Nach dem spektakulären Studienerfolg von Novo Nordisk rund um „Wegovy“ ist die Aktie am Dienstag sprungartig angestiegen, um spektakuläre 19 Prozent. Doch handelt es sich jetzt um ein Einstiegssignal oder sollte man doch lieber die Finger vom Einstieg lassen? Wir haben die Situation für Dich genauestens analysiert und geben Dir die Antwort.
Novo Nordisk – Das Pharmaunternehmen aus Dänemark
Bevor wir zu den Geschehnissen des gestrigen Tages kommen, lohnt sich ein Blick darauf zu werfen, wer sich hinter Novo Nordisk eigentlich verbirgt. Blickt man auf die Gründung des Unternehmens, dann liegt diese mit 1923 rund 100 Jahre zurück. Ansässig ist das Unternehmen selbst in Dänemark und beschäftigt mehr als 47.000 Menschen. Doch was gehört zum Kerngeschäft des Unternehmens?
Zum Kerngeschäft des Unternehmens gehören die Entwicklung, Produktion und der Vertrieb von pharmazeutischen Produkten und Dienstleistungen. Führend ist das Unternehmen selbst im Bereich Diabetes. Darüber hinaus hat sich der Pharmakonzern im Sektor der Blutgerinnungsmedikamente und der Wachstumshormontherapie einen großen Namen aufgebaut. Verfügbar sind die Produkte und Dienstleistungen in fast allen Ländern weltweit. Alleine in 80 Ländern betreibt Novo Nordisk aktiv eigene Vertretungen. Produziert wird darüber hinaus in insgesamt sieben Ländern.
Auf die sieben Länder aufgeteilt gehören zum Unternehmen insgesamt 16 Produktionsstätten, in Deutschland allerdings keine. Zudem befinden sich 10 Forschungs- und Entwicklungszentren in den Ländern China, Dänemark, Indien, dem Vereinigten Königreich sowie in den USA.
Neben dem reinen Fokus auf die effiziente Entwicklung, Fertigung und dem Vertrieb der pharmazeutischen Produkte und Dienstleistungen legt Novo Nordisk einen starken Fokus auf die Nachhaltigkeit. Die komplette Produktion wird beispielsweise zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energien gestemmt. Mit solch einem Schritt kann sich Novo Nordisk klar von der Konkurrenz abheben. Für die Zukunft ist das Ziel in diesem Zusammenhang klar gesteckt. Alle Geschäftsaktivitäten sollen mit einem neutralen CO2-Abdruck abgewickelt werden. Damit das Ziel auch erreicht werden kann, findet bereits heute schon eine enge Zusammenarbeit mit den jeweiligen Zulieferern statt.
Zahlen, Daten und Fakten rund um Novo Nordisk
Bereits anhand der langen Firmengeschichte lässt sich erahnen, dass das Unternehmen profitabel arbeitet. Genau das ist auch der Fall. Im Geschäftsjahr 2022 hat Novo Nordisk einen Umsatz von umgerechnet 23,8 Milliarden Euro erzielt. Daraus konnte ein EBIT von rund 10 Milliarden Euro erwirtschaftet werden, was einer Umsatzrendite von mehr als 42 Prozent entsprach. Auch in den Vorjahren konnte eine ähnlich hohe Umsatzrendite erreicht werden, bei gleichzeitig stetig steigenden Umsätzen. Doch wie sieht es im aktuellen Geschäftsjahr aus?
Auch im aktuellen Geschäftsjahr setzt sich der Trend fort. Nach derzeitigem Stand ist sogar mit einem überproportional hohen Umsatzwachstum zu rechnen, bei gleichzeitig ansteigender Umsatzrendite. Konkret werden für das Geschäftsjahr 2023 rund 30 Milliarden Euro Umsatz erwartet, sowie ein EBIT von rund 12,9 Mrd. Euro. Das entspricht einem Anstieg von mehr als 26 Prozent im Umsatz und 29 Prozent im EBIT. Mit dem gestrigen Durchbruch könnte sich das Ergebnis nochmal deutlich nach oben korrigieren.
Durchbruch bei den Studiendaten
Im Fokus des gestrigen Tages stand der Erfolg der fünf Jahre andauernden Studie rund um Semaglutid, auch gerne als „Abnehmspritze“ bezeichnet. Vermarktet wird das Mittel selbst unter dem Namen „Wegovy“. Im Rahmen der Studie konnte belegt werden, dass das Profil des Mittels als sicher und verträglich gilt. Das Risiko auf kardiovaskuläre Ereignisse kann zudem als sehr gering eingestuft werden, sprich das Risiko auf Herzkrankheiten bzw. Herzinfarkte.
