Nachdem die Teladoc-Aktie (ISIN: US87918A1051) dramatisch abgestürzt ist, kann sich das Papier bei knapp über 31 Euro stabilisieren. Nach wie vor gilt Telemedizin als ein bedeutender Zukunftstrend. Könnte sich die Teladoc-Aktie langfristig aus ihrem Tief erheben und sich daher jetzt eine günstige Einstiegsgelegenheit bieten, oder sollten Anleger besser die Finger von dem Papier lassen?
Teladoc ist eines jener Unternehmen, welche 2020 zu den großen Gewinnern der Pandemie zählten. Aufgrund der Gefahr, sich beim Arztbesuch anzustecken sowie den überlaufenen Arztpraxen und Krankenhäusern bot die Telemedizin, wie sie von Unternehmen wie Teladoc entwickelt wird, eine attraktive Alternative zum klassischen Arztbesuch.
Telemedizin gilt seit Längerem als ein möglicher Zukunftstrend. Die Pandemie schien das Wachstum der Branche schlagartig zu beschleunigen. Entsprechend stark entwickelte sich auch der Aktienkurs von Teladoc. Zwischen Anfang 2020 und Februar 2021 war der Kurs von 74 auf 241,5 Dollar geklettert – ein Plus von mehr als 225 Prozent.
Teladoc-Aktie bricht drastisch ein
Wie bei vielen anderen Pandemiegewinnern auch, sollte der Hype rund um Teladoc jedoch im Laufe des letzten Jahres wieder merklich abkühlen. Zwischen Februar 2021 und Anfang April 2022 brach der Aktienkurs um ganze 75 Prozent ein.
Obwohl sich Teladoc beim Umsatz 2021 verdoppeln konnte, blieb der Verlust mit 239 Millionen Dollar weiterhin hoch, wenn auch geringer als im Jahr zuvor. Zwar konnte Teladoc wachsen. Jedoch lief dieses Wachstum nicht so schnell ab, wie sich Anleger und Analysten dies zuvor erhofft hatten.
In dieser Woche folgte jedoch ein weiterer Rückschlag für die Teladoc-Aktie, der es in sich hatte. Nachdem das Unternehmen seine Zahlen für das erste Quartal 2022 veröffentlicht hatte, brach der Aktienkurs um über 40 Prozent ein. Derzeit wird Teladoc damit nur noch bei knapp 31 Euro gehandelt – 87 Prozent weniger als während des Allzeithochs der Aktie im Februar 2021.
Grund für den Absturz war eine zuvor so nicht von Analysten erwartete zahlungswirksame Wertminderung des Unternehmenswertes im Umfang von 6,6 Milliarden Dollar gewesen. Auslöser hierfür war die Fusion mit Livongo aus dem Jahr 2020. Wie sich nun herausstellte, hatte Teladoc zu jener Zeit deutlich zu viel für das Medizintechnik-Unternehmen bezahlt.
Die Wertminderung hatte zur Folge, dass sich der Verlust von Teladoc im ersten Quartal auf 6,7 Milliarden Dollar belief. Damit hätte das Unternehmen auch ohne diesen Rückschlag weiterhin rote Zahlen geschrieben. Dementsprechend reagierte der Markt angesichts des ebenfalls geringer als erwartet ausfallenden Umsatzwachstums besonders kritisch.
Auch der weitere Ausblick von Teladoc dürfte Anelger nicht sonderlich optimistisch gestimmt haben. Demnach sorge die Inflation derzeit für steigende Kosten. In Kombination mit einem sich verlangsamendem Umsatzwachstum wird der Weg in die Profitabilität damit scheinbar noch steiniger.
Teladoc-Aktie Prognose: Jetzt Teladoc-Aktie günstig kaufen, oder nicht?
Mit Star-Investorin Cathie Wood hat Teladoc einen prominenten Fan. Nach Tesla ist die Teladoc-Aktie die zweitgrößte Position in Cathie Woods Ark-Fonds. Tatsächlich hatte Ark seine Anteile erst kurze Zeit vor der Bekanntgabe der jüngsten Zahlen erneut aufgestockt.
Teladoc verfügt also durchaus über profilierte Fürsprecher. Gleichfalls erscheint es derzeit eher unwahrscheinlich, dass es für die Teladoc-Aktie auf absehbare Zeit wieder deutlich nach oben gehen könnte. Das Marktumfeld dürfte über die kommenden Monate hinweg schwierig bleiben. Selbst ohne diese Rückschläge gingen Prognosen bisher nicht davon aus, dass es Teladoc vor 2025 gelingen würde, in die schwarzen Zahlen zu kommen.
Die Analysteneinschätzungen waren in der Vergangenheit mehrheitlich optimistisch gewesen. Dies hat sich nach dem jüngsten Rückschlag merklich geändert, auch wenn derzeit niemand zu einem Verkauf der Aktie rät.
Als Reaktion auf den Kursrutsch haben mit William Blair & Co., Guggenheim, Citigroup, Wells Fargo Securities, Credit Suisse und JPMorgan Chase gleich sechs Analysten eine neutrale Bewertung ausgegeben. Das Kursziel wurde dabei merklich nach unten korrigiert. Dennoch bewegt sich die mittlere Kurserwartung aktuell immer noch mehr als 90 Prozent über dem tatsächlichen Kurs der Aktie. Die Tendenz zeigt hierbei allerdings seit nunmehr einem Jahr beständig nach unten.
Zwar sind sich die meisten Experten nach wie vor darin einig, dass Telemedizin in Zukunft eine wichtige Rolle bei der Gesundheitsversorgung von vielen Millionen Menschen spielen wird. Bis Teladoc jedoch in der Lage ist, zu einem profitablen Unternehmen zu werden, dürfte noch einiges an Zeit ins Land ziehen. Weitere Rückschläge können dabei keineswegs ausgeschlossen werden.
So besteht beispielsweise die Gefahr, dass der Druck auf Ark so groß wird, dass sich Cathie Wood zu einer signifikanten Reduzierung ihrer Teladoc-Position genötigt sieht, was den Aktienkurs weiter unter Druck setzen dürfte. Es ist daher momentan auch unklar, ob der derzeitige Preis bereits die erhoffte günstige Einstiegsgelegenheit darstellt.
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