Ein ETF-Depot für alle Lebenslagen – Wunschtraum aller Anleger: renditestark in guten Zeiten, robust und stabil in unruhigen Zeiten. Am Besten noch unkompliziert in der Handhabung und mit niedrigen Kosten. Der einfachere Teil sind die Investments in Phasen, in denen die Kurse steigen und die Performance auf breiter Front gut aussieht. Was aber, wenn Turbulenzen an den Börsen alles durcheinander rütteln und auch ETFs in einen Abwärtssog geraten? Gibt es ETFs, die sich dagegen stemmen?
„Unruhige Zeiten“ bedeuten für den Anleger Gefahr für sein Depot: Werteinbußen, Performanceverlust und hohe Volatilität können einem schon mal den Schlaf rauben. Auch die klassischen ETFs bleiben davon nicht verschont. Gewiefte Börsianer greifen da gerne zu ETFs, die diese Schwankungen zumindest abmildern sollten.
Worum geht es?
Klassische ETFs bilden einen Referenzindex möglichst genau ab. Die Zusammenstellung der Werte im ETF erfolgt ohne aktives Zutun eines externen Fondsmanagers. ETFs werden deshalb auch als passive Investments bezeichnet. Die Gewichtung der einzelnen Unternehmen im ETF erfolgt entsprechend ihrer Marktkapitalisierung. Heißt: Große Unternehmen haben im ETF auch den Löwenanteil. Die Vorteile liegen auf der Hand: In einem einzigen ETF sind alle Werte des Referenzindex versammelt. Die logische Folge ist, dass ETF und Index den Schwankungen des Marktes gleichermaßen unterliegen. Und hier kommen die Smart Beta ETFs ins Spiel.
Smart Beta ETFs
Smart Beta ETFs bilden – anders als die klassischen ETFs – die Märkte nicht eins zu eins anhand der sonst üblichen Marktkapitalisierung ab. Stattdessen wird ein speziell gewichteter Index als Basis genommen. Dies passiert anhand bewusst ausgewählter Faktoren – deshalb auch Faktor-ETFs genannt. Damit sollen (vermeintliche?) Nachteile des klassischen ETF vermieden oder entschärft werden. Vom eigentlichen Wortsinn her wollen Smart Beta ETFs durch eine kluge (smart) Strategie eine positive Abweichung (Beta) zur Marktentwicklung erreichen.
Welche Faktoren gibt es?
Faktoren sind besondere Merkmale, die die Wertentwicklung von Aktien in der Vergangenheit maßgeblich beeinflusst haben. Die Auswahl ist groß. Zu den gängigsten Faktoren gehören:
- Value
- Quality
- Small Cap
- Momentum
- Dividende
- Low Volatility
Mit jedem Faktor ist ein bestimmtes Ziel verbunden: zum Beispiel das Erreichen einer Überrendite im Vergleich zum eigentlichen Basisindex oder eine Risikooptimierung durch verringerte Volatilität.
Smart Beta ETFs verbinden passives und aktives Investieren: Sie folgen einem Index wie die klassischen ETFs, versuchen aber über die Berücksichtigung von fundamentalen Faktoren den Markt zu schlagen.
Helfen Smart Beta ETFs in unruhigen Zeiten?
Läuft es nicht rund an der Börse, dann steht für die meisten Anleger vor allem die Reduzierung des Risikos im Vordergrund. Ein Low Volatility Smart-Beta ETF setzt auf Aktien in einem Index, die eine möglichst geringe Schwankungsbreite aufweisen. Erklärtes Ziel ist – im Vergleich zum Gesamtmarkt – Volatilität und damit Risiko auf ein niedriges Niveau zu senken. Gelingt das, dann können solche Spezial-ETFs ein Depot in schwierigen Zeiten stabilisieren.
Aber Achtung:
Smart Beta ETFs haben wegen ihrer speziellen Konstruktion nennenswert höhere Kosten und sind weniger transparent. Es könnte der Verdacht aufkommen, dass die Anbieter diese ETFs deshalb besonders gerne in den Fokus rücken. Die bisherigen Erfahrungen mit diesem noch relativ neuen Instrument zeigen, dass es in unruhigen Zeiten zwar den Wertverlust durch Schwankungen abfedern kann – aber in guten Zeiten hinken die Gewinne etwas hinterher. Der Vorteil der geringeren Volatilität kann zugleich zum Nachteil werden: Es geht bei sinkenden Märkten zwar nicht so rapide bergab – dafür fallen die Kursgewinne im Aufschwung geringer aus.
Fazit
Aktienmärkte sind alles andere als ruhig. Anleger müssen – auch heftige – Schwankungen einkalkulieren und aushalten. Wer das schwer ertragen kann oder den Ehrgeiz hat, den Markt in unruhigen Zeiten zu schlagen, der kann mit Low Volatility ETFs einen Stoßdämpfer einsetzen und gegensteuern. Eine solche Strategie eignet sich für vorsichtige und langfristig orientierte Anleger, die Ruhe in ihr Depot bringen möchten.
Ob sich die intelligenten Anlagestrategien der Smart Beta ETFs den klassischen ETFs – auch und besonders in unruhigen Zeiten – überlegen zeigen, bleibt offen.
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