbildung abzeichnen könnte, steht völlig in den Sternen.
Neue Hoffnung durch neue Firmenleitung?
Das Unternehmen steckt derzeit in einer Krise, die sich in der jüngsten Vergangenheit durch eine Reihe von Führungskräftewechseln manifestiert hat. Erst kürzlich verließen Chefin Melissa Di Donato und Ex-Finanzchef Andy Myers das Unternehmen. Der neue Vorstandschef Dirk-Peter van Leeuwen hat rasche Maßnahmen ergriffen, um das künftige Wachstum zu ermöglichen und das Unternehmen in den kommenden Quartalen wieder auf einen Erfolgspfad zu führen.
Doch bis diese Maßnahmen greifen, könnte es einige Zeitdauern. Interims-Finanzchef Jonathan Atack hat von „Wachstum und hohen operativen Margen trotz Gegenwinds“ gesprochen. Er versicherte, dass das Unternehmen angemessene Investitionen aufrecht erhalten würde, um das Wachstum zu beschleunigen, sobald sich die eigene Leistung und die Märkte erholen.
Trotzdem bleibt die Frage: Ist die Suse-Aktie derzeit eine gute Investition?
In Anbetracht der aktuellen Situation und der unsicheren Zukunftsaussichten ist es empfehlenswert, abzuwarten und die Entwicklung zu beobachten, bevor man in Suse investiert. Die Aktie könnte derzeit als das sprichwörtliche „fallende Messer“ betrachtet werden – ein Investment, das aufgrund eines starken Kursverfalls riskant ist und in das man nicht investieren sollte, bevor es Anzeichen einer Bodenbildung gibt.
Dieses Bild könnte sich jedoch ändern, wenn die von der Unternehmensführung eingeleiteten Maßnahmen greifen und eine Verbesserung der Geschäftsergebnisse zeigen. Daher sollten potenzielle Anleger die Veröffentlichung der nächsten Quartalszahlen abwarten. Diese werden zeigen, ob sich eine Besserung im operativen Geschäft von Suse abzeichnet.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Suse-Aktie derzeit wohl eher als Spekulationsobjekt denn als solide Investition anzusehen ist. Trotzdem sollten Anleger Suse im Auge behalten. Wenn die eingeleiteten Maßnahmen erfolgreich sind und das Unternehmen seine Ergebnisse verbessern kann, könnte die Aktie eine interessante Gelegenheit für risikobereite Anleger darstellen.
Bis dahin ist jedoch Vorsicht geboten und es gilt der alte Börsenweisheit: „Fange nicht ein fallendes Messer.“ Eine Investition in Suse scheint unter den derzeitigen Umständen riskant und sollte nur mit einer entsprechenden Risikotoleranz und nach sorgfältiger Analyse in Betracht gezogen werden.
Über Suse: Geschichte und Produkte
Suse ist ein international bekanntes Softwareunternehmen, das sich auf die Entwicklung und Bereitstellung von Open-Source-Lösungen, insbesondere Linux-Distributionen, spezialisiert hat. Mit Hauptsitz in Nürnberg, Deutschland, spielt das Unternehmen eine entscheidende Rolle in der weltweiten Open-Source-Community und hat einen bedeutenden Einfluss auf den globalen Markt für Unternehmenssoftware.
Die Geschichte von Suse beginnt im Jahr 1992, als vier deutsche Informatikstudenten sich entschlossen, ein Unternehmen zur Förderung des Linux-Betriebssystems zu gründen. Der Name „Suse“ ist ein Akronym, das aus dem deutschen „Software und System-Entwicklung“ entstanden ist. Seit diesen frühen Tagen hat sich Suse stetig weiterentwickelt und wuchs im Laufe der Jahre zu einem der weltweit führenden Anbieter von Linux- und Open-Source-Softwarelösungen.
Im Jahr 2004 wurde Suse von Novell übernommen, einem amerikanischen Unternehmen, das sich auf Netzwerksoftware spezialisiert hat. Unter Novells Leitung wurde Suse Linux Enterprise Server (SLES) eingeführt, ein kommerzielles Produkt, das auf die Bedürfnisse von Unternehmen zugeschnitten ist. Später, im Jahr 2010, wurde Novell (und damit Suse) von Attachmate übernommen, bevor es schließlich 2014 an das britische Technologieunternehmen Micro Focus verkauft wurde.
Im Jahr 2018 erwarb EQT Partners, eine schwedische private Equity-Gesellschaft, Suse von Micro Focus. Im Mai 2021 wurde Suse schließlich an die Börse gebracht und ist seitdem im SDAX gelistet.
Suse bietet eine Vielzahl von Produkten und Dienstleistungen an, die sich alle um Open-Source-Lösungen drehen. Das bekannteste Produkt des Unternehmens ist wahrscheinlich das Suse Linux Enterprise (SLE), eine Reihe von kommerziellen Linux-Distributionen, die auf die Bedürfnisse von Unternehmen zugeschnitten sind. SLE umfasst Suse Linux Enterprise Server (SLES) und Suse Linux Enterprise Desktop (SLED).
Darüber hinaus bietet Suse mit seinem Produkt „OpenSuse“ auch eine frei verfügbare und community-gesteuerte Linux-Distribution an. Dieses Produkt richtet sich eher an Entwickler und technisch versierte Benutzer, die eine flexible und anpassungsfähige Linux-Distribution suchen.
Zusätzlich zu den Linux-Distributionen bietet Suse eine Reihe von Produkten an, die Unternehmen dabei unterstützen, ihre IT-Infrastrukturen zu verwalten und zu modernisieren. Dazu gehören Cloud-Lösungen wie Suse OpenStack Cloud und Suse Cloud Application Platform, sowie Lösungen für Software-defined Networking und Storage.
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