In der laufenden Woche lief es für die meisten Aktien nicht allzu schlecht. Der deutsche DAX notiert nahezu unverändert. Trotz der geopolitisch angespannten Lage blieb eine weitere Korrektur aus. Anders sieht dies jedoch bei zwei deutschen Industrie-Aktien aus, die beide um über 20 % korrigierten. Dabei trägt das Unternehmen Jungheinrich die Verantwortung für den jüngsten Aktiencrash. Da die Jungheinrich News jedoch die gesamte Branche betrafen, zogen sie ebenfalls die Kion Aktie mit nach unten. Was müssen Anleger jetzt wissen? Sollte man in die Jungheinrich oder Kion Aktie investieren?
Jungheinrich Aktie bricht um ein Viertel ein
Nach dem Corona-Crash gab es für die Jungheinrich Aktie eine beeindruckende Ralley. Neue Rekordhochs wurden im Jahr 2021 erreicht. Doch die Jungheinrich Aktie zollte der fulminanten Rallye Tribut. Folglich kam es seit dem Jahresanfang zu einer deutlichen Korrektur. In den vergangenen fünf Tagen fiel der Aktienkurs um 25 %. In 2022 mussten die Anteilsscheine fast die Hälfte ihres Werts einbüßen.
Kion Aktie auf 12-Monats-Tief
Ähnlich lief es für die deutsche Kion Group aus Frankfurt am Main. Denn das Logistik-Unternehmen wurde von dem Aktiencrash bei Jungheinrich mit herabgezogen. Die Kion Group Aktie markierte erst gestern ein neues 12-Monats-Tief. Für die vergangenen fünf Tage betragen die Kursverluste mehr als 20 %. In 2022 musste die Aktie einen Wertverlust von knapp 40 % hinnehmen.
Das ist die Ursache für den Aktiencrash!
Doch was ist eigentlich die Ursache für den Aktiencrash bei Kion und Jungheinrich? Warum kehren aktuell viele Aktionäre den Unternehmen aus der Logistikbranche den Rücken zu? Grund dafür ist eine Gewinnwarnung von Jungheinrich. Denn die Verantwortlichen kündigten an, dass man die Prognosen und Erwartungen des Markts für das laufende Geschäftsjahr 2022 nicht erfüllen könne. Nun liegt der Ausblick für das Jahr 2022 deutlich unter den Schätzungen von Bloomberg. Der Umsatz soll mit gut 4,2 Milliarden Euro nur leicht über dem Niveau aus 2021 liegen. Beim Gewinn erwarte man nun ein deutlich schlechteres EBIT als im Vorjahr.
Rohstoffpreise und Ukraine-Krieg als Risikofaktoren
Ursächlich für den veränderten Ausblick bei Jungheinrich sind die Entwicklungen am Rohstoffmarkt. Denn die Materialkosten sind signifikant gestiegen und verschlechtern die Gewinnmarge. Diese lagen bereits in der jüngeren Vergangenheit auf einem hohen Niveau. Durch den Ukraine-Krieg im Jahr 2022 könnten die Materialkosten weiter ansteigen. Anderweitige Effekte aus dem Ukraine-Krieg könnten noch nicht berücksichtigt werden. Hier hält sich das Unternehmen eine Hintertür offen, um die Prognose ggf. weiter anzupassen. Mittelfristig möchte Jungheinrich jedoch die Prognosen erfüllen. Bis 2025 soll der Konzernumsatz auf 5,5 Milliarden Euro wachsen.
Charttechnisch angeschlagen
Charttechnisch offenbaren beide Wertpapiere weiteres Abwärtspotential. Der jüngste Crash kostete den Aktien einen großen Teil der Erholung. Folglich liegen diese deutlich unter dem GD21. In den nächsten Tagen könnte es volatil weitergehen. Während unsichere Anleger ihre Anteilsscheine verkaufen, könnte das aktuelle Kursniveau für einen Einstieg oder Nachkauf spannend sein.
Sollte man die Jungheinrich und Kion Aktie langfristig kaufen?
Der E-Commerce-Boom dürfte die Bedeutung der Logistik weiter in die Höhe treiben. Die mittel- und langfristigen Aussichten sind vielversprechend. Bei den Materialkosten und den Unsicherheiten durch den Ukraine-Krieg handelt es sich demgegenüber um kurzfristige Risikofaktoren. Am Geschäftsmodell und der Positionierung von Jungheinrich und Kion ändert sich nichts. Insbesondere das Frankfurter Unternehmen Kion hat den Geist der Zeit erkannt und mit der Lagerautomation ein spannendes Geschäftsfeld etabliert. Anleger könnten sich in ein paar Jahren freuen, wenn sie auf diesem Kursniveau bei der Jungheinrich oder Kion Aktie zugegriffen haben. Letztgenannte ist mein Favorit, obgleich kurzfristig weitere Verluste möglich sind.
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