Warren Buffett ist unangefochten und mit Abstand der erfolgreichste Investor aller Zeiten. An der Stelle ist es kaum verwunderlich, dass viele Anleger dem großen Vorbild folgen wollen und genauso investieren wollen wie er selbst. Doch welche Strategie macht Warren Buffett derart erfolgreich und welche Aktien könnten derzeit in Betracht kommen, für ein Investment?

Value-Investing als Schlüssel zum Erfolg

Wer nach dem Schlüssel für den immensen Erfolg des Starinvestors sucht, wird beim sogenannten Value-Investing fündig. Schon in seiner Anfangszeit als Investor verfolgte er die Investmentstrategie akribisch, die einst von Benjamin Graham geprägt wurde. Dabei steht es im Vordergrund, ein Unternehmen anhand des inneren Wertes zu bemessen, mittels der Fundamentalanalyse. Die finale Kaufentscheidung wird schlussendlich daran festgemacht, ob ein Unternehmen als unterbewertet gilt, zum errechneten inneren „fairen“ Wert.

Doch bloß auf die reinen Zahlen verlässt sich Warren Buffett nicht, er verfeinerte die Strategie zunehmend. Selbst beschreibt er seine Strategie folgendermaßen: „Aktien sind einfach. Man kauft bloß Anteile an einem großartigen Unternehmen mit höchst integrem und fähigen Management für weniger als seinen inneren Wert. Dann behält man diese Anteile für immer.“. Damit auch Du in derartige Value-Aktien ohne großen Aufwand investieren kannst, haben wir drei für Dich vorausgewählt.

Volkswagen AG (ISIN: DE0007664039)

Mit einem KBV von nur 0,40 steht die Volkswagen AG im Fokus eines jeden Value-Investors. Hinzu kommt ein geringer KGV von nur 3,62, der eine attraktive Bewertung signalisiert. Genau diese beiden Kennzahlen sind es auch, die beim Value-Investing ein klares Must-have sind und am bedeutsamsten bei der Kaufentscheidung herangezogen werden. Aber an welcher Stelle steht der Konzern und wie sehen die Zukunftsaussichten aus?

Die Volkswagen AG, als einer der größten Autobauer weltweit, befindet sich inmitten des Umbruchs von einem traditionell orientierten Unternehmen mit Fokus von auf Verbrennungsmotor hin zur Elektromobilität sowie zum Mobilitätsdienstleister. Aus diesem Grund soll in den kommenden Jahren der klare Fokus auf eine kosteneffiziente und nachhaltige Fertigung von Batteriesystemen gelegt werden sowie der Ausbau der Ladeinfrastruktur. Darüber hinaus wird angestrebt, die Haupteinkommensquelle schrittweise vom klassischen Automobil zu verschieben, unter den Gesichtspunkten der Digitalisierung und des autonomen Fahrens. Das zentrale Leitmotiv stellt bei allen Entscheidungen die Nachhaltigkeit dar.

Auch die Geschäftszahlen sollen sich schrittweise verbessern. Für das noch laufende Geschäftsjahr ist beispielsweise ein Umsatzplus von rund 10 Prozent angestrebt, auf insgesamt 308 Milliarden Euro. Der EBIT soll ebenfalls ansteigen, um rund fünf Prozent, auf 23,2 Milliarden Euro. Aber damit soll nicht Schluss sein. In den darauffolgenden Jahren ist mit weiteren deutlichen Steigerungen der Ergebnisse zu rechnen. Damit steht der Automobilkonzern vor einer turbulenten, aber zugleich potenzialreichen und optimistischen Zukunft. Für Dich könnte sich in der aktuellen Phase eine optimale Gelegenheit zum Einstieg darbieten. Gleichzeitig kannst Du von außergewöhnlich hohen und regelmäßigen Dividendenzahlungen profitieren. Die letzte Dividendenausschüttung betrug 7,65 Prozent (8,76 Euro).

Continental AG (ISIN: DE0005439004)

An der Stelle knüpft die Continental AG mit Sitz in Hannover direkt an. Die Continental AG ist selbst ein international tätiger Hersteller für Automobilzubehör mit einer vielseitigen Produktpalette, unter anderem bestehend aus Reifen, Fahrzeugelektronik und Bremssystemen. Mit der Reifen-Sparte gehört Continental derzeit zu den führenden Herstellern weltweit. Darüber hinaus zeichnet die Continental AG übergreifend durch die hohe Qualität der eigenen Produkte aus.

