Der Automobilzulieferer Schaeffler hat die Quartalszahlen für die ersten drei Monate des Jahres vorgelegt und überzeugt mit deutlich gestiegenen Umsätzen. Dennoch fiel die Aktie am Dienstagvormittag um über 7 % nach Bekanntgabe der Ergebnisse. Konnten die Erwartungen nicht erfüllt werden?
Schaeffler AG Quartalszahlen
Die Schaeffler AG ist ein deutscher Automobil- und Industriezulieferer, der sich auf die Produktion von Wälzlagern und anderen Präzisionskomponenten spezialisiert hat. Das Unternehmen ist weltweit tätig und hat eine starke Präsenz in der Automobilbranche. Schaeffler ist bekannt für seine Innovation, Forschung und Entwicklung und beliefert große Automobilhersteller. Stand März 2023 arbeitete über 84.000 Angestellte für den Konzern.
Im ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahres konnte die Schaeffler Gruppe ein starkes Umsatzwachstum von 10,4 % auf 4,2 Mrd. Euro in allen Sparten und Regionen verzeichnen. In Q1 2022 wurden 3,75 Mrd. Euro an Umsätzen erzielt. Der Geschäftsbereich der Automotive Technologies konnte seinen Umsatz um 6 % steigern, während es die Sparte des Automotive Aftermarkets auf 25,7 % brachte.
Die EBIT-Marge vor Sondereffekten lag bei 8,1 % und somit höher als die 6,9 % im Vorjahreszeitraum. Der EBIT lag bei 336 Mio. Euro, verglichen mit 258 Mio. Euro im gleichen Zeitraum 2022. Zusätzlich wurde das Ergebnis durch Sondereffekte von 92 Mio. Euro belastet, wohingegen es im Vorjahr 11 Mio. Euro waren.
Der freie Cashflow vor Ein- und Auszahlungen betrug minus 73 Mio. Euro. Die Schaeffler Gruppe bringt es zum 31.03.2023 auf ein Eigenkapital von 4,221 Mrd. Euro und Netto-Finanzschulden von 2,999 Mrd. Euro.
Im April 2023 belief sich die Dividendenausschüttung pro Vorzugsaktie auf 0,45 Euro.
Der Vorstandsvorsitzende von Schaeffler AG, Klaus Rosenfeld, sagte zu den Quartalszahlen:
„Schaeffler ist in den ersten drei Monaten des Geschäftsjahres um mehr als 10 Prozent gewachsen, vor allem getrieben durch die Sparten Automotive Aftermarket und Industrial. Positiv zu erwähnen ist zudem die Verbesserung der EBIT-Marge vor Sondereffekten auf 8,1 Prozent, zu der vor allem die Sparten Automotive Technologies und Automotive Aftermarket beigetragen haben.“
Solides Abschneiden 2022
Das vergangene Jahr war für viele Branchen, die Automobilbranche einbegriffen, sehr herausfordernd. Schaeffler konnte 2022 trotz der Inflation der Kosten und eines unsicheren makroökonomischen Umfelds entscheidende Fortschritte erzielen. Der Geschäftsbereich E-Mobility konnte Aufträge im Umfang von 5 Milliarden Euro verbuchen. Auch der Geschäftsbereich Automotive Aftermarkets konnte seinen Jahresumsatz 2022 auf mehr als 2 Mrd. Euro dank starker Nachfrage im Reparatur- und Ersatzteilgeschäft steigern.
Zudem erzielte die Industrielle Sparte des Konzerns ein starkes organisches Wachstum, flankiert von drei wichtigen Akquisitionen. Eine diversifizierte Aufstellung bildete somit die Grundlage für die anhaltend starke Bilanz der Schaeffler Gruppe im Jahr 2022 und damit für die Fähigkeit, eine attraktive Dividende zu zahlen.
Der zentrale Fokus von Schaeffler war die konsequente Ausrichtung seiner Nachhaltigkeitsstrategie an den drei ESG-Standards zu Umwelt, Soziales und Unternehmensführung. Die sind auch besonders für Nachhaltige ETFs wichtig.
Ende April 2023 stimmten die Aktionäre auf der Hauptversammlung dem Dividendenvorschlag von Vorstand und Aufsichtsrat zu und legten sie auf 0,45 Euro pro Vorzugsaktie fest. Das entspricht einer Ausschüttungsquote von rund 48 Prozent und ist somit am oberen Ende der angestrebten Bandbreite von 30 bis 50 Prozent des auf Anteilseigner entfallenden Jahresüberschusses vor Sondereinflüssen.
Aussichten für die Schaeffler Aktie 2023
Schaeffler profitierte im ersten Quartal von höheren Mengen und Preisen und konnte so seinen Umsatz um mehr als 10 % steigern. Unter dem Strich gab es einen Jahresüberschuss von 129 Mio. Euro, was 5,4 % weniger als im Vorjahreszeitraum waren. Zurückzuführen war dies unter anderem auf Einmalkosten für das Kostensenkungsprogramm und den Stellenabbau.
Das Unternehmen bestätigte auch seine Jahresziele, wonach der Umsatz währungsbereinigt um 5 bis 8 % steigen soll. Die bereinigte Betriebsgewinnmarge wird voraussichtlich zwischen 5,5 und 7,5 % des Umsatzes liegen, verglichen mit 6,6 Prozent im Vorjahr.
Für die Aktie war das allerdings nicht gut genug. Mit einem Preis von 6,03 Euro (Stand 9.5.2023, 13:00 Uhr) liegt der Preis unterhalb des 12-Monats-Hoch von 7,38 Euro, aber deutlich über dem Tief von 4,44 Euro. Zwar befindet sich der Aktienpreis derzeit gut 20 % über dem Niveau von vor einem Jahr, doch insgesamt kämpft die Aktie.
Die Veröffentlichung der Quartalszahlen am Dienstag machte die wenigen Gewinne der letzten Tage zunichte und schickte die Aktie am frühen Nachmittag über 7 % nach unten. Viele Investoren und Analysten hatten mehr erwartet.
Analysten sehen derzeit ein mittleres Preisziel für die Schaeffler Aktie von 7,19 Euro und erwarten etwas Besserung. J.P. Morgan bestätige seine Kaufempfehlung für die Aktie infolge der Quartalszahlen und setzt ein Preisziel von 8,50 Euro.
Jefferies hingegen bewertet die Aktie als neutral und setzt ein Preisziel von nur 6,50 Euro. Die Erwartungen von Analyst Himanshu Agarwal sind somit deutlich niedriger.
Insgesamt wird die Aktie überwiegend mit „Hold“ und „Buy“ bewertet. Anleger könnten jetzt günstig einsteigen, sollten aber nicht auf starke Gewinne hoffen und beachten, dass es die Schaeffler Aktie in letzter Zeit schwer hat – trotz guter Quartalszahlen.
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