Der Hype um Bitcoin-Spot-ETFs aus den USA nimmt kaum ab und treibt den Preis von Bitcoin zu neuen Rekorden. Das lässt auch deutsche Investoren damit liebäugeln, in solche Produkte einzusteigen. Allerdings gibt es Bitcoin-Spot-ETFs hierzulande und in Europa in dieser Form nicht. Welche Bitcoin ETFs stehen deutschen Anlegern zur Verfügung?
Warum können deutsche Investoren nicht in Bitcoin ETFs investieren?
Anleger aus Deutschland können die Bitcoin-Spot-ETFs derzeit nicht direkt in den USA kaufen. Das liegt an den regulatorischen Beschränkungen für den Handel auf europäischen Märkten.
Nach dem langen Hin und Her zwischen der Securities and Exchange Commission (SEC) in den USA mit den Antragstellern wie BlackRock und Grayscale, möchte man meinen, dass die Vorschriften dort für die Einführung von Bitcoin-Spot-ETFs besonders streng sind. Doch die Europäische Union hat im Vergleich zu den USA strengere Vorschriften für derartige Finanzinstrumente.
Die OGAW-Richtlinie (Organismen für gemeinsame Anlagen in Wertpapieren), die für die meisten Investmentfonds in der EU gilt, erlaubt keine Fonds, die stark auf einen einzelnen Vermögenswert wie Bitcoin angewiesen sind.
Das Kapitalanlagegesetzbuch (KAGB) setzt die EU-Richtlinie in deutsches Recht um, welches im Juli 2013 das vorherige Investmentgesetz abgelöst hat. Damit ist geregelt, dass ein Exchange Traded Fund mindestens fünf verschiedene Werte umfassen muss, was bei den Bitcoin-Spot-ETFs aus den USA nicht der Fall ist. Sie setzen lediglich auf die Wertentwicklung von Bitcoin.
Bitcoin-Spot-ETF vs. Bitcoin-Futures-ETF
Bevor es Bitcoin-Spot-ETFs wie den iShares Bitcoin Trust von BlackRock in den USA gab, waren Bitcoin-Futures-ETFs bereits verbreitete Produkte. Allerdings unterscheiden sich beide Fonds stark voneinander.
Während der Spot-ETF tatsächliche Bitcoin direkt in seinen Beständen hält, verfolgt der Futures-ETF den Preis von Bitcoin-Futures-Kontrakten. Das Ziel von Bitcoin-Spot-ETFs ist daher, die Preisbewegungen von Bitcoin so genau wie möglich abzubilden. Im Gegensatz dazu verfolgen Bitcoin-Future-ETFs den Preis von Futures-Kontrakten, der aufgrund von Faktoren wie Contango (Futures-Preis über dem Spot-Preis) oder Backwardation (der Futures-Preis wird unter dem Spot-Preis gehandelt) vom tatsächlichen Spot-Preis von Bitcoin abweichen kann.
US-Investoren waren daher sehr bestrebt, Bitcoin-Spot-ETFs einzuführen, um eine Anlage zu schaffen, die die Notwendigkeit, selbst Bitcoin halten zu müssen, aus dem Weg räumt.
Daher gelten im Allgemeinen strengere regulatorische Hürden in Bezug auf Bitcoin-Spot-ETFs. Es bestehen Bedenken, einen vielversprechenden Vermögenswert wie er laut Bitcoin Prognose trotz hoher Volatilität ist, direkt zu halten. Während es diese Produkte in Europa nicht gibt, sind Futures-ETFs in einigen Märkten verfügbar.
Die direktere Exposition gegenüber Bitcoin-Preisbewegungen sowie die meist niedrigeren Gebühren im Vergleich zu Futures-ETFs aufgrund der einfacheren Struktur machen die Bitcoin-Spot-ETFs zu begehrten Anlagen. Da sie aufgrund regulatorischer Hürden in vielen Märkten aber noch nicht verfügbar, bleiben sie für deutsche Anleger bisher eine Wunschvorstellung.
Diese Bitcoin-Produkte stehen statt Bitcoin Spot ETF zur Verfügung
Welche Alternativen bieten sich somit deutschen Investoren, die Bitcoin nicht direkt kaufen möchten, sondern anderweitig von der Wertentwicklung profitieren möchten?
Die Antwort lautet: Bitcoin ETPs.
Ein Bitcoin Exchange Traded Product (ETP) ähnelt einem Bitcoin ETF, weist jedoch einige wesentliche Unterschiede auf. ETPs sind eine breitere Kategorie börsengehandelter Produkte, die verschiedene Vermögenswerte verfolgen können, darunter auch Bitcoin. Exchange Traded Commodities (ETCs) fallen mit unter ETPs.
