Der MSCI World Index repräsentiert aufgrund seiner Zusammensetzung die Entwicklung der Weltwirtschaft wie kein anderer Aktienindex. Als Folge der Corona-Pandemie hat er in den letzten Wochen stark an Wert verloren. Experten und Anleger warten jetzt auf die Bodenbildung, um lohnende Einstiegsmöglichkeiten zu nutzen. Ist das Crash-Tief schon erreicht?
Der MSCI World als Indikator der globalen Konjunkturentwicklung
Der US-amerikanische Finanzdienstleister MSCI berechnet diesen Index bereits seit 1969. In den MSCI werden Aktien aus den 23 führenden Industrienationen aufgenommen. Dazu gehören unter anderem die USA, Kanada, Großbritannien, Frankreich, Deutschland und Japan, aber weder China noch Südkorea. Die Aufnahme und Gewichtung von Anteilen richtet sich nach der Marktkapitalisierung der Aktiengesellschaften. Aufgrund ihrer Wirtschaftsstärke dominieren die USA den MSCI World Index, aktuell machen US-amerikanische Aktien ungefähr 60 Prozent des Indexwertes aus.
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In Bezug auf Branchen stellen Anteile von Infotechnologie-Unternehmen dem am stärksten in diesem Index vertretenen Wirtschaftszweig dar. Darauf folgen die Finanzbranche, Healthcare sowie die Industriegüterproduktion. Mit dieser Konzeption spiegelt der MSCI World Index die Entwicklung der Weltwirtschaft beziehungsweise die diesbezüglichen Erwartungen wider.
Wertverlust seit Beginn der Corona-Epidemie
Seit der Finanzkrise 2008/2009, als der MSCI von über 1.500 Punkten sich auf Werte von unter 800 nahezu halbierte, entwickelte sich der Index kontinuierlich nach oben. Dieser lang anhaltende Aufwärtstrend wurde von kleineren und größeren Korrekturen begleitet und erreichte seinen Höhepunkt am 13. Februar 2020 mit 2.434 Punkten.
Danach ging es für den MSCI World, unterbrochen von kurzfristigen Erholungen, dramatisch bergab. Den (vorläufigen) Tiefpunkt erreichte der MSCI am 24. März mit einem Wert von 1.602 Punkten. Damit hat der Index innerhalb von wenigen Wochen ein Drittel seines Wertes eingebüßt.
MSCI World Index
Danach kam es zu einer begrenzten Erholung, gegenwärtig pendelt der MSCI um die 1.800 Punkte-Linie. Das Absinken des MSCI auf dieses niedrige Niveau lässt sich auf den Einbruch der (westlichen) Weltwirtschaft durch die Verbreitung des Corona-Virus und den zu dessen Bekämpfung ergriffenen Gegenmaßnahmen in Form von Shut-Downs zurückführen. Die US-amerikanische und europäische Wirtschaft stehen vor einer tiefen und langanhaltenden Rezession.
Weitere Entwicklung
Einen Hinweis, auf welche Weise der MSCI sich künftig erholen wird, kann der Shanghai Composite liefern, der wichtigste Aktienindex Chinas. Er notierte zu Beginn des Jahres auf einem Niveau von über 3.000 Punkten. Nachdem Covid 19 in der Provinz Wuhan massiv ausbrach, fiel der Index auf unter 2.8000 Punkte. Im Februar stieg sich der Shanghai Composite wieder und erreichte in der Spitze beinahe seine Werte vor der Krise.
In dieser Zeit herrschte die Annahme vor, dass die Seuche im Wesentlichen auf den fernöstlichen Raum zu begrenzen und dort wirksam bekämpfbar sei. In der letzten Februarwoche wurde jedoch deutlich, dass diese Annahmen nicht zutreffen und sich eine weltweite Pandemie entwickelt. Daraufhin brach der chinesische Index auf unter 2.700 Punkte ein. Daraus folgt, dass eine anhaltende Erholung des MSCI World erst dann wahrscheinlich wird, wenn ein Ende der Corona-Pandemie in Sicht ist.
Dies ist gegenwärtig nicht der Fall, Experten erwarten einen Anstieg der Krankheitsfällen in den USA auf über 1,5 Millionen zum Osterwochenende. Die US-amerikanische und europäische Wirtschaft ist nahezu vollständig zum Stillstand gekommen. Wie dieser Lockdown beendet werden kann, ohne dass es zu einer zweiten Infektionswelle kommt, ist unklar.
Dementsprechend scheint eine baldige konstante Erholung des MSCI World nach Meinung vieler Experten nicht bevorzustehen. Im Gegenteil liegt ein weiterer Wertverlust, im schlimmsten Fall von über zehn Prozent, für einige Experten im Bereich des Möglichen.
Andere Fachleute sind durchaus optimistischer. Sie gehen davon aus, dass viele Horror-Szenarien in den bisherigen Kursverlusten bereits einkalkuliert wurden.
Fazit
Ob das Crash-Tief des MSCI World Index bereits erreicht ist, kann niemand vorhersagen. Wer einen günstigen Einstiegszeitpunkt für sein Engagement in einen MSCI-World basierten Fonds sucht, könnte sein Investment stückeln. Die Stückelung der Investitionssumme vermindert das Risiko, das Tief zu verpassen und erst bei steigenden Kursen zu kaufen. Nachteil: bei einigen Brokern fällt durch die Mehrzahl an Trades eine höhere Ordergebühr an. Wer einen ETF-Sparplan auf den MSCI World Index führt und langfristig anlegt, sollte den Sparplan weiterführen, um die günstigen Kurse zu nutzen.
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