Die Welt der Luxusuhren gilt allgemein als sehr traditionsbewusst und konservativ. Neuen Trends steht man hier meist skeptisch gegenüber – ganz besonders, wenn diese aus der digitalen Welt stammen. Trotzdem machen in der Branche in letzter Zeit immer öfter Begriffe wie NFTs, Blockchain oder Metaverse die Runde. Selbst alteingesessene Marken, die viel Wert auf Tradition legen, öffnen sich zunehmend dem digitalen Zeitalter und dessen Technologien. Doch wie passen zwei so unterschiedliche Industrien zusammen? Und wie groß ist das Potenzial von NFTs für Luxusuhren?
Status quo
Den ersten Versuch, Luxusuhren und NFTs zusammenzubringen, unternahm niemand Geringeres als Uhren-Guru Jean-Claude Biver. Der 73-jährige, der Marken wie Blancpain, Omega und Hublot zu neuer Blüte führte, startete im März 2021 die erste NFT-Auktion einer Luxusuhr überhaupt. Bei der fraglichen Uhr handelte es sich um Bivers persönliche Hublot Bigger Bang All Black Tourbillon Chronograph – oder besser gesagt um ein Bild des Zeitmessers. Der Erfolg der Auktion war allerdings äußerst überschaubar.
Der in New York ansässige Schmuck- und Luxusuhrenspezialist Jacob & Co. zeigte nur kurze Zeit später, wie es besser geht. Er kreierte mit der SF24 Tourbillon eine komplett virtuelle Uhr und versteigerte sie als digitales Kunstwerk auf der NFT-Plattform ArtGrails. Am Ende kam diese NFT-Uhr für stolze 100.000 USD unter den Hammer. Inzwischen hat Jacob & Co. eine ganze Kollektion an NFT-Uhren im Programm.
Angespornt durch den Erfolg von Jacob & Co. wagten zuletzt immer mehr Traditionsmarken das Abenteuer NFT. So präsentierte Beyer Chronometrie Zürich – immerhin das älteste Uhrengeschäft der Welt – im Sommer 2022 mit der Time Warp Collection eine Reihe virtueller Uhren für das Metaverse. Mit Erfolg: Die ersten 100 Exemplare waren innerhalb von nur sieben Minuten ausverkauft. Auch der traditionsreiche Fliegeruhrenspezialist Hanhart schickte eine NFT-Uhr ins Rennen. Der unter der Bezeichnung CXD angebotene virtuelle Zeitmesser erzielte bei einer Auktion einen Preis von 45.000 EUR.
Worin liegt der Reiz von NFT-Uhren?
Die Frage, warum man für eine virtuelle Uhr sechsstellige Summen ausgibt, ist durchaus berechtigt. Immerhin findet man im Internet massenweise Bilder und Videos besagter Uhren, und zwar ganz umsonst. Doch durch ihr Wesen als eindeutig identifizierbare und nicht austauschbare Wertmarke besitzen NFTs eine Aura der Exklusivität, die sie für Sammler interessant macht. Bei dem Hype, der zuletzt um Kryptowährungen und Blockchain-Technologie gemacht wurde, sehen viele NFTs aber auch einfach als eine Form der Geldanlage.
Viele NFTs kommen zudem mit ganz realen Vorzügen. Der Käufer der Hanhart CXD erwarb beispielsweise mit der NFT-Uhr auch die Option, sich die Uhr als physisches Exemplar anfertigen zu lassen. Auch bei der Jacob & Co. SF24 Tourbillon erwarb man nicht nur ein digitales Kunstwerk. Zum Paket gehörten außerdem eine Fabrikführung, ein Abendessen mit Jacob & Co.-Gründer Jacob Arabo sowie die Möglichkeit, an den Designs zukünftiger NFT-Uhren mitzuarbeiten.
Wie stehen die Big Player der Branche zu NFTs?
NFTs sind also im Luxusuhrenbereich angekommen. Selbst große Namen nähern sich dem Thema langsam an. TAG Heuer und Breitling erlauben beispielsweise ihren Kunden seit Kurzem, mit Kryptowährungen zu bezahlen. Breitling legt zudem jeder gekauften Uhr ein NFT als Echtheitszertifikat bei.
Dass die Branche NFTs wirklich ernst nimmt, zeigt das Beispiel Rolex. Der Luxusuhrengigant reichte Ende letzten Jahres beim US Patent- und Markenamt (USPTO) Anträge ein, in denen nicht nur davon gesprochen wird, selbst NFTs zu erzeugen, sondern auch einen eigenen Marktplatz für die digitalen Token bereitzustellen – ein großer Schritt für den notorisch trendresistenten Uhrenhersteller und ein Fingerzeig für die gesamte Uhrenindustrie. Es wird interessant sein zu sehen, ob und wann andere Big Player wie Patek Philipp, Audemars Piguet oder Omega diesem Beispiel folgen.
Zukunftsaussichten für Luxusuhren und NFTs
Das Zeitalter der Digitalisierung macht auch Hersteller von Luxusuhren nicht halt. NFTs scheinen vielen Marken als interessante Option zu erscheinen, stehen sie doch für die gleichen Werte wie die Uhren selbst: Exklusivität und Seltenheit. Doch kann eine virtuelle NFT-Uhr wirklich eine echte Alternative zu ihren mechanischen Counterparts sein? Immerhin wurden mechanische Uhren schon öfter für tot erklärt und erfreuen sich trotzdem noch immer größter Beliebtheit.
Vielleicht gehört es zukünftig ja zum Standard, dass man mit dem Kauf einer Luxusuhr auch ein entsprechendes NFT erhält. Dieser könnte als Authentizitätsnachweis gelten und dabei helfen, den Werdegang einer Uhr zurückzuverfolgen. Das alles sind momentan reine Spekulationen. Das Interesse an NFTs ist allerdings trotz des Crashs des Krypto-Marktes im vergangenen Jahr immer noch hoch. Die Chancen stehen also gut, dass Luxusuhren und NFTs in Zukunft noch enger zusammenrücken.
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