Preisgünstige Neo-Broker sind weiterhin auf dem Vormarsch. Bei der Vielzahl an Angeboten fällt die Auswahl des richtigen Anbieters jedoch nicht immer leicht. Aus diesem Grund haben wir uns heute einmal die beiden Online-Broker Trade Republic und Scalable Capital angeschaut. Welcher von beiden kann mit welchen Vorteilen aufwarten und wer hat letztlich die Nase vorn?
„Alt“ gegen neu
Obwohl sowohl Trade Republic* als auch Scalable Capital* ungefähr zum gleichen Zeitpunkt gegründet wurden, treten hier im gewissen Sinne durchaus ein etablierter Player und ein junger Herausforderer gegeneinander an. Trade Republic ist zumindest, was besonders kostengünstige Neo-Broker angeht, mittlerweile bereits ein etablierter Name. Das Unternehmen ist mit seinem aktuellen Angebot 2019 an den Start gegangen und hat es bis jetzt bereits geschafft, rund 150.000 Anleger für sich zu gewinnen.
Auch Scalable Capital dürfte vielen Anlegern durchaus ein geläufiger Name sein – wenn auch nicht im Zusammenhang mit Neo-Brokern. Ursprünglich konzentrierte sich das Unternehmen nämlich ausschließlich auf den Markt für Robo-Advisor. Dort ist Scalable Capital seit einiger Zeit der mit Abstand größte Anbieter mit einem aktuell verwalteten Gesamtvermögen von rund 2 Mrd. Euro. Zum Vergleich: Trade Republic verwaltet derzeit ein Vermögen von rund 1 Mrd. Euro.
Im Juni entschied sich Scalable Capital* nun allerdings, ebenfalls in den Markt für Low-Cost-Online-Broker einzusteigen. Damit ist das Unternehmen der neueste Herausforderer auf einem immer stärker umkämpften Markt. Allerdings kann Scalable Capital dabei bereits auf einen reichen Fundus an Erfahrungen aus seinem Robo-Advisor-Segment zurückgreifen.
Kostenstruktur
Zwischen den beiden Anbietern gibt es durchaus große Unterschiede hinsichtlich der jeweiligen Kostenstruktur. Trade Republic* setzt hier auf ein sehr geradliniges Modell. Auf Depot- und Kontoführungsgebühren wird vollständig verzichtet. Auch Orderprovisionen gibt es bei Trade Republic nicht. Jede Order ist lediglich mit einer sogenannten Fremdkostenpauschale in Höhe von 1 Euro verbunden. Die Sparplanausführung ist bei Trade Republic ebenfalls durchgängig kostenfrei. Es handelt sich hierbei also nicht um eine zeitlich befristete Aktion.
Bei Scalable Capital* gestaltet sich das Gebührenmodell hingegen etwas komplexer. Grund hierfür ist die Tatsache, dass Scalable Capital gleich drei unterschiedliche Kostenmodelle anbietet. Hierbei handelt es sich um die Abo-Modelle „Free“, „Prime“ und „Prime flex“.
Die günstigste Variante ist das Free-Broker-Abo. Dabei fallen wie bei Trade Republic keine Grundgebühren an. Zudem kostet jeder Trade ebenfalls nur 0,99 Euro. Anders sieht es bei den Sparplänen aus. Hier kann lediglich ein einziger Sparplan gebührenfrei genutzt werden.
Sowohl bei Prime als auch bei Prime flex fallen hingegen dauerhafte Abo-Kosten an. Diese belaufen sich auf 2,99 Euro (Prime) bzw. 4,99 Euro (Prime flex) im Monat. Im Gegenzug sind bei beiden Abos sämtliche Wertpapier-Transaktionen kostenfrei. Dies gilt auch für sämtliche Sparpläne. Während Prime flex monatlich kündbar ist, wird das Prime-Abo im Gegenzug jeweils für ein ganzes Jahr abgeschlossen. Dementsprechend werden bei Letzterem die monatlichen Raten zusammengefasst und jährlich gezahlt.
Weder Trade Republic* noch Scalable Capital fallen derweil durch irgendwelche versteckten Gebühren unangenehm auf. Auch hinsichtlich des Spreads nehmen sich die beiden Anbieter nicht viel. Hier sollten Anleger wegen des Referenzkurses ohnehin immer auf die Öffnungszeiten der Börse XETRA achten.
Die Auswahl handelbarer Wertpapiere
Im Vergleich zu kostspieligeren Online-Brokern verfügen sowohl Trade Republic als auch Scalable Capital* nur über eine eingeschränkte Auswahl an handelbaren Wertpapieren. Dies ist eines der Markenzeichen von Neo-Brokern, da sich nur auf diese Weise die extrem günstigen Konditionen aufrechterhalten lassen.
Ein genauerer Blick auf die Auswahl zeigt, dass beide Anbieter hier jeweils in bestimmten Kategorien die Nase vorn haben. Trade Republic* verfügt insgesamt über das größere Angebot an handelbaren Aktien. Anleger können hier zwischen rund 7.300 verschiedenen Aktien wählen. Dem stehen ca. 4.000 Aktien aufseiten Scalable Capitals gegenüber. Bei den ETFs ergibt sich hingegen ein genau umgekehrtes Bild. Hier bietet Scalable Capital mit rund 1.300 Indexfonds die deutlich größere Auswahl. Trade Republic bietet hingegen nur rund 500 ETFs an.