Für die Zukunft steht jedoch deutliche Veränderungen an, die den Erfolg des Unternehmens deutlich verbessern und damit einen unmittelbaren Einfluss auf den Wert der Aktie haben sollen. Angestrebt ist gemäß der offiziellen Meldung von Ende 2020 (Kapitalmarkttage 2020) ein Umbau des Konzerns im Rahmen des Portfoliomanagements, für einen stärkeren Fokus auf das Kerngeschäft. Gemäß den jüngsten Meldungen soll beispielsweise in diesem Zusammenhang die Autozuliefersparte teilverkauft (Schläuche und Dichtungen) werden. An der Stelle lohnt sich ein Blick auf die Geschäftszahlen.

Im letzten Geschäftsjahr hat der Konzern einen Umsatz von 39,41 Milliarden Euro erwirtschaften können, der EBIT lag bei 1,95 Milliarden Euro. Für das derzeit laufende Geschäftsjahr wird abermals mit weiteren Zuwächsen gerechnet. Der Umsatz soll um rund 7,9 Prozent auf 42,51 Milliarden Euro ansteigen, analog zum steigenden EBIT von 28,9 Prozent auf 2,51 Milliarden Euro. Die Fundamentaldaten zeigen in diesem Zusammenhang mit einem KBV von 0,77 eine Unterbewertung an. Der KGV liegt zudem bei derzeit glatten 10. Damit das Potenzial vollkommen ausgenutzt werden kann und das Risiko reduziert wird, sollte auch hier der Anlagefokus stets langfristig sein. Mit einer Dividende von zuletzt 2,36 Prozent (1,50 Euro) fällt das allerdings direkt deutlich leichter.

DHL Group (ISIN: DE0005552004)

Für eine dritte unterbewertete Aktie muss man ebenfalls nicht weit blicken. Denn mit der DHL Group (ehemals Deutsche Post) steht ein drittes Unternehmen aus Deutschland im engen Fokus. In diesem Zusammenhang kann die DHL Group mit der Einfachheit des Geschäftsmodells punkten, worauf Warren Buffett selbst sehr viel Wert legt bei seinen Investments in Aktien.

Der ehemalige Staatskonzern, dessen Privatisierung 1995 stattfand, hat sich in den letzten Jahren zu einem der führenden Versanddienstleister weltweit hochgearbeitet. Ein großer Wettbewerbsvorteil gegenüber der Konkurrenz ist zweifellos die weltweite Lieferung innerhalb von nur zwei Tagen. Möglich wird die Geschwindigkeit durch ein eng verzweigtes globales Liefernetz und rund 590.000 Beschäftigte weltweit. Vor allem in den vergangenen Jahren hat sich die Branche durch das enorm gestiegene Volumen an Paketsendungen maßgeblich verändert. Bereits in der frühen Phase hat die DHL dahingehend wichtige Investitionen getroffen und die Kapazitäten zum Handling von Pakten stetig erhöht. Auch für die Zukunft stellt das Segment des Versands von Paketen ein Haupttreiber für weiteres Wachstum des Unternehmens dar.

Rückblickend auf das vergangene Jahr lag der Umsatz bei rund 94,44 Milliarden Euro gelegen, ein absolutes Rekordjahr. Doch durch die allgemein wirtschaftliche Schwäche wird in diesem Jahr mit einem Umsatzrückgang von 10,3 Milliarden Euro auf 84,17 Milliarden Euro gerechnet. Der EBIT flacht in diesem Zusammenhang ebenfalls um fast 20 Prozent auf 6,76 Milliarden Euro ab. Aber dabei soll es nicht bleiben. Die Geschäftsleitung rechnet bereits ab dem kommenden Jahr mit deutlich steigenden Umsätzen und Ergebnissen.

Für Value-Investoren ergibt sich dadurch allerdings eine attraktive Gelegenheit, um in ein potenzialreiches und solides Unternehmen zu investieren. Ein KBV von nur 2,16 sowie ein KGV von 13,1 in Kombination unterstützen die Einschätzung. Darüber hinaus setzt die DHL Group auf ein umfassendes Rückkaufprogramm von Aktien, das den Kurs der Wertpapiere nachhaltig unterstützen dürfte. An weiterer Attraktivität gewinnt ein Investment in die DHL Group durch eine regelmäßige Dividendenzahlung. Die letzte ausgezahlte Dividende lag bei einer Höhe von rund 4,29 Prozent (1,85 Euro).