Die Aktie des Unternehmens Jungheinrich aus Hamburg macht nachbörslich Sprünge nach oben. Mehr als 10 % konnte die Aktie am frühen Dienstagvormittag bereits verzeichnen – einer besseren Prognose fürs laufende Jahr dank starker Zahlen und einer Übernahme zum Dank. Was genau steckt hinter dieser positiven Entwicklung des deutschen Konzerns und hält der Trend nach oben an?
Über Jungheinreich AG (ETR: JUN3)
Die Jungheinreich AG wurde 1953 gegründet und gehört zu den weltweit größten Herstellern von Flurfördergeräten wie Gabelstaplern und Lagertechnik. In seiner Branche schafft es das Unternehmen weltweit auf den dritten Rang nach Marktkapitalisierung und europaweit sogar auf Platz 2.
Die Branche ist allerdings stark abhängig vom Marktgeschehen und erleidet in Zeiten von erhöhter Inflation oder Rezessionsangst meist Einbrüche. Das wirkte sich seit Anfang Januar 2022 auch auf die Jungheinrich-Aktie aus, die von 44,30 Euro um über 54 % auf 20,20 Euro im September des letzten Jahres fiel. Die Aktie des Unternehmens ist seit September 2021 wieder im MDAX, nachdem sie zuvor im SDAX gelistet war.
Seit Ende letzten Jahres geht es aber wieder bergauf für den Konzern mit Sitz in Hamburg, der weltweit über 19.000 Mitarbeiter zählt.
Erstes Quartal fällt positiv aus
Am Montagabend veröffentlichte Jungheinrich AG vorläufige Zahlen für die ersten drei Monate 2023 und aktualisierte damit auch gleich die Prognosen für das laufende Jahr.
Die vorläufigen Zahlen weisen einen Umsatz in Höhe von 1,29 Mrd. Euro aus, verglichen mit 1,06 Mrd. Euro im Vorjahreszeitraum. Das EBIT soll bei 120 Mio. Euro liegen, was in Q1 2022 nur bei 78 Mio. Euro lag. Jungheinrich weist eine EBIT-Rendite von 9,3 % aus (im Vorjahr waren es 7,3 %). Der Auftragseingang für das erste Quartal wird auf 1,35 Mrd. Euro beziffert, ähnlich dem Vorjahreswert von 1,33 Mrd. Euro.
Der vollständige und geprüfte Quartalsbericht wird am 8. Mai veröffentlicht.
Übernahme feuert Prognose an
Am 15. März wurde die Übernahme der US-amerikanischen Storage-Solutions-Gruppe vollzogen. Der Kauf wurde im Januar bereits bekannt gegeben.
Die im Rahmen des Aktienkaufvertrags vereinbarte Gesamtvergütung besteht aus einem Kaufpreis von rund 375 Mio. USD und einer erfolgsabhängigen Komponente im einstelligen Prozentbereich des Kaufpreises. Die Akquisition wurde mit verfügbaren Barmitteln und Fremdkapital finanziert. Für 2022 konnte Storage Solutions einen Umsatz von rund 290 Mio. USD erwirtschaften.
Für Jungheinrich ist die Übernahme eine hervorragende Ergänzung seiner weltweiten Präsenz und wird die Marktposition des Unternehmens weiter stärken. Die Marktabdeckung von Storage Solutions verschafft Jungheinrich Zugang zu wichtigen Logistikzentren in den USA und die Möglichkeit, den bestehenden europäischen Kundenstamm zu unterstützen.
Durch die vorläufigen Quartalszahlen und die abgeschlossene Übernahme der Storage Solutions Group verbessert Jungheinrich seine Prognose für das Geschäftsjahr 2023. Es wird mit Aufträgen im Umfang zwischen 5 und 5,4 Mrd. Euro gerechnet sowie einem Umsatz zwischen 5,1 und 5,5 Mrd. Euro. Das sind jeweils gut 500 Mio. Euro mehr als zuvor anvisiert. Auch die Umsätze, die mit der Storage Solutions Group erzielt werden sollen, sind damit nun einberechnet und werten das Bild deutlich auf.
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Trotz des für die Branche schwierigen Marktumfeldes kann Jungheinrich Erfolge verbuchen. Der Absturz vom letzten Jahr war den Folgen der Covid-19-Pandemie und steigender Inflation geschuldet. Inzwischen ist aber nicht nur der chinesische Markt wieder offen, sondern die Inflation auf dem Rückzug. Das gibt dem Geschäft von Jungheinrich einen guten Schub, zusammen mit dem inzwischen durch die Übernahme der Storage Solutions Group erschlossenem amerikanischen Markt.
Das Unternehmen positioniert sich gut, um seinen Platz unter den drei größten Flurförderzeug- und Lagertechnik-Konzernen der Welt zu festigen.
Seit 1990 ist das Unternehmen an der Börse notiert und blickte bis 2015 stets auf einen Aktienpreis, der unter der 20-Euro-Marke lag. Im Januar 2018 erzielte die Jungheinreich-Aktie ihren ersten wirklichen Höchststand von 41,08 Euro, bevor es bis zum März 2020 auf einen Tiefstand von 10,93 Euro herabging.
Allerdings konnte die Firma in den ersten Monaten der Pandemie von der erhöhten Nachfrage nach Lagermöglichkeiten profitieren. So schaffte es der Aktienpreis es Anfang August 2021 auf ein Hoch von 46,26 Euro. Davon ist man zurzeit noch deutlich entfernt, aber eine Rückkehr in die Nähe dieses Preises ist keineswegs aufgeschlossen.
Analysten von LBBW, Warburg Research, BNP Paribas Exane, ODDO BHF und Hauck Aufhäuser geben der Aktien ein Preisziel nördlich der 40-Euro-Marke für die nächsten 12 Monate. Damit geben sie auch eine deutliche Kaufempfehlung für die Aktie ab, die zum Dienstagnachmittag um 33,92 Euro gehandelt wird. Warburg sieht sogar ein Kursziel von 51 Euro, was ein neuer historischer Höchststand wäre.
Der Konsens der Analysten ist ganz klar, dass man diese Aktie zurzeit kaufen sollte. Lediglich Bank of America springt aus der Reihe und rät zum Verkauf bei einem Kursziel von 22 Euro.
Anleger finden mit der Jungheinrich-Aktie eine Investition, die aktuell gutes Potenzial bietet und von optimistischen Prognosen angetrieben wird. Der Einstieg könnte sich lohnen, sobald die Quartalszahlen am 8. Mai veröffentlicht werden und die vorläufigen am Montag präsentierten Zahlen bestätigt werden.
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