Der herkömmliche Investor fokussiert sich bei der Geldanlage auf den heimischen Aktienmarkt. Die Home Bias bezeichnet das Phänomen, dass die Anleger vornehmlich die Anteilsscheine der Unternehmen aus der Heimat kaufen. Wenn die Geldanlage andere Wertpapiere berücksichtigt, richtet sich der Fokus auf die wichtigste Börse der Welt in den Vereinigten Staaten von Amerika. Aus der Perspektive einer weiten Diversifikation verbietet sich die Vernachlässigung der Emerging Markets. In Südamerika lauern einige Unternehmen, die die Chance auf hohe Renditen bieten.
Blick auf die Emerging Markets
Die europäischen Börsen und der Aktienmarkt der USA galten lange Zeit als überbewertet. Die Potenziale nach oben schienen vor der Corona-Krise begrenzt. Eine Verlangsamung der durchschnittlichen, jährlichen Rendite ist wahrscheinlich. Während die Indizes in Europa und den Vereinigten Staaten von Amerika in den letzten Jahren langsamer stiegen, gab es in den Emerging Markets eine Outperformance. Wer die Chance auf übermäßige Renditen wahren möchte und sein Depot risikoarm und diversifiziert aufstellt, muss bei der Geldanlage die Emerging Markets berücksichtigen, von denen die südamerikanischen Länder einen beträchtlichen Anteil ausmachen.
Die bedeutendsten Börsen Südamerikas
Die bedeutendste Börse Südamerikas befindet sich in Brasilien. Die BM&FBovespa gilt als wichtigste Börse in Südamerika. Seit 1890 findet in Sao Paolo der Handel mit Anteilsscheinen brasilianischer Unternehmen statt. Bei einem Vergleich der verschiedenen Länder und Aktienmärkte, darf Südamerika trotz der relativen Schwäche gegenüber den meisten Volkswirtschaften der Welt nicht fehlen.
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Bei einer genauen Betrachtung zeigt sich, dass wenig Global Player und bekannte Firmen ihren Sitz in Südamerika haben. Das Wachstum der dortigen Volkswirtschaften ist vergleichsweise gering. Der Fokus liegt auf traditionellen Unternehmen, die im Bereich Rohstoffe, Bankensektor und Co. ihren Umsatz generieren. Nichtsdestotrotz sind südamerikanische Unternehmen aus Mexiko, Argentinien, Brasilien oder Chile eine Bereicherung im Depot der meisten Anleger. Regelmäßige Rankings der größten Unternehmen der Welt verdeutlichen die unterproportionale Bedeutung der südamerikanischen Börsen. In den Top 100 Unternehmen mit der höchsten Marktkapitalisierung findet sich kein südamerikanischer Player wieder.
Der Impact der Corona-Krise 2020
Der Einfluss der Corona-Krise im Jahr 2020 ist allgegenwärtig. Auf der ganzen Welt kam die Wirtschaft zum Stillstand. Dies trifft ebenfalls auf die südamerikanischen Länder zu. Staaten wie Brasilien sind stark von der Pandemie getroffen. Bei einem Blick auf die Indizes in Südamerika zeigt sich, dass die dortigen Aktienmärkte auf ein Niveau von vor über 10 Jahren zurückfielen, während die weltweiten Indizes lediglich wenige Jahre verloren.
Weltweit büßten die Aktien ca. einen Drittel ihres Wertes im Corona-Crash ein. In Südamerika betrug der Verlust fast die Hälfte. Die Outperformance der letzten Jahre ist Geschichte. Aufgrund der relativen Schwäche zahlreicher Volkswirtschaften könnte die Erholung deutlich mehr Zeit beanspruchen, als dies in den USA, Asien oder Europa der Fall ist.
Südamerikas Entwicklung mit ETF abdecken
Wer sich nicht auf das Stock-Picking in Südamerika verlassen möchte oder sich die Auswahl einzelner Anteilsscheine nicht zutraut, kann mit einem ETF die Performance der südamerikanischen Emerging Markets abdecken. Der iShares MSCI EM Latin America UCITS ETF (ISIN: IE00B27YCK28) richtet seinen Fokus auf ein Engagement bei lateinamerikanischen Unternehmen. Der ETF bildet einen Index nach, der die größten Unternehmen der Schwellenländer in Lateinamerika abbildet.
