Einst häufte Tanja Hester mit ihrem ungezügelten Ausgabeverhalten Schulden an. Dann entdeckte sie die Vorteile eines eingeschränkt frugalistischen Lebensstils für sich. Vor einem Jahr konnte sie sich schließlich mit gerade einmal 38 Jahren zur Ruhe setzen. Trotz Schulden ist ihr der Weg in die finanzielle Unabhängigkeit gelungen. All jenen, die ihr nacheifern möchten, gibt sie einen bestimmten Rat mit auf den Weg.
Am Anfang waren die Schulden
Als Tanja Hester sich mit 38 zur Ruhe setzte, hatte sie etwas erreicht, wofür sie viele beneiden würden. Sie und ihr Ehemann Mark hatten es innerhalb weniger Jahre geschafft, genug Vermögen anzuhäufen, um nie wieder in ihrem Leben für ihren Unterhalt arbeiten zu müssen. Dass Tanja Hester dies gelungen ist, ist durchaus eine ganz besondere Erfolgsgeschichte. Sie war nämlich nicht immer gut im Umgang mit Geld.
Nach ihrem Studium war Hester zu Beginn weit davon entfernt, einen frugalistischen Lebensstil zu pflegen. Sie neigte zu regelmäßigen Shoppingtouren und zögerte nie, sich die Dinge zu gönnen, auf die sie gerade Lust hatte. Im Rahmen ihres Studiums hatte sie durch die hohen Studiengebühren bereits einen signifikanten Schuldenberg angehäuft. Hinzukamen nun wachsende Kreditkartenschulden.
Ein Buch als Wegweiser zum Erfolg
Hester selbst sagt von sich, dass ihr erst durch die Lektüre Des Buchs Your Money or Your Life von Vicki Robin endlich klar geworden sei, dass sie sich mit ihrem Lebensstil letzten Endes nur selbst behindere. In dem Buch spricht der Autor davon, dass man das Geld nicht bloß als Mittel zum Zweck begreifen solle. Vielmehr sei es eine Repräsentation der Lebenskraft, welche man aufbringen musste, um es zu verdienen. Wer sich selbst in finanzielle Nöte bringe und deshalb durch zeitraubende Arbeit das notwendige Geld verdienen müsse, beraube sich demnach eines wichtigen Teils des eigenen Lebens.
Hester behauptet, diese Einsicht habe ihr dabei geholfen, ihre finanzielle Situation neu zu ordnen. Im Laufe der Zeit entwickelte sie dieses Konzept für sich selbst noch weiter. Anstatt sich nur darauf zu konzentrieren, wie viel Zeit sie aufbringen musste, um das Geld zu verdienen, dachte sie später auch stets daran, welche finanzielle Freiheit ihr eine bestimmte Geldsumme ermöglichen würde.
Sparsam aber nicht entbehrungsreich
Tanja und Marks Weg in die finanzielle Unabhängigkeit begann jedoch nicht von heute auf morgen. Sie strichen keineswegs sofort alle überflüssigen Ausgaben zusammen und begannen damit, jeden Cent zu sparen. Ihr anfängliches Ziel bestand zunächst darin, ihre Schulden abzubezahlen und anschließend genügend Geld für ein eigenes Haus anzusparen. Erst nachdem sie dieses Ziel für sich erreicht hatten, begannen sie damit, sich ernsthaft mit der Möglichkeit, frühzeitig in den Ruhestand zu gehen, auseinanderzusetzen.
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Tanja und Mark zogen es vor, sich stets ausreichend Möglichkeiten einzuräumen, um ihren Vergnügungen nachzugehen. Den streng frugalistischen Lebensstil, wie ihn manch andere Anhänger der FIRE-Philosophie (Financial Independence, Retire Early) predigen, lehnten sie für sich selbst ab.
