Rohstoff-ETFs werden oft als sichere Optionen in wirtschaftlich und politisch schwierigen Zeiten betrachtet, da sie in physische Rohstoffe wie Gold, Silber und Öl investieren, die als Wertspeicher und Inflationsschutz dienen können. In diesem Artikel werden wir die Vor- und Nachteile von Rohstoff-ETFs untersuchen und herausfinden, ob sie derzeit eine sinnvolle und sichere Investitionsmöglichkeit sind.
Was sind Rohstoff-ETFs, und welche Vorteile bieten sie?
Rohstoff-ETFs sind Exchange-Traded Funds, die entweder einen Aktienindex aus der Rohstoffbranche oder einen Rohstoffindex nachbilden. Im Gegensatz zu aktiv gemanagten Fonds verfolgen ETFs eine passive Anlagestrategie, indem sie einfach einen Index nachbilden. Ein Aktien-ETF kann beispielsweise einen Aktienindex wie den Dax oder den MSCI World nachbilden. Mit einem Rohstoff-ETF auf einen solchen Index können Anleger in Unternehmen aus der Rohstoffbranche investieren.
Allerdings sind solche Branchen-ETFs weniger breit gestreut als beispielsweise ein ETF auf den MSCI World und haben daher höhere Risiken. Eine andere Art von Rohstoff-ETF bildet keinen Aktienindex, sondern einen Rohstoffindex nach. Solche Indizes fassen die Preisentwicklung unterschiedlicher Rohstoffe wie Gold, Silber, Öl oder Gas zusammen.
Ein Future ist ein Wertpapier, das den Kauf des Rohstoffes zu einem bestimmten Zeitpunkt in der Zukunft vereinbart. Rohstoff-ETFs investieren in solche Futures, da die Lagerung der Rohstoffe mit großen Kosten verbunden wäre. ETFs, die in Rohstoffe investieren, können nur einen Index oder einen Korb aus verschiedenen Rohstoffen nachbilden. Eine gezielte Nachstellung der Preisentwicklung eines einzelnen Rohstoffs ist somit nicht möglich. Wenn Anleger in einen einzelnen Rohstoff investieren möchten, ist ein Rohstoff-ETC eine Alternative.
Rohstoff-ETFs bieten Anlegern einige Vorteile gegenüber anderen ETFs. Zunächst einmal bieten sie eine hervorragende Möglichkeit, um das Portfolio zu diversifizieren, da sie eine andere Assetklasse als Aktien und Anleihen abdecken. Das Risiko der Anlage kann so reduziert werden. Ein weiterer Vorteil von Rohstoff-ETFs ist ihre Krisensicherheit. Rohstoffe sind physische Güter, die im Gegensatz zu Papierwerten wie Aktien und Anleihen einen realen Wert darstellen. In Krisenzeiten, wie z.B. Wirtschaftskrisen, Inflation oder politischen Unruhen, können Rohstoffe eine Absicherung gegen Inflation und Währungsschwankungen bieten.
Zudem bieten Rohstoff-ETFs die Möglichkeit, in verschiedene Rohstoffe gleichzeitig zu investieren, ohne dass der Anleger physische Rohstoffe erwerben oder lagern muss. Einige der häufigsten Rohstoffe, in die ein Rohstoff-ETF investiert, sind Gold, Silber, Öl und Agrarrohstoffe wie Getreide. Ein weiterer Vorteil von Rohstoff-ETFs ist ihre Liquidität. Da sie an Börsen gehandelt werden, können Anleger schnell und einfach in und aus diesen Anlagen ein- und aussteigen.
Es gibt jedoch auch einige Nachteile, die bei Rohstoff-ETFs berücksichtigt werden müssen. Zum einen kann es schwierig sein, den Preis von Rohstoffen vorherzusagen, da sie von vielen Faktoren beeinflusst werden können, wie z.B. Wetterbedingungen, politischen Ereignissen oder Angebot und Nachfrage.
Zum anderen gibt es bei Rohstoff-ETFs auch Rollverluste zu beachten. Dies liegt daran, dass Rohstoff-ETFs häufig Futures-Kontrakte verwenden, um auf die Preisentwicklung von Rohstoffen zu spekulieren. Wenn ein Kontrakt ausläuft, muss der ETF-Manager einen neuen Kontrakt kaufen, was mit zusätzlichen Kosten verbunden sein kann.
