Small-Caps eilt der Ruf voraus, im Vergleich zu Large-Caps besonders volatil zu sein. In Krisenzeiten bergen sie für Anleger ein erhöhtes Risiko. Zeichnet sich jedoch ein Aufschwung ab, können vor allem zahlreiche kleinere Unternehmen schnell durchstarten. Aktuell gehen die Experten für 2021 von einem deutlichen Aufschwung aus. Ist jetzt also der richtige Zeitpunkt gekommen, um in Small-Caps zu investieren?
Aufschwung steht vor der Tür
Pünktlich zum Ausklang des Krisenjahres 2020 starten in zahlreichen Ländern die Impfkampagnen. Damit einher geht die Hoffnung vieler Experten, dass sich die Lage 2021 möglichst schnell wieder normalisieren wird. Laut einer IW-Prognose wird die Weltwirtschaft im kommenden Jahr um rund sieben Prozent wachsen. Für die deutsche Wirtschaft sagen die Experten immerhin noch ein Wachstum von vier Prozent voraus.
Spätestens seit der Verschärfung des zweiten Lockdowns haben sich die konjunkturellen Aussichten in Deutschland zwar wieder etwas eingetrübt. Allerdings litt vor allem die deutsche Industrie kaum unter dem bisherigen Lockdown. Betroffen waren hiervon hauptsächlich die Gastronomie-, Hotel- und Reisebranche sowie der Einzelhandel. Laut Schätzungen des IFO-Instituts und zahlreicherer weiterer Wirtschaftsforschungsinstitute ist ein starkes konjunkturelles Wachstum im Jahr 2021 dennoch sehr wahrscheinlich.
Small-Caps performten 2020 besser als erwartet
Die Aussicht auf eine anziehende Konjunktur hat an den Märkten bereits für ein neuerliches Kursfeuerwerk gesorgt. So erreichte der DAX ein neues Allzeithoch und sorgte damit bei deutschen Anlegern für einen versöhnlichen Ausklang des Jahres. Ebenfalls einen neuen Kursrekord erzielte der SDAX. Der deutsche Index für Nebenwerte legte 2020 eine durchaus bemerkenswerte Entwicklung hin.
Entgegen der allgemeinen Annahme, dass vor allem kleinere Unternehmen während einer wirtschaftlichen Krise in Mitleidenschaft gezogen werden, performten die deutschen Nebenwerte auch im Krisenjahr 2020 deutlich stärker als die Schwergewichte des DAX. Während sich der DAX mit einer Performance von knapp über 2 Prozent über die Ziellinie rettete, performte der SDAX mit über 17 Prozent.
Zum Teil lässt sich dies mit der Zusammensetzung der deutschen Indizes erklären. Der DAX beheimatet zahlreiche schwergewichtige Industriekonzerne, die relativ anfällig für zyklische Schwankungen sind und deshalb besonders stark von der Krise betroffen waren.
Auch im internationalen Vergleich schlugen sich die Small-Caps jedoch relativ gut. So entwickelte sich der MSCI World Small Cap Index mit 14,5 Prozent leicht besser als der MSCI World mit seinen 13 Prozent.
Small-Caps können ihre Vorteile ausspielen
Wirft man jedoch einen genaueren Blick auf den Kursverlauf der verschiedenen Small-Cap-Indizes, zeigt sich, dass diese durchaus anfänglich besonders stark vom Crash betroffen waren. Die Trendwende setzte jedoch Anfang November ein. Durch die Erfolge bei der Suche nach einem Impfstoff wurden die Hoffnungen zahlreicher Anleger und Analysten auf eine bevorstehende wirtschaftliche Erholung beflügelt.
Dass hierbei vor allem die Small-Caps stark anzogen, bestätigt die Erwartungen der Analysten. Gerade in der konjunkturellen Frühphase können kleinere Unternehmen ihre Vorteile gegenüber der schwerfälligeren Konkurrenz nämlich voll ausspielen.
Bedingt durch ihre geringe Größe werden kleine Unternehmen und Start-ups nicht von endlosen Befehlsketten und Komittees zurückgehalten. Kurze Wege erlauben eine höhere Flexibilität bei der Entscheidungsfindung, sodass kleine Unternehmen häufig als erste auf sich abzeichnende Trends reagieren können. Zudem werden diese auch in deutlich geringerem Maße von bestehenden Altlasten zurückgehalten. Auch Innovationen wie eine zunehmende Digitalisierung lassen sich in kleinen Unternehmen schneller und kostengünstiger umsetzen. Dies dürfte sich kurz- bis mittelfristig besonders stark auszahlen.
Hinzu kommt, dass kleinere Unternehmen, welche in erster Linie auf Wachstum ausgerichtet sind, häufig auf die Ausgabe von Aktien zurückgreifen, um neues Kapital für zukünftige Investitionen einzuholen. Große Konzerne nutzen im Gegenzug eher Anleihen. Diese verteuern sich jedoch durch die anziehenden Zinsen. Zumindest dieser Faktor dürfte jedoch aufgrund der aktuellen Situation eher von nachrangiger Bedeutung sein.
Welche ETFs bieten sich an?
Anlegern stehen diverse ETFs mit einem Fokus auf Nebenwerte zur Auswahl. Längerfristig haben sich hier vor allem ETFs auf den Russell 2000 Net 30% Total Return-Index als performancestark erwiesen. Hier gibt es gleich zwei sehr ähnliche ETFs. Sowohl der SPDR Russell 2000 US Small Cap UCITS ETF (ISIN: IE00BJ38QD84) als auch der Xtrackers Russell 2000 UCITS ETF (ISIN: IE00BJZ2DD79) liegen auf fünf Jahre betrachtet nur knapp hinter dem iShares Core MSCI World UCITS ETF. Im laufenden Jahr konnten ihn beide jedoch aufgrund ihrer starken Entwicklung in den letzten zwei Monaten deutlich übertreffen.
Mit den beiden ETFs setzen Anleger auf die 2.000 kleinsten Titel aus den 3.000 größten Unternehmen der USA. Beide ETFs gleichen sich bei den Kosten und sind auch hinsichtlich der Fondsgröße fast gleichauf. Der Indexfonds von SPDR greift bei der Abbildung seines Vergleichsindex auf ein optimiertes Sampling zurück, während der Xtrackers ETF den Index vollständig abbildet. Bei der Performance ergibt sich hieraus jedoch kein maßgeblicher Unterschied. Auch die Liquidität ist gleich. Auf welchen der beiden ETFs Anleger setzen möchten, ist daher größtenteils Geschmackssache.
Abgesehen davon existieren auch entsprechende Small Cap ETFs auf den S&P 500, den MSCI World oder den MSCI Europe. In Sachen Performance bleiben diese jedoch sowohl kurz- wie auch längerfristig hinter den Russel ETFs zurück. Wer es speziell auf deutsche Nebenwerte abgesehen hat, darf jedoch durchaus einen Blick auf den Lyxor SDAX (DR) UCITS ETF werfen. Dieser entwickelte sich 2020 rund dreimal so gut wie die Russel ETFs. Auch im Dezember zog der SDAX ETF mit 18,5 Prozent stärker an als die beiden US-Produkte.
Größter Nachteil sind hierbei die deutlich höheren Kosten des ETFs aufgrund seiner überschaubaren Größe. Gerade für die aufkommende konjunkturelle Erholung ist der Indexfonds jedoch durchaus eine Überlegung wert. Auch die langfristige Entwicklung des SDAX war in der Vergangenheit hervorragend. Insofern könnte auch ein längerfristiges Halten durchaus sinnvoll sein.
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