Die Aktien von Microsoft (MSFT) fielen am Mittwoch im vorbörslichen Handel um 2,3 %. Zwar freuten sich Investoren zunächst über positiven Quartalsergebnisse, die am späten Dienstag bekannt gegeben wurden, doch die gedämpfte Prognose des Unternehmens machte die Gewinne zunichte und ließ die Aktie fallen. Hinzu kommen Mitarbeiterentlassungen im fünfstelligen Bereich. Keine guten Aussichten – oder doch?
Microsofts Quartalszahlen
Am Dienstag gab Microsoft die Ergebnisse für das am 31. Dezember 2022 beendete Quartal mit Vergleich zum Vorjahreszeitraum bekannt. Der Umsatz stieg laut Angaben um 2 % und betrug 52,7 Milliarden US-Dollar, der Betriebsgewinn sank allerdings um 8 % (20,4 Milliarden USD nach GAAP). Analysten hatten mit einem Umsatz von 52,9 Milliarden Dollar gerechnet und auch das Wachstum fiel schwächer aus als in den vergangenen 6 Jahren.
Das führte auch dazu, dass sich der Nettogewinn auf 16,4 Mrd. USD um 12 % reduzierte. In Bezug auf seine Aktien verkündete Microsoft einen Einbruch um 11 % (2,20 $, GAAP) der verwässerten Gewinne pro Aktie.
Satya Nadella, CEO von Microsoft, sagte dazu: „Die nächste große Welle des Computing ist im Entstehen, da die Microsoft Cloud die fortschrittlichsten KI-Modelle der Welt in eine neue Computing-Plattform verwandelt. Wir wollen unsere Kunden dabei unterstützen, unsere Plattformen und Tools zu nutzen, um heute mit weniger Aufwand mehr zu erreichen und in der neuen Ära der KI-Innovationen für die Zukunft zu schaffen.“
„Wir konzentrieren uns auf operative Exzellenz, während wir weiterhin investieren, um das Wachstum voranzutreiben. Der Microsoft-Cloud-Umsatz lag bei 27,1 Milliarden US-Dollar, ein Plus von 22 % im Vergleich zum Vorjahr, da unsere kommerziellen Angebote weiterhin den Wert für unsere Kunden steigern“, sagte Amy Hood, Executive Vice President und Chief Financial Officer von Microsoft.
Die erste Reaktion auf die Zahlen des Tech-Giganten und das starke Wachstum in seinem Azure-Cloud-Geschäft waren positiv. Anleger ließen die Microsoft-Aktie zunächst nachbörslich um 5 % steigen, kurz danach ging es aber nach unten.
Weniger Absatz durch Windows
Die klassischen Geschäftsbereiche von Microsoft litten zuletzt vermehrt. Die Sparte Personal Computing verzeichnete eine Umsatzeinbuße von fast 19 % im Vergleich zum Vorjahr, auf 14,2 Milliarden Dollar. Dieser Absturz ist vor allem darauf zurückzuführen, dass PC-Hersteller weniger Windows-Lizenzen orderten, aufgrund der Rückgänge im weltweiten PC-Markt. Dementsprechend schmolz das OEM-Windows-Geschäft um 39 Prozent ab, ebenso wie der Umsatz mit eigenen Geräten von Microsoft.
CEO Nadella sagte, das Unternehmen müsse sich einer neuen Realität stellen: Der Pandemie-Boom bei den Tech-Ausgaben sei vorbei. Unternehmen wie auch Privatpersonen seien auch angesichts der makroökonomischen Unsicherheit vorsichtig geworden.
Investitionen in Künstliche Intelligenz
In der letzten Woche hatte Microsoft erst 10.000 Stellen gestrichen und dann 10 Milliarden US-Dollar in OpenAI investieren wollen. Das eine sollte mit dem anderen allerdings nichts zu tun haben. Die Investition in OpenAI wurde nun bestätigt.
Die Zusammenarbeit mit OpenAI sieht vor, Modelle künstlicher Intelligenz des Unternehmens in allen Microsoft-Produkten einzusetzen, darunter die Suchmaschine Bing und die Office-Produkte wie Word, PowerPoint und Outlook.
ChatGPT, ein Chatbot mit KI, hat seit seiner Markteinführung im November für Aufsehen gesorgt. Viele Nutzer bewundern dessen Fähigkeit, eine Vielzahl von Aufgaben auszuführen, vom Schreiben von Rezepten und Gedichten bis hin zum Verfassen von Bewerbungen.
Er steht an der Spitze der generativen KI, also einer Technologie, die auf große Mengen von Text und Bildern trainiert wurde und Inhalte aus einer einfachen Textaufforderung erstellen kann.
Cloud ist Microsofts Ass im Ärmel
Zwar reichte die Stärke der Cloud in den letzten drei Monaten des Jahres bei Microsoft nicht aus, um die Berichterstattung zu dominieren, dennoch gibt es in diesem Bereich viel Positives zu berichten. Der Umsatz im Bereich Intelligent Cloud, zu dem auch Azure gehört, lag mit 21,5 Milliarden US-Dollar am oberen Ende der eigenen Prognose, wobei der Azure-Umsatz auf Jahresbasis und bei konstanten Wechselkursen um 38 % gestiegen ist.
Insgesamt lag der Microsoft-Cloud-Umsatz bei 27,1 Milliarden US-Dollar, ein Plus von 22 % im Vergleich zum Vorjahr
Microsoft geht davon aus, dass sich das Umsatzwachstum der Intelligent Cloud im aktuellen Quartal bei konstanten Wechselkursen auf 17 % bis 19 % verlangsamen und damit 21,7 bis 22 Milliarden US-Dollar erreichen wird.
Weltweite Störungen bei Microsoft-Diensten am Mittwoch
Auf die negative Entwicklung der Aktie folgte am Mittwoch auch gleich noch ein weiteres Problem. Weltweit brachen Dienste wie Microsoft Teams, Skype, Microsoft 365 inklusive Outlook zusammen und waren zeitweise nicht zu erreichen. Auch Azure war betroffen. Die Cloud, die gerade eben dem Unternehmen noch beim Aktienkurs geholfen hatte, ließ Millionen Nutzer im Regen stehen.
Das Unternehmen reagierte schnell und brachte die Systeme bis kurz nach dem Mittag wieder zum Laufen.
Aussicht bleibt optimistisch
Zwar waren die Zahlen von Microsoft schwacher als von vielen erhofft, dennoch blickt die Firma auf eine solide Zukunft und fokussiert sich auf Bereiche, die in den kommenden Jahren großes Potenzial haben. Der Aktienkurs von Microsoft dürfte sich daher schnell wieder stabilisieren und hat Aussichten auf Wachstum. Für Investoren könnte ein kurzzeitiger niedriger Preis die passende Gelegenheit zum Einstieg bieten.
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