Mit dem Aufkommen der Energiekrise in Folge des Kriegsausbruch in der Ukraine hat es nicht nur Europa und die USA hart getroffen. Die Auswirkungen, insbesondere eine immens hohe Inflation, haben sich in fast allen Ländern auf der Erde deutlich gezeigt. Dabei ist es wenig verwunderlich, dass auch der MSCI World, der die Entwicklung der Weltwirtschaft abbildet, deutlich an Wert verloren hat. Nach einem Kursrutsch von mehr als 27 Prozent konnte der MSCI World wieder deutlich an Wert gewinnen. Derzeit notiert der Index noch rund 14,1 Prozent unterhalb des Allzeithochs aus Ende 2021. Doch kommt es jetzt zur Krise und wird der MSCI World ein neues Tief bilden?
Der MSCI World im Überblick
Der MSCI World gilt als einer der wichtigsten Indizes an den internationalen Börsen und dient in vielerlei Hinsicht als Maßstab für diverse Fonds bzw. ETFs und andere Wertpapiere. Durch seine breite Streuung auf rund 1.500 Unternehmen aus 23 Industrienationen bildet er im Kern die Entwicklung der Weltwirtschaft ab. Enthalten sind dabei große sowie mittelgroße Unternehmen gleichermaßen. Der Großteil der enthaltenen Werte stammt allerdings mit rund 66,60 Prozent aus den USA, womit die Entwicklung stark an den amerikanischen Markt geknüpft ist. Deutschland ist als solches mit einem Gesamtanteil von rund 2,8 Prozent im Index vertreten.
Die erstmalige Ermittlung des MSCI World ist auf das Jahr 1986 zurückzuführen. Seit der Erstauflage ist der World-Index trotz diverser Rückschläge kontinuierlich angestiegen. Generell gilt dabei zu beachten, floriert die Wirtschaft in den wichtigsten Industrienationen, steigt auch der Wert der einzelnen Unternehmen sowie des MSCI World kontinuierlich an. Betrachtet man dabei die Entwicklung gleichmäßig auf die Jahre seit der Erstauflage aufgeteilt, dann erzielt der Index eine durchschnittliche Rendite von 9 Prozent im Jahr.
Rückblick auf vergangene Krisen
Eine der frühen großen Krisen des MSCI World war die Dotcom-Blase im März 2000, worauf der Index massiv an Wert verlor, insgesamt mehr als 50 Prozent. Nach dem drastischen Kurssturz dauerte es bis in das Jahr 2006, in dem das Vorkrisenniveau wieder erreicht werden konnte.
Nur kurze Zeit später, nach dem Ausbilden eines neuen Allzeithochs in 2007, folgte 2008 die Finanzkrise. In Folge der Finanzkrise brach der Kurs erneut ein, diesmal um fast 60 Prozent vom Allzeithoch. Nach dem heftigen Kurseinbruch konnte das Allzeithoch erstmals im Jahre 2014 durchbrochen werden, womit ein deutlicher Anstieg bis zum Ausbruch des Coronavirus im Frühjahr 2020 folgte. Mit Ausbruch von Corona verlor der MSCI World mit rund 34 Prozent abermals deutlich an Wert, die Erholung gelang allerdings sehr schnell. Bereits im selben Jahr konnte ein neues Allzeithoch erreicht werden, sowie erfolgte bis Ende des darauffolgenden Jahres ein Anstieg um mehr als 35 Prozent.
Was belastet aktuell den MSCI World?
Laut dem internationalen Währungsfonds schwächt sich die Weltwirtschaft aktuell ab. Im Vergleich zum Vorjahr wird derzeit noch mit einem Wirtschaftswachstum gerechnet, das unterhalb von drei Prozent liegt. Auch mit langfristiger Sichtweise wird zwar weiterhin von einem Wirtschaftswachstum in den kommenden fünf Jahren ausgegangen, allerdings wird es vermutlich nicht die drei Prozent überschreiten.
Einer der Hauptgründe für das geringe Wirtschaftswachstum weltweit ist die noch immer anhaltend hohe Inflationsrate. Damit in Verbindung steht die anhaltend restriktive Zinspolitik der Zentralbanken, die versuchen, die Inflationsrate mit Zinserhöhungen deutlich zu reduzieren. Mit den stetig steigenden Zinsen wird es für Unternehmen zunehmend schwieriger, notwendiges Kapitals aufzubringen, eine einhergehend strengere Kreditvergabe verstärkt die Situation nochmal. Die vier Bankenpleiten haben in den vergangenen Wochen zwar für deutliche Verunsicherung bei diversen Anlegern und Angst vor einer neuen Finanzkrise gesorgt, mit einem Ausbruch einer neuen großen Finanzkrise ist allerdings nicht zu rechnen. Die Banken sind allgemein stabil aufgestellt, deutlich stabiler als zur Finanzkrise 2008. Diese Ansicht wurde von mehreren Seiten bestätigt, auch von dem deutschen Finanzminister Christian Lindner.
