Der MSCI World Index ist einer der wichtigsten Indikatoren für die Entwicklung der weltweiten Wirtschaft und des globalen Aktienmarktes. Für Experten ist er damit einer der am häufigsten genutzten Vergleichsindizes überhaupt, an dem diverse Wertpapiere gemessen werden. Floriert die Weltwirtschaft, dann gewinnt der MSCI World gewöhnlich deutlich an Wert. Wird die Weltwirtschaft belastet, wie beispielsweise durch eine hohe Inflation oder Rezession, dann verliert auch der Index massiv an Wert. Doch wie wird sich der World-ETF in den kommenden Monaten entwickeln? Die Analysten haben hinsichtlich der künftigen Entwicklung eine differenzierte Meinung, die ich Dir in diesem Beitrag vorstelle.
Der MSCI World im Überblick
Durch den MSCI World Index werden rund 1.500 Unternehmen aus 23 führenden Industrienationen weltweit abgebildet. Durch die breite globale Streuung ist er ein deutlicher Indikator dafür, wie sich die Weltwirtschaft entwickelt und bestens als Vergleichswert für diverse Anlagen geeignet ist. Trotz der breiten Streuung innerhalb des Index stammen die meisten Unternehmensanteile aus den USA. Derzeit entfallen auf die USA rund 66,6 Prozent aller enthaltenen Anteile. Im Vergleich dazu, deutsche Unternehmen fließen zu 2,80 Prozent in den World Index ein.
Die Weltwirtschaft war sichtlich in den letzten Jahrzehnten von diversen Krisen geprägt, wie beispielsweise das Platzen der Dotcom-Blase, die schwere Bankenkrise von 2007 bis 2008 oder die Corona-Pandemie. Trotz der herben Einschnitte hat sich die Wirtschaft erholen können, damit auch die globalen Aktienmärkte und der World Index. Seit der Erstauflage im Jahre 1986 errechnet sich damit eine durchschnittliche jährliche Entwicklung von 9 Prozent.
Aktueller Blick auf den MSCI World Index
Momentan notiert der MSCI World Index bei rund 2.823 Punkten und damit 15 Prozent unterhalb des Allzeithochs bei 3.248 Punkten aus dem Januar 2022. Nach dem Allzeithoch zu Beginn des Jahres 2022 hat der MSCI World kontinuierlich an Wert verloren, bis zum Tiefpunkt im vergangenen Oktober, als dieser unterhalb von 2.400 Punkten rutschte. Gleichzeitig war genau das der Zeitpunkt, an dem eine starke Gegenbewegung ihren Anfang genommen hat und bis heute anhält. Seit Jahresbeginn ist damit ein deutliches Plus von 8,58 Prozent vorzufinden.
Goldman Sachs erwartet schwierige Monate
Aus Sicht der Investmentbank Goldman Sachs erscheint der aktuelle Kursanstieg der Aktien in breiter Front als stark übertrieben. Der Chefstratege der Investmentbank erwartet mit den derzeitigen Rahmenbedingungen kurz- sowie mittelfristig kein Kurswachstum, insbesondere des S&P 500. Da die Werte des S&P 500 stark in die des MSCI World ETFs einzahlen, ist somit auch hierbei kurz- sowie mittelfristig von keinem Wachstum auszugehen, sollte sich die Ansicht bewahrheiten.
Auf den S&P 500 bezogen sieht er auf Jahressicht ein Niveau von 3.600 bis 4.000 Punkte. Zum derzeitigen Niveau von 4.133 Punkten würde dies einen Rückgang von mindestens rund 3,22 Prozent bedeuten und den MSCI World maßgeblich treffen. Als Hauptgrund der schlechten Entwicklungsaussichten soll die allgemein schwache Unternehmensentwicklung verantwortlich sein bzw. die schlechten Aussichten auf wesentliches Gewinnwachstum.
Morgan-Stanley erwartet einen deutlichen Kurssturz aber langfristig Erholung
Für den Analysten Michael Wilson, von Morgan-Stanley, taucht zunehmend Licht am Ende des Tunnels auf. Allerdings sind aus seiner Sicht noch deutliche Verluste zu erwarten, bis die Märkte wieder deutlich steigen werden. Durch die sinkende Verfügbarkeit von Krediten, die insbesondere für Firmen mit hohem Fremdkapital sehr schädlich ist, wird das Wachstum vieler Unternehmen und der gesamten Wirtschaft deutlich ausbremsen. Sobald diese Phase allerdings überstanden ist, geht der Morgan-Stanley-Analyst von einer deutlichen Erholung aus.
Als Zeitpunkt für den drohenden Ausverkauf nannte Wilson den Moment, an dem die Anleger von den Einnahmen und sinkenden Spannen der Unternehmen enttäuscht sind und beginnen, sich von deren Wertpapieren zu trennen. Der Kurssturz des S&P 500 könnte ab dem Moment mehr zwischen 20 und 30 Prozent betragen. Damit einher geht letzten Endes auch eine deutliche Signalwirkung an andere internationale Märkte, sowie ist der MSCI World maßgeblich davon betroffen.