Weil Tanja Hester davon überzeugt ist, dass sich eben jener moderate Weg auch am ehesten für eine Vielzahl der Menschen eignet, die ebenfalls von finanzieller Unabhängigkeit träumen, hat sie erst vor Kurzem ein eigenes Buch unter dem Titel Work: Optional: Retire Early the Non-Penny-Pinching Way* herausgebracht. Darin beschreibt sie, wie man sich mit den eigenen Unzulänglichkeiten und Schwächen in finanzieller Hinsicht arrangieren kann. Anstatt zu versuchen, aus sich selbst jemanden zu machen, der man eigentlich gar nicht sei, sollten die Menschen, so ist Hester überzeugt, eher für sich selbst ein System entwickeln, welches eben diese Schwächen ausgleicht.
Finanzielle Freiheit kann relativ sein
Ferner kritisiert Tanja Hester, dass sich der Diskurs rund um die frugalistische Bewegung stets nur um das große Ganze drehe. Sie selbst hält es nicht für zielführend, sich zu sehr auf große Zahlen wie ein Vermögen von mehreren Millionen Dollar oder eine Sparrate von 80 Prozent zu konzentrieren. Stattdessen müsse jeder für sich selbst eine passende Balance zwischen Ausgaben, Sparrate und realistischem Vermögensziel finden.
Vielfach gehe es dabei auch schlicht darum, sich selbst zusätzliche Optionen zu geben. Wenn man für sich selbst eine Summe angespart habe, mit welcher man sich die ersehnten Freiheiten erlauben kann, spielt es ihrer Meinung nach nicht wirklich eine Rolle, ob man nun noch weiter arbeiten muss oder den Job an den Nagel hängen kann. Auch das Erreichen kleiner Ziele kann durchaus für sich genommen erfüllend sein. Daher rät sie anderen Menschen dazu, sich zu überlegen, welche konkreten Ziele diese in ihrem Leben haben und welcher Grad an finanzieller Freiheit notwendig ist, um diese Ziele verwirklichen zu können.
In sicheren Gewässern dank einer konservativen Planung
Nachdem es den Hesters im vergangenen Jahr gelungen ist, sich selbst zur Ruhe zu setzen, konnten sie es sich endlich leisten, sich auf die Dinge zu konzentrieren, auf welche sie am meisten Lust haben. Speziell für Tanja bedeutet dies ausgiebige Reisen in fremde Länder. Gleichzeitig wurden die beiden mit einem Problem konfrontiert, welches in der Betrachtung rund um die finanzielle Unabhängigkeit oftmals etwas in den Hintergrund rückt. Ihre Reise zur finanziellen Freiheit hält sie in ihrem Blog Our Next Life fest.
Viele Anhänger der FIRE-Bewegung zielen darauf ab, genug Vermögen anzusammeln, um anschließend jedes Jahr ausschließlich von der jährlichen Rendite ihres Kapitals leben zu können. Üblicherweise soll diese sich auf rund 4 Prozent belaufen. Allerdings war den Hesters aufgrund des jahrelangen Bullenmarktes klar gewesen, dass sie Gefahr laufen, relativ früh während ihres Ruhestandes mit einer wirtschaftlichen Krise konfrontiert zu werden.
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Aus diesem Grund hatten sich die beiden bereits vor längerer Zeit dazu entschlossen, bei ihren finanziellen Reserven für den Ruhestand konservativ zu planen. Daher ist ihr Vermögen so aufgebaut, dass auch 2 bis 2,5 Prozent im Jahr ausreichen, um ihre sämtlichen Ausgaben zu decken. Diese Vorsicht kommt ihnen nun auch während der derzeitigen Pandemie zu Gute. Letztlich kommt es für Tanja jedoch gar nicht so sehr darauf an, wie viel Geld für Luxus ihr und ihrem Mann im Jahr zur Verfügung steht. Die Freiheit, selbst über ihre Zeit entscheiden zu können, ist für sie unbezahlbar.
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