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Snowflake Aktie kaufen? Hier sind die Pros und Contras
Snowflake Aktie kaufen? Hier sind die Pros und Contras
Simon Feldhusen

Simon Feldhusen Investor shield

Profi Investor

Das US-amerikanische IT-Unternehmen Snowflake legte gerade erst den größten Börsengang des Jahres hin. Die Nachfrage war riesig. Bereits kurz nach dem Börsenstart durften sich Erstzeichner über eine Verdopplung des Börsenkurses freuen. Bietet sich Anlegern hier eine gute Gelegenheit, von einem aufstrebenden Stern am Cloud-Himmel zu profitieren, oder sollte man wegen des Hypes besser die Finger von dem Papier lassen?
Fulminanter Börsenstart

Ursprünglich hatte Snowflake lediglich einen Ausgabepreis zwischen 75 und 85 Dollar angestrebt. Aufgrund der riesigen Nachfrage mussten Erstzeichner schließlich jedoch ganze 120 Dollar bezahlen. Damit gelang es dem Unternehmen aus dem kalifornischen San Matteo, rund 3,4 Milliarden Dollar einzunehmen.

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Für die Erstzeichner sollte sich dieses teure Geschäft jedoch dennoch lohnen. Bereits kurze Zeit nach dem Gang aufs Parkett schnellte der Kurs der Snowflake-Aktie in die Höhe. Zwischenzeitlich wurden sogar mehr als 250 Dollar je Anteil erreicht. Mittlerweile hat sich der erste Ansturm auf das Papier wieder etwas gelegt. Dennoch beläuft sich der Wert der Aktie derzeit auf rund 205 Dollar.

Zukunftsgeschäft Cloud

Möglich wurde Snowflakes fulminanter Börsenstart zweifellos aufgrund der Tatsache, dass das Unternehmen in einer der derzeit am meisten gehypten Sektoren überhaupt tätig ist. Als Cloud-Anbieter stellt Snowflake anderen Unternehmen eine umfangreiche IT-Infrastruktur mit leistungsfähigen Rechenzentren zur Verfügung.

Die Cloud gilt bereits seit Längerem als eine der am schnellsten an Bedeutung gewinnenden Technologien überhaupt. Sie ermöglicht es Personen und Unternehmen, auf riesige Rechenkapazitäten sowie zahlreiche weitere Software-Lösungen zuzugreifen, ohne sich diese selbst anschaffen zu müssen. Die gesamte Industrie funktioniert nach dem As-A-Service-Modell. Auf diese Weise können auch kleinere und mittlere Unternehmen, die es sich nicht leisten können oder wollen, sich eigene Server- und Rechenzentren aufzubauen, dennoch auf hochmoderne und umfangreiche IT-Dienste zugreifen.

Der Markt für Cloud-Dienste wuchs bereits in den vergangenen Jahren jeweils zweistellig. Durch die Corona-Krise und die veränderte Arbeitsumgebung hat sich dieser Trend hin zur Digitalisierung und damit hin zur Cloud nochmals verstärkt. Analysten gehen für die kommenden zwei Jahre jeweils von Wachstumsraten von bis zu 20 Prozent aus.
In Konkurrenz mit Giganten

Das Cloud-Geschäft ist mittlerweile jedoch auch keinesfalls mehr ein unbestelltes Land. Vor allem die großen Tech-Konzerne Amazon und Microsoft dominieren in diesem Geschäftsfeld. Beide verfügen über enorme Ressourcen. Für einen Herausforderer wie Snowflake erscheint diese Konkurrenz auf den ersten Blick kaum zu überwinden.

Allerdings bietet Snowflake seinen Kunden durchaus mehr als die üblichen Cloud-Dienstleistungen. Das Unternehmen verfügt nämlich im Big-Data-Segment noch über ein zweites Standbein. Big Data dreht sich gänzlich um das Sammeln und Analysieren großer Mengen an Daten. Dies ist nicht nur für Marktforschungszwecke von großem Interesse, sondern findet praktisch überall Anwendung, wo große Mengen an Daten anfallen. Dies trifft in einer zunehmend digitalisierten Welt auf immer mehr Bereiche zu.

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Experten rechnen damit, dass neue Technologien wie Künstliche Intelligenz und 5G den Bedarf an der Aufbereitung und Analyse großer Datenmengen in den kommenden Jahren noch deutlich steigern werden. Snowflake ist also keineswegs darauf angewiesen, den Größen der IT-Welt Anteile abzujagen. Der steigende Bedarf alleine dürfte bereits ausreichen, um dem Unternehmen erhebliche Wachstumsmöglichkeiten zu bieten.
Börsen-Experte warnt vor neuen Tech-IPOs

Insgesamt bewerten Investoren das Geschäftsmodell von Snowflake als zukunftsträchtig. Dies zeigt sich auch daran, dass u. a. selbst die Börsenlegende Warren Buffett, sich jüngst zu rund einem Viertel an dem aufstrebenden Unternehmen beteiligt hatte. Buffet ist nicht dafür bekannt, in Unternehmen zu investieren, deren Modell er nicht als werthaltig einschätzt.

