Smartbroker senkt die Gebühren für den Wertpapierhandel teils erheblich. Für einen Teil der handelbaren Produkte entfallen die Kosten sogar ganz. Damit könnte der Online-Broker einen heftigen Preiskampf auslösen. Weitere Preissenkungen sind bereits angekündigt. Was steckt hinter diesem Schritt?
Smartbroker senkt Gebühren massiv
Seit gestern hat Smartbroker* auf seiner Plattform eine neue Gebührenstruktur eingeführt. Kostete jede Order bisher standardmäßig vier Euro, gelten nun für bestimmte Handelsplätze und Wertpapiere deutlich günstigere Konditionen. Teils entfallen die Gebühren sogar ganz.
Wer über Gettex Wertpapiere ordert, braucht von nun an überhaupt keine Gebühren mehr zu zahlen. Für den Handelsplatz Lang & Schwarz werden die Kosten auf 1 Euro je Order gesenkt. Für alle anderen deutschen Handelsplätze bleibt es vorerst beim alten Preis von vier Euro je Order. Ferner können seit Montag Derivate wie beispielsweise Optionsscheine oder Zertifikate von den Premiumpartnern HSMC, Morgan Stanley und Vontobel kostenlos erstanden werden.
Grundbedingung für die Nutzung der neuen Konditionen ist ein Transaktionsvolumen von mindestens 500 Euro. Liegt das Volumen einer Order unter dieser Marke, gilt weiterhin der Standardpreis von vier Euro.
„Mit dem heute vorgestellten Preismodell und unserem bestehenden Produktangebot schaffen wir etwas, das es so noch nicht gab“, sagt Smartbroker-Vorstand Thomas Soltau. „Zwar gibt es bereits andere Online-Broker auf dem Markt, die den Wertpapierhandel für null oder einen Euro anbieten, allerdings mit einem stark eingeschränkten Produktspektrum. Umgekehrt gibt es Online-Broker, bei denen der Kunde an allen Börsenplätzen handeln kann, was aber mit deutlich höheren Ordergebühren einhergeht“, so Soltau weiter.
Kampf um Marktanteile
Die Preissenkung ist eine Antwort auf den zunehmenden Wettbewerb unter Deutschlands Online-Brokern. Mit Justtrade und dem Gratisbroker betraten erst vergangenes Jahr zwei Online-Broker die Bühne, welche einen dauerhaft kostenlosen Wertpapierhandel ermöglichten. Trade Republic konnte zudem erst im April 40 Millionen Euro von Investoren einsammeln und bietet seinen Nutzern mit einer Gebühr von 1 Euro je Handelsgeschäft ebenfalls äußerst günstige Konditionen.
Mit der jüngsten Preissenkung geht Smartbroker nun im Kampf um Kunden in die Offensive. Hinter Smartbroker steht eine Kooperation zwischen der wallstreet:online capital AG und der wallstreet:online AG. Seit Ende letzten Jahres versucht Wallstreet Online, mit seinem eigenen Online-Broker Fuß zu fassen. Die Tatsache, dass das deutsche Börsenportal erst Mitte April seine Unternehmensanteile an Trade Republic verkauft hat, macht deutlich, dass man nun bereit ist, alles auf die Karte Smartbroker zu setzen.
Innerhalb kürzester Zeit ist es Smartbroker gelungen, über 20.000 Kunden für sich zu gewinnen. Mittlerweile verwaltet der Online-Broker bereits über 200 Millionen Euro. Damit liegt das Trading-Portal jedoch noch deutlich hinter Konkurrenten wie Trade Republic (über 100.000 Nutzer) oder Flatex (ca. 300.000 Nutzer). Mit diesem aggressiven Manöver erhofft sich Smartbroker, den Abstand zur Konkurrenz erheblich zu verringern.
Der Zeitpunkt hierfür könnte zudem gut gewählt sein. Seit dem Beginn der Pandemie verzeichnen vor allem die Online-Broker eine stark gestiegene Nachfrage. Zahlreiche Anlageneulinge wollen die seit Jahren erstmals günstigen Kurse ausnutzen, um nun günstig in den Markt einzusteigen. Wer sich in diesem Umfeld als das attraktivste Angebot in Stellung bringt, könnte daher innerhalb kurzer Zeit mit erheblichen Zuwächsen rechnen.
Ist dies erst der Beginn des Preiskampfes?
Im Rahmen seiner gestrigen Preissenkungen stellte Smartbroker* bereits weitere Preissenkungen in Aussicht. Angesichts dessen wäre es nicht verwunderlich, wenn andere Online-Broker auf absehbare Zeit mit eigenen Gebührensenkungen antworten sollten.
Ein Blick auf die Situation in den USA zeigt, dass das Auftauchen von Neulingen mit besonders günstigen Modellen durchaus Sogwirkung entfalten kann. So verzichtete das Start-up Robinhood vollständig auf Gebühren. Eine Reihe etablierter Player wie z. B. Charles Schwab zogen daraufhin bereits vergangenes Jahr mit eigenen Gratisangeboten nach. Laut Experten könnte es daher nur eine Frage der Zeit sein, bis der Preiskampf unter Deutschlands Online-Brokern in vollem Gange ist. Anleger können von dieser Entwicklung nur profitieren.
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