Sie ist zurück: die Angst vor der Inflation. Die Öffentliche Hand hat laut Statistischem Bundesamt mittlerweile einen Schuldenberg von 2,1080 Billionen Euro aufgetürmt. Damit ist der bisherige Höchststand von 2,0683 Billionen aus dem Jahr 20212 übertroffen. Und das Wort Schulden ist in unseren Köpfen verknüpft mit Inflation – der Entwertung unseres mühevoll verdienten Geldes. Das schafft Unsicherheit und Unruhe. Der Ruf nach Sachwerten als Anlagevehikel ist unüberhörbar. Woher kommt das?
Schulden und Inflation
In unserem Wirtschaftssystem werden die Preise durch Angebot und Nachfrage geregelt. Als Inflation wird die nachhaltige Erhöhung des Preisniveaus für Güter und Dienstleistungen bezeichnet. Schulden der öffentlichen Hand können die Inflation befeuern. Und zwar dann, wenn immer mehr Geld für den Konsum vorhanden ist – das Angebot aber nicht genauso stark wächst. Das passiert, wenn die Notenbanken durch die Schuldenaufnahme immer mehr Geld in den Wirtschaftskreislauf pumpen. Eine steigende Geldmenge lässt die Kaufkraft des Geldes tendenziell sinken.
Inflation macht sich direkt im eigenen Geldbeutel bemerkbar. Kostete die Pizza beim Lieblingsitaliener bisher zehn Euro, fällt der Griff in die Tasche künftig tiefer aus – oder die Pizza wird kleiner.
Was tun?
Betroffen von einer Inflation ist vorrangig das Geldvermögen. Wie lässt es sich schützen? Grundsätzlich ist investiertes Geld weniger betroffen als Bargeld. Allerdings müssen Anleger das eigene Depot genau unter die Lupe nehmen: Bankguthaben, Festgelder, Anleihen und klassische Sparverträge sind massiv inflationsgefährdet. Dazu kommt, dass damit aktuell keine Zinsen zu erwirtschaften sind. Aber wohin mit der ungeschützten Liquidität?
Depotumschichtungen hin zu Sachwerten werden vielfach empfohlen. Sachwerte seien inflationsgeschützt, weil ihre Preisentwicklung parallel zur Inflation liefen.
Was sind eigentlich Sachwerte?
Die erste Idee von einem Sachwert ist meist die Immobilie. Zur besseren Einordnung lassen sich die Sachwerte in börsengehandelte und nicht börsengehandelte einteilen. Zu letzteren gehören Immobilien und Grund und Boden, Kunst, Oldtimer oder alter Wein. Solche Sachwerte sind nicht liquide, können folglich bei Bedarf nicht schnell und problemlos verkauft werden. Hinzu kommt, dass sie fast immer mit hohen Einstiegs- und laufenden Kosten verbunden sind. Das gilt auch für Fonds, die Infrastruktur, Flugzeuge, Wald oder Immobilien zum Inhalt haben.
Zu den börsengehandelten Sachwerten gehören Gold, Edelmetalle und Rohstoffe. Solche Werte können an den regulierten Börsen täglich gehandelt werden.
Tatsächlich zählen aber auch Aktien zu den Sachwerten – sind sie doch Anteile an realen Unternehmen. Im öffentlichen Diskurs wird das noch immer gerne mal unterschlagen. Und auch ETFs auf Aktienindizes sind den Sachwerten zuzurechnen.
Sind Sachwerte die Lösung?
Die Antwort auf diese Frage ist abhängig davon, was mit dem Investment erreicht werden soll. Für einen langfristigen Vermögensaufbau sollte sich der Blick auf eine solide Mischung aus den Sachwerten Aktien und ETFs richten – Dividendentitel und Werte mit bewährtem Geschäftsmodell. Kommt es in den nächsten Jahren zu höheren Inflationsraten, wird sich der Wert der Aktienunternehmen entsprechend entwickeln. Schwankungen des Marktes gehören dazu, der langfristige Vermögenszuwachs ist empirisch belegt.
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Aktien und ETFs sind täglich handelbar und mit vergleichsweise geringen Kosten verbunden. Das Depot ist – bei entsprechender Liquidität – mit einem kleinen Teil (physischer) Edelmetalle gut aufgestellt.
Ist das Ziel die eigene Immobilie oder eine andere größere Anschaffung in naher Zukunft, dann bieten sich auch in dieser von Corona geplagten Zeit liquide und variable Zinsanlagen an. Warum? Geringes Schwankungsrisiko und planbare Verfügbarkeit.
Bei vorhandenem großen Vermögen ist der Oldtimer in die Garage oder eine Kiste alten Wein im Weinkeller eine Option. Für den normalen Privatanleger ist das eher Liebhaberei.
Fazit
Mein Haus. Mein Auto. Mein Pferd. Schöne und gute Sachwerte für den eigenen Gebrauch! Die eigene Immobilie kann als Finanzanlage sinnvoll sein. Wichtig ist zu erkennen: Aktien und ETFs sind ebenfalls attraktive Sachwerte – mit dem großen Vorteil, dass eine Investition in viele unterschiedliche Branchen, Länder und Währungen erfolgt und damit eine breite Streuung im Depot erzeugt wird. Ja, Sachwerte jetzt und nicht nur jetzt!
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