Die Angst unter den Anlegern nimmt wieder zu. Viele von ihnen scheuen eine wirtschaftliche Rezession und ändern daher ihre Anlagestrategie. Die Wahl fällt dadurch vermehrt auch ETFs, die gegenüber der Investition in Aktien einen entscheidenden Sicherheitsvorteil bieten. Darunter befindet sich auch ein ETF aus Deutschland, der derzeit zu den beliebtesten zählt und in diesem Beitrag vorgestellt wird.
Die Anleger befürchten eine Rezession
Schon in den vergangenen Monaten entfachte die Diskussion über einen mögliche Rezession an vielen Stellen. Die Wirtschaftsprognosen unterstützen die Ängste meist mit trüben Aussichten. Kein Wunder, denn die Inflation ist in vielen Teilen der Erde noch immer sehr hoch, wie zum Beispiel auch in Deutschland. Auf der anderen Seite kommt die Wirtschaft nicht wirklich in Fahrt und verliert sogar oft leicht im Vergleich zum Vorjahr. Deutschland ist auch hier das beste Beispiel. Eine möglicherweise anstehende Zinserhöhung durch die Zentralbanken verbessern die Aussichten auch nicht, sondern verschärfen sie sogar noch.
Dabei gilt es anzumerken, dass die bisherigen Zinserhöhungsschritte noch nicht in vollem Ausmaß in der Wirtschaft angekommen sind. Die Zinserhöhungen wirken erst um einiges nachgelagert, aufgrund der oftmals langen Zinsbindung. Das beste Beispiel ist die Investition eines Unternehmens in neue Anlagen für die Produktion. Durch den Neukauf und die Aufnahme eines Kredits schlägt sich die Zinserhöhung ab diesem Zeitpunkt unmittelbar in den Kosten wieder. Die Folge ist in diesen Fällen nicht selten eine geringe Produktmarge oder verminderte Absätze durch durchgeführte Preiserhöhungen.
Für Anleger sind derartige Aussichten alles andere positiv, denn ein vermindertes Wachstum oder sogar ein Rückgang der Ergebniskennzahlen wirkt sich Entwicklungshemmend auf die Wertpapiere aus. Üblicherweise steigt in solchen Fällen die Attraktivität von Bonds bzw. ETFs, die genau in diese investieren. Genau dies ist auch derzeit der Fall, insbesondere mit Blick auf die vergangenen Wochen.
Bond-ETFs gewinnen an Beliebtheit
Blickt man auf die Daten von ETFbook, dann beläuft sich das Volumen des Xtrackers German Government Bond UCITS ETF (ISIN: LU0643975161) auf rund 1,3 Milliarden Euro. Alleine im vergangenen Monat konnte der ETF Zuflüsse in einer Größenordnung von 745 Millionen Euro verzeichnen, eine Zahl, die für sich spricht. Wie der Name schon vermuten lässt, liegt der Investmentfokus auf Staatsanleihen aus Deutschland, dazu aber gleich mehr.
Aber nicht nur der Bond-ETF aus Deutschland hat massiv profitiert. Auch der
iShares $ Treasury Bond 20+yr UCITS ETF (ISIN: IE00BSKRJZ44) konnte rund 685 Millionen Euro an Volumen dazugewinnen. Neben diesen beiden ETFs profitieren ebenfalls noch eine ganze Reihe an weiteren Fonds im Bereich der Staatsanleihen, unter anderem im Bereich der US-Anleihen. Beispiele dafür ist der iShares $ Treasury Bond 0-1yr UCITS ETF (ISIN: IE00BGSF1X88) und der PIMCO US Dollar Short Maturity UCITS ETF (ISIN: IE00B67B7N93).
Xtrackers German Government Bond UCITS ETF (ISIN: LU0643975161)
An der Stelle lohnt sich ein Blick auf den derzeit beliebtesten ETF mit Fokus auf Staatsanleihen. Das Ziel des ETFs ist es, Staatsanleihen abzubilden, die auf dem Euro basieren und zugleich von der Regierung in Deutschland stammen. Zudem wird angestrebt, jährlich vier Prozent des Nettoinventarwerts an die Anleger auszuschütten. Eine Eingrenzung auf die Laufzeit der Staatsanleihen ist dabei nicht vorhanden.