Gesamt gesehen bieten Rohstoff-ETFs jedoch eine attraktive Möglichkeit, um das Portfolio zu diversifizieren und das Risiko zu reduzieren. Durch ihre Krisensicherheit und Liquidität können sie eine wertvolle Ergänzung zu einem Anlageportfolio sein.
Welche Rohstoff-ETFs gibt es und welche sind empfehlenswert?
Rohstoff-ETFs, die in Aktien aus der Rohstoffbranche investieren, bieten eine breite Auswahl an ETFs. Sie beziehen sich oft auf konkrete Sektoren wie Landwirtschaft, Energie oder Edelmetalle und beschränken sich manchmal auf bestimmte Regionen oder Länder. Andere ETFs haben ganz spezielle Branchen im Fokus, wie zum Beispiel den aktuellen Hype um Wasserstoff. Trotzdem sind Rohstoff-Aktien-ETFs nicht wirklich zu empfehlen, da die Risikostreuung bei solchen Branchen-ETFs viel zu klein ist.
Stattdessen empfiehlt sich eine Anlage in ETFs, die weltweit und über alle Branchen hinweg investieren, wie Rohstoff-Future-ETFs. Es gibt hiervon jedoch wesentlich weniger, da es weniger Indizes gibt, die diese abbilden können. Der bekannteste ist der Bloomberg Commodity Index (BCOM), der aus Futures von 24 verschiedenen Rohstoffen besteht.
Diese Rohstoffe kommen aus den Bereichen Energie, Getreide, Industriemetalle, Edelmetalle, Agrarrohstoffe und Lebendvieh. Bei der Gewichtung der einzelnen Rohstoffe bezieht Bloomberg die Liquidität der Futures und die Produktionsmengen des Rohstoffes ein. Ein einzelner Rohstoff darf nicht weniger als 2 Prozent und nicht mehr als 15 Prozent des Index ausmachen.
Bloomberg passt die Gewichtung des Index einmal im Jahr an. ETFs, die den Bloomberg Commodity Index nachbilden, sind der iShares Diversified Commodity Swap UCITS ETF (IE00BDFL4P12), der iShares Diversified Commodity Swap UCITS ETF (DE) (DE000A0H0728) und der WisdomTree Broad Commodities UCITS ETF (IE00BKY4W127).
Es gibt auch weitere ETFs, die Varianten des Bloomberg Commodity Index nutzen. Zum Beispiel investiert der Invesco Bloomberg Commodity ex-Agriculture UCITS ETF (IE00BYXYX521) nur in Rohstoff-Futures aus den Sektoren Energie, Industrie- und Edelmetalle. Dies schließt alle Rohstoffe aus, die für die Nahrungsmittelproduktion genutzt werden. Wenn man nicht mit Nahrungsmitteln spekulieren möchte, ist das eine gute Alternative. Einige ETFs nutzen auch Varianten des BCOM, bei denen Rollverluste minimiert werden sollen. Jedoch gibt es keine Garantie dafür, dass dies gelingt.
Sollte man also in Rohstoffe investieren und wie kann man dies im Falle von ETFs tun?
Rohstoffe sind eine attraktive Anlageklasse, um das Risiko der Geldanlage neben Aktien zu diversifizieren und in krisensichere Assets zu investieren. Allerdings ist es nicht unbedingt erforderlich, eine zusätzliche Anlageklasse in das Portfolio aufzunehmen.
Wenn man Rohstoffe im Portfolio aufnehmen möchte, kann man dies einfach über die bereits geläufige Assetklasse der ETFs zum. Rohstoff-Aktien-ETFs sind hierbei nicht unbedingt eine geeignete Option, da sie nicht direkt in Rohstoffe investieren. Rohstoff-Future-ETFs sind hier eher geeignet, jedoch müssen mögliche Rollverluste berücksichtigt werden.
Um einen Rohstoff-ETF zu kaufen, benötigt man ein Wertpapierdepot bei einer Bank oder einem Online-Broker. Der ETF kann dann einfach über die Suchmaske im Online-Banking gefunden werden, indem man die eindeutige Wertpapiernummer ISIN verwendet. Mehr Informationen darüber, wie man ein eigenes Portfolio erstellt, sind im Ratgeber Geldanlage zu finden.
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