Für Sartorius-Anleger gibt es seit Ende 2021 wenig Grund zur Freude. Innerhalb der vergangenen zwei Jahre verlor die Aktie des Pharma-Unternehmens über 75 % an Wert und rutschte von einem Allzeithoch von 778 Euro auf derzeit 187 Euro. Eine Erholung scheint auf sich warten zu lassen – wie lange wird es dauern, bis die Sartorius-Aktie wieder Gewinne erzielt?
Wie steht es um Sartorius?
Sartorius ist ein in Göttingen ansässiges Life-Science-Unternehmen, das Laborgeräte und Dienstleistungen für die Pharma-, Biotechnologie- und Lebensmittelindustrie bereitstellt. Zu den Produkten des 1870 gegründeten Unternehmens gehören Bioverarbeitungsgeräte, Laborinstrumente sowie Wäge- und Messtechnik. Sartorius ist ein weltweit führendes Unternehmen auf seinem Gebiet mit über 14.800 Mitarbeitern und Niederlassungen in über 60 Ländern.
Die Aktionäre von Sartorius sind jedoch sehr besorgt darüber, dass der Aktienkurs im letzten Quartal um weitere 34 % gefallen ist. Damit setzte sich der Trend des Rückgangs von Ende 2021 fort, als die Aktie ein Allzeithoch von 778 Euro inmitten der Covid19-Pandemie erzielen konnte.
Obwohl Sartorius über viele Jahre hinweg seinen Gewinn pro Aktie um 20 % jährlich steigern konnte, spiegelt sie dies nicht im Aktienkurs wider. Der Markt straft das Unternehmen ab. Doch warum und wie lange noch? Es lohnt sich, langfristig zu denken und zu prüfen, ob die historischen Renditen der Aktie von den zugrunde liegenden Fundamentaldaten bestimmt wurden oder nicht.
Darum hat die Aktie zu kämpfen
Ein Grund für die schlechte Performance der letzten 24 Monate ist einerseits die nachlassende Nachfrage nach Life-Science-Tools. Die COVID-19-Pandemie führte zu einem sprunghaften Anstieg der Nachfrage nach Tools und Dienstleistungen, da Pharma-Unternehmen in einen Wettlauf um die Entwicklung von Impfstoffen und Behandlungen traten. Seitdem hat sich die Nachfrage jedoch verlangsamt, da die Pandemie abgeklungen ist und die Unternehmen ihren Fokus auf andere Bereiche verlagert haben.
Hinzu kommt die allgemeine makroökonomische Unsicherheit. Die globale Wirtschaft steht vor einer Reihe von Herausforderungen, neben der weiterhin vergleichsweise hohen Inflation, sorgen auch die gestiegenen Zinsen und der anhaltende Krieg in der Ukraine sowie eine eskalierende Situation im Nahen Osten dazu, dass Investoren zu vielversprechenderen Anlagen wechseln, als große Risiken einzugehen. Diese Unsicherheit belastet alle Aktien, auch Sartorius.
Die Glanzjahre scheinen bei Sartorius derweil auch vorbei zu sein. Der Konzern verzeichnete in den Jahren 2020 und 2021 ein starkes Umsatzwachstum, da die Nachfrage nach seinen Produkten während der Pandemie stark anstieg. Dies erschwert es dem Unternehmen jedoch, seine hohen Wachstumsraten im Jahr 2023 und darüber hinaus aufrechtzuerhalten. Zahlreiche Unternehmen, die stark von der Pandemie profitieren konnten, haben Schwierigkeiten, ein ähnliches Niveau in normaleren Zeiten aufrechtzuerhalten.
Aufgrund dieser Faktoren hat die Geschäftsführung von Sartorius seine Prognose für 2023 bereits gesenkt. Für die ersten 9 Monate 2023 verkündete das Unternehmen einen Umsatz von rund 2.069 Mio. Euro, was einem Rückgang von rund 19 % entspricht. Im vergangenen Jahr wurde noch 2,6 Mrd. Euro erzielt. Haupttreiber waren die länger als erwartet andauernden Lagerabbaumaßnahmen nach Ende der Covid-19-Pandemie, relativ niedrige Produktionsniveaus bei mehreren Kunden, das eingestellte Geschäft in Russland und eine insgesamt gedämpfte Investitionstätigkeit von Kunden hauptsächlich in China und den USA.
Nicht nur Kunden renne davon, auch Anleger verkaufen ihre Anteile an dem Unternehmen, um noch etwas ihres Geldes zu retten.
Nichtsdestotrotz bleibt Sartorius ein gut aufgestelltes Unternehmen mit einer starken Erfolgsbilanz. Das Unternehmen nimmt eine führende Position im Life-Science-Markt ein und seine Produkte sind für Pharma- und Biotechnologieunternehmen von entscheidender Bedeutung für die Entwicklung neuer Medikamente und Behandlungen. Darüber hinaus investiert Sartorius stark in neue Produkte und Technologien, die das langfristige Wachstum unterstützen sollen.
Kommt die Wende?
Sartorius tut, was es kann, kommt gegen die Marktstimmung aber kaum an. Für Anleger, die noch keine Aktien des Unternehmens besitzen, könnte sich mit dem derzeit niedrigen Preis eine Einstiegsgelegenheit bieten.
Analysten stehen der Sartorius-Aktie grundsätzlich positiv gegenüber, haben ihre Kursziele jedoch angesichts des jüngsten Kursrückgangs gesenkt. Mit einem mittleren Preisziel von 309 Euro sind die Erwartungen hoch. Selbst das niedrigste Preisziel von 240 Euro liegt noch deutlich über dem aktuellen Kurs und spricht dafür, dass Analysten an eine gute Zukunft glauben.
Von 15 Analysten, die die Aktie beobachten, haben 6 sie als „Kauf“ eingestuft und ebenfalls 6 als „Halten“. Zuletzt hatte Deutsche Bank dem Unternehmen eine Kauf-Bewertung gegeben. Dennoch ist eine Kehrtwende für die Aktie derweil nicht in Sicht und es ist gut möglich, dass der Kurs noch weiter nach unten geht.
Anleger sollten gut abwägen, ob sie das Risiko eingehen möchten und in Sartorius zu diesem Zeitpunkt investieren wollen. Sollte die Aktie jedoch Anzeichen einer Erholung machen, könnte es sich lohnen schnell einzusteigen und möglicherweise von Wachstum zu profitieren.
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