Noch differenzierter sieht das Bild beim Blick auf Investmentprodukte jenseits von Aktien und ETFs aus. Scalable Capital* bietet in seinem Anlage-Universum auch rund 3.300 Investmentfonds an, welche bei Trade Republic hingegen fehlen. Dafür kooperiert Trade Republic mit HSBC, wodurch Anleger dort die Möglichkeit haben, mit rund 40.000 Derivaten zu handeln.
Unterschiede beim Sparplan-Angebot
Insgesamt verfügt Scalable Capital über das größere Angebot an Sparplänen. Alle 1.300 ETFs können auch jeweils bespart werden. Dabei erstreckt sich die Auswahl auf sämtliche Emittenten. Im Gegensatz dazu bietet Trade Republic* lediglich rund 300 verschiedene ETF-Sparpläne an. Alle ETFs stammen hierbei von iShares. Allerdings bietet Trade Republic seit Kurzem auch die Möglichkeit, rund 1.000 verschiedene Aktien zu besparen. Bei Scalable Capital sind Aktien-Sparpläne hingegen derzeit nicht möglich.
Hierbei ist noch zu erwähnen, dass Trade Republic* aktuell deutschlandweit der einzige Anbieter ist, bei welchem Aktien-Sparpläne durchweg kostenfrei möglich sind. Es handelt sich dabei, wie bei den gebührenfreien ETF-Sparplänen auch, nicht um eine Aktion, sondern um ein dauerhaftes Angebot.
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Bei den Sparraten liegen Trade Republic und Scalable Capital* größtenteils gleichauf. Bei Trade Republic sind Sparraten bereits ab marktunüblichen 10 Euro möglich. In Verbindung mit den durchgehend kostenfreien Sparplänen eignet sich Trade Republic hier also auch besonders für Anleger mit einem engen Budget. Maximal sind Sparraten von bis zu 5.000 Euro möglich. Scalable Capital bietet das gleiche Maximum an und erlaubt es seinen Kunden, ab 25 Euro zu sparen.
Die Ausführung der Sparraten gestaltet sich bei Trade Republic* etwas flexibler. Hier ist ein zweiwöchiger, monatlicher oder vierteljährlicher Ausführungsintervall möglich. Im Gegensatz dazu schreibt Scalable Capital einen monatlichen Intervall vor.
Der Handel
Kunden von Trade Republic handeln über L & S Exchange. Bei Scalable Capital* läuft der Handel hingegen über die Börse Gettex in München. Bei den Handelszeiten nehmen sich beide Anbieter nicht viel. Die Handelszeit bei Scalable Capital läuft von 8 bis 22 Uhr. Trade Republic ist hier noch ein bisschen großzügiger mit einer Handelszeit von 7:30 bis 23 Uhr. Diese gilt jedoch nur für Aktien und ETFs. Beim Derivatehandel über HSBC gilt ebenfalls das Zeitfenster zwischen 8 und 22 Uhr.
Zwar ist das reguläre Handelsfenster bei Trade Republic* etwas größer, allerdings bietet Scalable Capital hier den zusätzlichen Vorteil, das es dort auch möglich ist, eine Order außerhalb der Handelszeiten zu platzieren. Diese Möglichkeit besteht an jedem regulären Handelstag. Die Order wird anschließend zum nächstmöglichen Zeitpunkt ausgeführt. Insgesamt erweist sich Scalable Capital in dieser Hinsicht also als etwas flexibler.
Im Gegenzug gibt es bei Trade Republic jedoch keine Mindestordergröße. Käufe können hier in beliebiger Höhe abgewickelt werden. Scalable Capital* schreibt seinem Kunden hingegen eine Mindestordergröße in Höhe von 250 Euro vor (Sparpläne ausgenommen).
Fazit
Sowohl Trade Republic als auch Scalable Capital bieten ihren Kunden jeweils ein äußerst konkurrenzfähiges Leistungspaket. Im Vergleich offenbaren beide Anbieter jeweils in verschiedenen Kategorien ihre besonderen Stärken. Trade Republic* kann mit einem einfachen Preismodell, welches der Free-Variante von Scalable Capital überlegen ist, punkten. Andererseits lohnen sich die beiden Prime-Varianten von Scalable Capital wiederum mehr für Vieltrader.
Im Hinblick auf die Wertpapierauswahl kommt es stark darauf an, worauf Anleger mehr Wert legen. Bei den ETFs und Fonds liegt Scalable Capital* in Führung. Bei den Aktien liegt hingegen Trade Republic vorn. Wer besonders häufig mit diesen Wertpapieren traden möchte, fährt jedoch insgesamt aufgrund der oben erwähnten Kostenstruktur mit Scalable Capital besser.
Bei den Sparplänen weiß Trade Republic* hingegen besonders zu überzeugen. Zwar ist die Auswahl sparplanfähiger ETFs geringer als bei Scalable Capital. Jedoch bietet Trade Republic auch 1.000 Aktien-Sparpläne an. Zudem sind sämtliche Sparpläne dort auch ohne Abo-Gebühren durchweg kostenlos besparbar.
Insgesamt scheint Trade Republic aktuell die bessere Variante für ETF/Aktien-Sparer sowie Buy-and-Hold-Anleger zu sein. Wer hingegen viel tradet und dabei auch nicht unbedingt auf reguläre Handelszeiten angewiesen sein möchte, trifft mit Scalable Capital* momentan die bessere Wahl.
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