Spannende Einzel-Positionen in Lateinamerika
Die aktuelle Schwäche der lateinamerikanischen Indizes ist Warnzeichen und Chance zugleich. Es stellt sich bei einem Kauf südamerikanischer Anteilsscheine die Frage, ob in den kommenden Jahren erneut eine Outperformance des Weltmarktes möglich oder der Abwärtstrend weiter intakt ist. Trotz zahlreicher Unternehmen der Old Economy gibt es an den südamerikanischen Börsen einige Rendite-Kandidaten, die in den nächsten Jahren überproportional wachsen könnten.
Mercado Libre und B2W im E-Commerce
Das bekannteste Unternehmen Südamerikas ist Mercado Libre (ISIN: US58733R1023). Das Unternehmen ist in den USA gelistet und hat eine höhere Marktkapitalisierung als alle anderen Unternehmen Argentiniens zusammen. Mit Anteilsscheinen von Mercado Libre gelingt die Diversifikation eines Depots , ohne große Risiken einzugehen. Der E-Commerce Gigant wächst stark. Mit eigenen Payment-Lösungen wagt Mercado Libre einen Blick über den E-Commerce-Horizont hinaus. B2W digital (ISIN: BRBTOWACNOR8) ist ein Joint Venture brasilianischer Unternehmen. Mit verschiedenen Marken setzt B2W digital auf den Online-Handel. In Brasilien hat B2W digital einen hohen Marktanteil. Beide Unternehmen können von der zunehmenden Digitalisierung infolge der Corona-Krise profitieren und bieten die Chance auf hohe Renditen.
Digital Payment mit Pagseguro und StoneCo
Der Trend zum Digital Payment und kontaktlosem Zahlen ist weltweit ungebrochen. Erst kürzlich machte der internationale Social-Media-Gigant Facebook (ISIN: US30303M1027) auf sich aufmerksam, als er die Einführung von WhatsApp-Pay in Brasilien ankündigte. Wer auf moderne Finanzdienstleister setzen möchte, findet ebenfalls südamerikanische Unternehmen. Das brasilianische Unternehmen Pagseguro (ISIN: KYG687071012) ist ein digitaler Finanzdienstleister, der sein Hauptaugenmerk auf kleine Geschäfte und Händler legt. Pagseguro verfolgt in Brasilien den Anspruch, die traditionellen Banken mit einem digitalen Geschäftsmodell abzulösen. Das hohe Wachstum des Unternehmens könnte sich in den nächsten Jahren rentieren.
Das Unternehmen StoneCo (ISIN: KYG851581069) stammt ebenfalls aus Brasilien und wickelt Zahlungen digital ab. Im Vergleich zu Pagseguro liegt der Fokus auf größeren Unternehmen und Handelsketten. Mit den Aktien beider Unternehmen können Anleger ihr Depot diversifizieren und einen Zukunftstrend abdecken.
Mit SQM in Rohstoffe investieren
Viele Länder in Südamerika sind abhängig von den verfügbaren Rohstoffen. Öl, Gas und Bergbau zeigen sich verantwortlich für die positive wirtschaftliche Entwicklung südamerikanischer Staaten wie Venezuela, Chile oder Brasilien. Nach dem Ende des Rohstoffbooms müssen sich viele Staaten und Unternehmen neu erfinden. Die günstigen Öl-Preise deuten daraufhin, dass in den nächsten Jahren mit Öl-Konzernen keine übermäßig hohe Rendite erzielt werden kann.
SQM (ISIN: US8336351056) ist ein Unternehmen aus Chile, das im Rohstoffsektor Erfolg versprechend positioniert ist. Der Chemiekonzern gilt als einer der führenden Hersteller von Lithium weltweit. Der zunehmende Boom im Bereich Elektroautos sorgt für eine erhöhte Nachfrage nach Lithium. Anleger können somit mittelbar von der Entwicklung der Elektromobil-Industrie profitieren, ohne sich unmittelbar die Anteilsscheine von Tesla (ISIN: US88160R1014), Nio (ISIN: US62914V1061) und Co. in das Depot zu legen.
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