DZ Bank erhöht die Prognose für DAX und EURO-STOXX 50
Inmitten der Krisen hat die DZ Bank ihre Prognose für den DAX und den EURO-STOXX 50 zuletzt angehoben. Der EURO-STOXX 50 liegt derzeit ziemlich genau auf dem Prognose-Niveau von 4.400 Punkten. In Hinblick auf den DAX liegt das Kursziel nun bei 16.000 Punkten, sprich einem Kurspotenzial von 0,75 Prozent. Der Chef-Aktienstratege Sven Streibel begründete die Anhebung unter anderem mit dem Ende der Null-Covid-Politik in China, den Ausbleiben von Energieengpässen in Deutschland sowie einen optimistischen Blick auf die weiteren Zinsschritte der EZB. Für den europäischen Markt ist zudem mit einem positiven Gewinnwachstum zu rechnen, sowie guten Marktbedingungen. Ein stabiler europäischer Markt könnte sich wiederum deutlich positiv auf die Entwicklung des MSCI World auswirken bzw. das Niveau stützen.
Kommt der Kursabsturz des MSCI-World Index?
Es gibt diverse Analysten, die von einer negativen Entwicklung des US-Marktes ausgehen, teilweise sogar von einer Rezession. Tritt eine Rezession in den USA tatsächlich ein, dann ist von einem Wertrückgang der US-Wertpapiere auszugehen. Solch ein Rückgang hat durch den hohen Gewichtungsanteil im MSCI World eine deutliche Auswirkung auf diesen. Auf der anderen Seite ist die Inflation in Europa und den USA zuletzt stark zurückgegangen und sorgt für Optimismus. Darüber hinaus zeigten sich die Arbeitsmärkte als äußerst stabil.
In der Vergangenheit hat sich der MSCI World Index trotz diverser Rückschläge in der Wertentwicklung als sehr zuverlässig erwiesen. Nach jedem Rückschlag schloss sich eine noch deutlichere Erholungsphase an. Aus unserer Sicht werden die kommenden Monate von einer hohen Volatilität geprägt sein, allerdings ist bis zum Jahresende mit einer positiven Jahresrendite zu rechnen. Das wichtigste bei einem Investment in die Werte des MSCI World ist allerdings ein langfristiger Anlagehorizont.
iShares Core MSCI World UCITS ETF (ISIN: IE00B4L5Y983)
Da der MSCI World ein Index ist, kann in diesen nicht auf direktem Wege investiert werden. Damit Du in den World-Index investieren kannst, muss ein Wertpapier genutzt werden, dass die Wertentwicklung des MSCI World grundlegend nachbildet. Ein ETF ist in diesem Zusammenhang bestens geeignet. Zur Auswahl stehen derzeit eine Vielzahl, jedoch ist der Core MSCI World UCITS ETF von iShares der mit Abstand beliebteste. Das derzeitige Volumen beläuft sich auf rund 45 Milliarden Euro, damit ist der ETF nicht nur der größte World-ETF, sondern auch der volumenreichste Fonds überhaupt, der an den internationalen Finanzmärkten gelistet ist. Die jährlichen Gesamtkosten von nur 0,20 Prozent unterstreichen die Beliebtheit nochmal. Doch welche Werte sind derzeit überhaupt enthalten?
Nachgebildet werden analog auf physischer Art die Werte, die im MSCI World Index enthalten sind, derzeit sind dies genau 1.508 Unternehmen. Die 1.508 Unternehmen verteilen sich dabei vorrangig zu 66,60 Prozent auf die USA. In dem Moment, wenn die US-Wirtschaft floriert, ist durch den hohen Gewichtungsanteil der Grundstein für eine positive Performance des ETFs gelegt. Neben den USA verteilen sich weitere 6,22 Prozent auf Japan und 4,54 Prozent auf Großbritannien. Betrachtet man zudem die Allokation auf Ebene der Branche, dann stammen zu 20,97 Prozent mit Abstand die meisten Wertpapiere aus der Tech-Branche. Auf den nachfolgenden Rängen folgt die Finanzbranche mit 14,33 Prozent und das Gesundheitswesen mit 13,45 Prozent
Auf Unternehmensebene aufgeteilt, ist die Wertentwicklung des Fonds maßgeblich von den drei Konzernen Apple (4,89 Prozent), Microsoft (3,78 Prozent) und Amazon (1,77 Prozent) abhängig. Dadurch konnte seit der Auflage im Jahre 2009 eine durchschnittliche Rendite von 11,33 Prozent jährlich erzielt werden. Eine Ausschüttung der erhaltenen Dividenden findet allerdings nicht statt, dafür werden diese kontinuierlich für Reinvestitionen genutzt.
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