Morgan Stanley Analyst prognostiziert Ende des Bärkenmarktes
Mike Wilson, von Morgan Stanley, gehört wahrhaftig zu den bekanntesten Analysten in der Finanzwirtschaft. In der Vergangenheit war er bekannt für seine pessimistischen Prognosen, in den er mehrmals vor einem anhaltenden Bärenmarkt warnte und zu Gewinnmitnahmen riet.
Erst kürzlich behauptete er allerdings, dass die Pleiten der Banken das schmerzhafte Ende des Bärenmarktes einläuten. Aus Sicht des Analysten, der in der Vergangenheit zumeist richtig lag, sind derzeit die Gewinnschätzungen vieler Aktien noch deutlich überbewertet. Diese überbewertete Gewinnschätzung soll den Marktteilnehmern in Folge der Bankenpleiten und einer zünftig verringerten Kreditvergabe zunehmend bewusst werden, was zu fallenden Kursen führt. Die fallenden Aktienkurse sollen wiederum in neuen Tiefs enden, sobald die Fed beginnt, die Zinsen zu senken. Ist diese Phase schlussendlich erreicht, gilt der Bärenmarkt aus Sicht von Mike Wilson als beendet.
Kommt es zur neuen Krise?
Möchte man der Prognose des Analysten Mike Willson Glauben schenken, steht eine schmerzhafte Phase, geprägt von neuen Tiefpunkten, erst noch bevor. Erst in Folge der neuen Tiefs ist wieder mit einem deutlich steigenden Markt zu rechnen. Die Phase wird vermutlich Ende des zweiten Halbjahres 2023 eintreten.
Auf der anderen Seite gibt es auch diverse positive Stimmen hinsichtlich der Entwicklung der Finanzmärkte, die von einer Erholung ohne weitere Tiefpunkte ausgehen. Positive Signale sowie ein zeitnahes Ende der Zinserhöhungsphase könnten die Aktien in breiter Front und damit auch den MSCI World massiv Rückenwind verleihen.
Aus meiner Sicht kann es zwar jederzeit zu Rückschlägen kommen, bis zum Jahresende 2023 ist allerdings mit einem wahrscheinlichen Anstieg vom derzeitigen Niveau von 2.790 Punkten auszugehen. Auch im Hinblick der mittelfristigen Entwicklung ist derzeit mit einer andauernden Erholung auszugehen, mindestens bis 2030. Die Rendite wird in diesem Zusammenhang wahrscheinlich der durchschnittlichen Jahresrendite von etwa 9 Prozent entsprechen.
iShares Core MSCI World UCITS ETF (ISIN: IE00B4L5Y983)
Möchtest Du in den World-Index investieren, kannst Du dies mithilfe des Core MSCI World UCITS ETF von iShares vereinfacht in die Tat umsetzen. Mit einem investierten Volumen von rund 45 Milliarden Euro ist der ETF der beliebteste und zugleich größte ETF überhaupt an den internationalen Finanzmärkten. Alle enthaltenen Werte, derzeit 1.508, werden physisch nachgebildet. Zudem sind die Kosten von 0,20 Prozent jährlich für die breite Streuung sehr gering.
Blickt man auf die Verteilung der 1.508 Werte auf die 23 Industriestaaten, dann entfallen 66,60 Prozent vorrangig auf die USA. Neben den USA verteilen sich weitere 6,22 Prozent auf Japan und 4,54 Prozent auf Großbritannien. Werden die Anteile auf Branchen aufgeteilt, dann sticht die Tech-Branche mit 20,97 Prozent stark hervor, sowie die Finanzbranche mit 14,33 Prozent und das Gesundheitswesen mit 13,45 Prozent.
Aus Sicht der Unternehmensverteilung stammen die meisten Anteile mit 4,89 Prozent von Apple. Den zweiten Rang belegt Microsoft mit 3,78 Prozent und Amazon mit 1,77 Prozent. Aufgrund der breiten Streuung sind auch Unternehmen enthalten, die Dividenden ausschütten. Die erwirtschafteten Dividenden werden allerdings nicht ausgeschüttet, sondern stets reinvestiert. Seit der Auflage im Jahre 2009 steht eine durchschnittliche Rendite von 11,33 Prozent in den Büchern.
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