Zumindest einem Experten treibt der jüngste Börsenerfolg von Snowflake jedoch die Sorgenfalten auf die Stirn. Der Börsenkenner und CNBC-Moderator Jim Cramer sieht in den Geschehnissen rund um den Börsengang von Snowflake die Gefahr eines schädlichen Trends.

So könnten sich durch den erfolgreichen Börsengang von Snowflake weitere Start-ups dazu ermuntert fühlen, selbst den Börsengang zu wagen. Aufgrund des großen Hypes würden dabei viele Investoren um jeden Preis dabei sein wollen, da sie sich ähnliche Gewinne versprechen. Laut Cramer gebe es jedoch bereits Anzeichen, dass nicht mehr ausreichend Liquidität am Markt vorhanden ist, um die wachsende Zahl an IPOs zu füttern. Aus diesem Grund würden die begierigen Investoren aus anderen soliden Aktien aussteigen, um sich mehr finanziellen Spielraum zu verschaffen. Laut Cramer sei dies der Grund, weshalb die Aktien von Adobe, Zoom und ähnlichen Tech-Unternehmen zeitgleich mit Snowflakes Börsengang ohne sonst ersichtlichen Grund unter Druck geraten waren.

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Die Mischung aus zu wenig Cash und dem stetig wachsenden Angebot neuer Tech-Unternehmen an der Börse sei jedoch gefährlich, so der erfahrene Börsenkenner. Seiner Meinung hätte diese Entwicklung durchaus Potenzial, den derzeitigen Bullenmarkt abzuwürgen.

Überhitzter Tech-Markt

Für die Aktionäre von Snowflake würde eine solche Entwicklung vermutlich besonders verheerend sein. Die Zahl der Experten und Analysten, welche insbesondere den Tech-Sektor für deutlich überhitzt hält, wird von Tag zu Tag größer. Die jüngsten Kursverluste von Apple und Tesla könnten diesbezüglich nur eine erste kleine Warnung sein. Manche Analysten vergleichen die derzeitige Situation bereits mit den Zeiten der Dotcom-Blase. Als relativ junges Unternehmen, dessen Aktie trotz der guten Geschäftsaussichten dennoch zu großen Teilen vom Hype getragen wird, würde Snowflake vermutlich ebenfalls relativ hart von einer möglichen Kurskorrektur getroffen werden.

Ist die Snowflake-Aktie zu teuer?

Es verwundert daher nicht, dass auch die ersten Analysten-Ratings zur Snowflake-Aktie eher pessimistisch ausfallen. So hatte das Analysehaus Summit Insights jüngst in einer Mitteilung an seine Kunden eine Verkaufsempfehlung für die Aktie ausgesprochen. Laut Firmengründer Srini Nandury liegt das derzeitige Kursziel bei rund 175 Dollar – rund 30 Dollar unterhalb des aktuellen Kurses. Summit Insight kritisiert besonders, dass das Verhältnis zwischen den Unternehmenszahlen und dem Börsenwert Snowflake derzeit zu einem der teuersten Tech-Unternehmen der Welt mache.

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Mit einer momentanen Marktkapitalisierung von rund 65 Milliarden Dollar bei einem gleichzeitigen Gesamtumsatz von ca. 500 Mio. Dollar liegt das Kurs-Umsatz-Verhältnis derzeit bei über 100. Selbst wenn sich die Wachstumsrate des Unternehmens auch weiterhin so positiv fortsetzt wie zuletzt, dürfte die Aktie auch in den kommenden Jahren weiterhin deutlich überteuert sein, sofern es nicht zu einer massiven Kursanpassung kommt.

Vorsicht ist angebracht

Dies alles sollte Anleger zur Vorsicht gemahnen. Es ist bei der aktuellen Entwicklung zwar keineswegs ausgeschlossen, dass die Snowflake-Aktie auch weiterhin heiß gefragt bleibt. Das Verlustrisiko ist jedoch durchaus substanziell. Aus diesem Grund lohnt sich Snowflake momentan wohl in erster Linie für sehr risikobereite Anleger, die auch einen Verlust verschmerzen können. Alle anderen sollten derzeit besser die Finger von dem Papier lassen.

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Simon Feldhusen

Simon Feldhusen

Profi Investor

Simon Feldhusen

Profi Investor

Simon hat die Finanzmärkte im Jahr 2007 zum ersten Mal für sich entdeckt und beschäftigt sich seit 2016 intensiv mit ihnen. Während er sich zuvor auf Indizes, Aktien, Rohstoffe und Forex konzentriert hat, legte er 2018 seinen Schwerpunkt auf Kryptowährungen. Zudem hat er auch Kryptominer betrieben und publiziert viele Jahre als Autor auf unter anderem Finanzen.net, Coincierge.de und P2E-News.com.
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