Damit die Daten erhoben werden konnten, wurden 17.604 Menschen involviert, im Alter von mindestens 45 Jahren oder älter. Die Grundvoraussetzung war zudem, dass alle teilnehmenden entweder übergewichtig oder fettleibig sind sowie eine nachgewiesene Herz-Kreislauf-Erkrankung besitzen, ohne selbst Diabetiker zu sein. Insbesondere Menschen mit einem hohen Übergewicht haben ein besonders hohes Risiko für Herzinfarkte.
Damit dem Risiko künftig entgegengewirkt werden kann, kommt quasi „Wegovy“ zum Einsatz. Als zuverlässiges Medikament soll es das Gewicht von übergewichtigen Menschen wirksam regulieren und gleichzeitig das Risiko auf Herzinfarkt, Schlaganfall oder Tod durch Herzerkrankung effektiv senken. Die Geschäftsleitung von Novo Nordisk strebt auf dieser Basis an, eine Indikationserweiterung durch die zuständigen Behörden in den USA und der EU bereits noch in diesem Jahr zu erhalten.
Hype rund um die „Abnehmspritze“
Bereits in den letzten Monaten ist ein weltweiter Hype rund um Abnehmspritzen entstanden, mit Ursprung in den USA. Der Grund dafür ist relativ simple. Der Gedanke daran, mit nur einer Spritze Gewicht zu verlieren und das ganz ohne anstrengenden Sport und disziplinierter Ernährung klingt sehr verlockend. Doch bereits in den vergangenen Monaten mehren sich die Warnungen von Experten, dass derartige Medikamente nicht missbraucht werden dürfen. Diverse bekannte Persönlichkeiten haben den Hype rund um die „Abnehmspritze“ nochmal deutlich angeheizt.
Dennoch ist das Potenzial sehr hoch. Blickt man beispielsweise auf die USA, dann gelten rund drei Viertel der Bevölkerung als übergewichtig. Damit nicht genug, die hälfte ist sogar als fettleibig einzustufen. Genau an dieser Stelle kann das Medikament gezielt zum Einsatz kommen und für Gewichtsabnahmen von rund 20 Prozent sorgen. Aber nicht nur in den USA leiden viele Menschen an Übergewicht oder Fettleibigkeit. Blickt man vergleichsweise auf Deutschland, dann sind rund 47 Prozent der Frauen und 61 Prozent der Männer von Übergewicht betroffen. Genau von diesem Potenzial konnte die Aktie stark profitieren.
Novo Nordisk Aktie springt um 19 Prozent an
Die Novo Nordisk Aktie ist durch die guten Ergebnisse und den optimistischen Aussichten am Dienstag sprungartig um 19 Prozent angestiegen. Auf Sicht eines Jahres liegt das Wertpapier damit um rund 60 Prozent im Plus, davon rund 32 Prozent seit Jahresbeginn. In diesem Zusammenhang ist die Marktkapitalisierung auf 330 Milliarden US-Dollar angestiegen. Zum Luxusunternehmen LVMH, dem wertvollsten europäischen börsennotierten Unternehmen, fehlen damit nur noch 75 Milliarden US-Dollar. Aber wie nachhaltig ist der Kursanstieg einzuschätzen?
Blickt man auf das Kurschart weiter zurück, dann kann man sehr eindeutig sehen, dass die Aktie in den letzten Jahren kontinuierlich an Wert gewonnen hat. Von einer „Eintagsfliege“ kann an der Stelle nicht die Rede sein. Doch wie schätzen Analysten das Potenzial des Titels ein?
Der Großteil der Analysten sieht trotz des Preisanstiegs ein Potenzial in der Aktie. Derzeit stufen 12 von 23 Analysten auf „Kaufen“, dagegen nur zwei auf „Verkaufen“. Das durchschnittliche Kursziel in diesem Zusammenhang wurde dank des Kurssprunges in dieser Woche bereits übertroffen, Optimisten halten aber einen weiteren Anstieg bis zu 22 Prozent für möglich.
Trotz der positiven Einschätzung darf nicht außer Acht gelassen werden, dass es kurzfristig zu einigen Gewinnmitnahmen kommen kann, wodurch der Kurs der Aktie in den kommenden Tagen etwas nachgegeben könnte. Am Donnerstag gibt die Aktie bereits wieder über 1 % nach.
Auf langer Sicht spricht aber einiges dafür, in das Wertpapier zu investieren.
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