Sowohl Bitcoin-ETFs als auch ETPs zielen darauf ab, den Preis von Bitcoin zu verfolgen. Allerdings halten die ETPs die Kryptowährung nicht direkt, sondern nutzen verschiedene Methoden wie das Halten von Derivaten wie Bitcoin-Futures-Kontrakten oder die Verwendung von Schuldtiteln, die durch Bitcoin gedeckt sind, um den Preis zu verfolgen.
Ein Nachteil ist jedoch, dass die Verfolgung über Derivate oder Schuldtitel möglicherweise nicht perfekt die tatsächlichen Preisbewegungen von Bitcoin widerspiegelt. Auch die Struktur ist im Vergleich zu einem Bitcoin-ETF, der Bitcoin direkt hält, möglicherweise weniger transparent.
Trotzdem bieten Bitcoin ETPs für deutsche Anleger eine interessante Alternative.
Bitcoin ETPs für deutsche Anleger
Hierzulande stehen Investoren aktuell die folgenden Bitcoin ETPs zur Verfügung, wovon wir drei kurz vorstellen:
ETC Group Physical Bitcoin
Dieser ETC ist der größte seiner Art unter den aktuell verfügbaren Bitcoin ETPs, mit einem Fondsvolumen von 1,39 Mrd. Euro. Er ist vollständig durch Bitcoin besichert und setzt auf zentrales Clearing durch Eurex Clearing. Seit der Auflage im Jahr 2020 ist der ETC Group Physical Bitcoin bereits um 565,29 % gewachsen. Allerdings weist er über drei Jahre auch eine Volatilität von 69,91 % auf.
Die Gesamtkostenquote ist mit 2 % um ein Vielfaches höher als bei den Krypto-ETFs in den USA und insgesamt die teuerste. Der Index wird physisch abgebildet und hat eine thesaurierende Ertragsverwendung.
DDA Physical Bitcoin ETP
Der DDA Physical Bitcoin ETP von Deutsche Digital Assets (DDA) verfolgt den Preis von Bitcoin und ist zu 100 % physisch durch die Kryptowährung abgesichert.
Das Produkt hat eine Gebühr von 0,95 % und wird an der Deutschen Börse Xetra, dem SIX Swiss Exchange, Euronext Paris und Amsterdam gehandelt. Die Bitcoin-Berechtigung (Bitcoin-Faktor) des DDA Physical Bitcoin ETP besagt: Jede Note ist bei Einführung mit 0,0001 Bitcoin gedeckt.
Der ETP wurde 2021 auferlegt und hat ein Vermögen von 17,3 Mio. USD. Coinbase Germany GmbH ist Custodian dieses Produkts.
Die ersten zwei Jahre nach Auferlegung liefen aufgrund des Preisverfalls von Bitcoin nicht großartig. 2022 verbuchte der DDA Physical Bitcoin ETP einen Verlust von 63,62 %, allerdings lag der Gewinn 2023 bei 147,09 %.
Global X Bitcoin ETP
Ein weiterer in Deutschland verfügbarer Bitcoin ETP ist der Global X Bitcoin ETP, der physisch durch Bitcoin abgesichert ist. BT0X verfügt über einen entsprechenden Bitcoin-Anspruch, der separat bei einem seriösen und erfahrenen Krypto-Verwahrer aufbewahrt wird.
Der ETP wurde von Global X wurde im März 2022 auferlegt und eine Gebühr von 0,65 %. Das AUM ist mit nur 4 Mio. USD recht gering. Auch hier ist Coinbase Custodian des Global X Bitcoin ETP.
Lohnt sich der Kauf von Bitcoin ETPs?
Ob sich der Kauf von Bitcoin ETPs für deutsche Anleger lohnt, hängt von verschiedenen Faktoren ab, die jeder Investor individuell abwägen muss.
Bitcoin ETPs bieten eine regulierte Option, in Bitcoin zu investieren, was für manch einen attraktiver sein kann als der direkte Kauf von Bitcoin. Sie tragen zur Diversifikation des Portfolios bei und können das Risiko senken. Der Zugang zu ihnen durch die Notierung an der Frankfurter Börse oder anderen europäischen Börsen hilft beim Einstieg.
Allerdings schrecken die höheren Kosten oftmals ab und auch Tracking-Fehler sind nicht ausgeschlossen. Sie sind jedoch Teil der Kapitalertragssteuer und können dazu beitragen, bis zu 20 % an Steuern zu sparen, sofern die Haltedauer unter einem Jahr liegt. Insgesamt sind die Bitcoin ETPs komplexer als beispielsweise der direkte Kauf von BTC.
Letztendlich sind ETPs nicht für jeden Anleger geeignet. Da Bitcoin-Spot-ETF hierzulande aber nicht verfügbar sind, erweisen sich die Bitcoin ETPs als passable Alternative.
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