Innerhalb der letzten zehn Jahre hat der ETF eine durchschnittliche Rendite von -0,65 Prozent erzielt, was allerdings mit der 0-Zins-Politik zusammensteht. Im laufenden Jahr steht das Wertpapier mittlerweile mit 1,51 Prozent in der Gewinnzone. Aus Sicht der Kosten fallen im Jahr nur 0,15 Prozent an, dafür ist aktuell eine Streuung auf 60 Anleihen vorhanden.
Aktien-ETFs verlieren reihenweise an Volumen, bis auf einige Ausnahmen
Das Geldvolumen, das derzeit in die Bond-ETFs fließt, wird auf der anderen Seite reihenweise von den Aktien-ETFs abgezogen. Vor wenigen Monaten war der Optimismus noch deutlich größer, dass die Wirtschaft schnell wieder an Fahrt gewinnen kann. Damit verbunden gewannen in der ersten Jahreshälfte Aktien-ETFs deutlich an Kapital. Aber nicht alles fließt in Staatsanleihen. Es lässt sich ebenfalls ein Trend erkennen, dass Anleger ihr Kapital von risikoreichen ETFs in defensivere umschlichten.
Xtrackers S&P 500 Equal Weight UCITS ETF (ISIN: IE00BLNMYC90)
Ein bekanntes Beispiel dafür ist der Xtrackers S&P 500 Equal Weight UCITS ETF, mit einem Zufluss von 357 Millionen Euro bei einem bisherigen Volumen von rund vier Milliarden Euro. Die Besonderheit ist dabei die breite Streuung auf derzeit 500 Unternehmen, die gleichmäßig mit 0,20 Prozent gewichtet werden. Was auf der einen Seite die Möglichkeit auf eine deutliche Überrendite nimmt, sorgt auf der anderen Seite für eine hohe Stabilität. Zugrunde liegt dabei der S&P 500 (siehe auch S&P500-ETFs), auf Basis dessen alle Aktien physisch nachgebildet werden.
Innerhalb der letzten fünf Jahre steht dennoch eine durchschnittliche Rendite von 10,03 Prozent in den Büchern. Seit der Auflage im Jahre 2014 sind es sogar 11,79 Prozent im Jahr. Entscheidest Du dich für ein Investment in den ETF, dann musst Du mit jährlichen Kosten in Höhe von nur 0,20 Prozent kalkulieren, womit der ETF definitiv zu den günstigeren am Markt zählt. Eine Ausschüttung von Dividenden findet als solches nicht statt, dafür aber eine unmittelbare Reinvestition der Erträge. Neben diesem ETF gewann ebenso der Xtrackers S&P 500 Equal Weight ESG UCITS ETF (ISIN: IE0004MFRED4) mit 279 Millionen Euro deutlich an Volumen, der zusätzlich den Fokus auf ESG-Kriterien legt.
JP Morgan prognostiziert verhaltenen Aktienmarkt
Mit Blick auf die kommenden Monate hat erst jüngst der Chefstratege namens Dubravko Lakos von der Investmentbank JP Morgan einen Prognose abgegeben. Für das restliche Jahr sieht er eine begrenzte Rallye am US-Aktienmarkt. Als Hauptgrund machte er die zu hohen Aktienkurse im Verhältnis zu den Unternehmensgewinnen verantwortlich. In Hinblick auf eine länger andauernde Hochzinsphase ist auch absehbar nicht mit Entspannung zu rechnen.
Ergänzend fügte er an, dass er eine Rezession für die US-Wirtschaft als unausweichlich betrachtet. Neben den hohen Zinsen sieht er auch für das kommende Jahr keine starken Haushalts- und Verbraucherausgaben als Gegenimpuls, sogar rückläufige. Tritt die Prognose tatsächlich ein, hat dies weitreichende Folgen für die Aktienkurse. Für Deutschland und Europa sieht die Lage nicht besser aus, die Inflation liegt sogar noch deutlich über der aus den USA.
Die Ansichten von Dubravko Lakos teilt ebenso Dan Scott, der Leiter Multi-Asset bei Vontobel. Nach Scotts Aussagen hält der Konzern an seiner Prognose einer Rezession bis Ende des Jahres fest. Aus diesem Grund hat der Konzern seine Portfolios defensiv angepasst, insbesondere nach der jüngsten Rede von Powell. Konkret wurden die defensiven Märkte der USA und der Schweiz übergewichtet. Im gleichen Moment wurden Aktien aus Europa und die aus Schwellenländer „doppelt untergewichtet“.
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