Der afrikanische Kontinent ist an den weltweiten Aktienmärkten nahezu bedeutungslos. Kaum ein Anleger hat Unternehmen aus Afrika in seinem Depot. Neben Europa und den USA liegt der Fokus auf asiatischen Unternehmen. Doch sollte nicht auch Afrika zwecks geografischer Diversifikation Teil des Depots sein? Ist es fahrlässig, nicht auf den Kontinent zu setzen, in welchem die Staaten mit dem größten Wirtschaftswachstum liegen?
Mehr über das Investieren in Afrika, Chancen, Risiken und lukrative Möglichkeiten gibt es im folgenden Beitrag.
Der Kontinent Afrika
Der afrikanische Kontinent besticht durch Vielfalt. Die wirtschaftliche Entwicklung ist in den einzelnen afrikanischen Regionen unterschiedlich. Der Schwerpunkt des afrikanischen Kontinents liegt in den Frontier Markets. Dabei handelt es sich um Länder, die noch nicht zu den Schwellenländern gehören. Die Frontier Markets sind somit die Schwellenmärkte der Zukunft. Typisch für diese ist eine junge Bevölkerung, starkes Bevölkerungswachstum und ein schneller Wandel.
Chancen in Afrika
Die Bevölkerung in Afrika wächst stark. 2015 wohnten ca. 1,2 Milliarden Menschen in Afrika – im Jahr 2050 sollen es ca. 2,5 Milliarden sein. Die demographische Dividende gehört zu den wichtigsten Faktoren für den wirtschaftlichen Aufschwung einer Region. Der Anteil von Erwerbsfähigen ist in der Bevölkerung überdurchschnittlich hoch. Verfügbare Rohstoffe wie Öl, Diamanten, Gold, Platin oder Kobalt sind weiterhin dafür verantwortlich, dass Afrika in der Produktion in Zukunft wettbewerbsfähiger werden könnte. Heute investiert China intensiv in den afrikanischen Kontinent – Chinas Neue Seidenstraße ist ein großes Projekt, von dem China und Afrika gleichermaßen profitieren dürften.
Risiken in Afrika
Doch wenn alles rosig wäre, würden wohl mehr Anleger in den afrikanischen Markt investieren. Wo eine hohe Rendite möglich ist, existieren auch große Risiken. Korruption, Kriminalität, politische Instabilität und mangelnde Energieversorgung gefährden die Wachstumsaussichten Afrikas.
ETF 1: iShares MSCI South Africa UCITS ETF (ISIN: IE00B52XQP83)
Der iShares MSCI South Africa UCITS ETF ist der größte ETF, der Südafrika abbildet und für deutsche Anleger zur Verfügung steht. Das Fondsvolumen beläuft sich Ende 2020 auf 100 Millionen Euro. Im physischen ETF mit thesaurierender Ertragsverwendung befinden sich die größten Unternehmen aus Südafrika. Bei der Branchen-Allokation zeigt sich, dass die meisten Unternehmen im Bereich Basis-Konsumgüter, Finanzen und Materialien aktiv sind. Mit einer Gewichtung von 32 % macht der südafrikanische Medienkonzern Naspers (WKN: 906614) fast ein Drittel des ETFs aus. Auf den Plätzen zwei und drei folgen die Banken FristRand (WKN: A0EACV) und Standard Bank Group (WKN: A0NEF6).
ETF 2: Lyxor Pan Africa UCITS ETF (ISIN: LU1287022708)
Beim Lyxor Pan Africa UCITS ETF handelt es sich demgegenüber um einen synthetischen ETF mit einer vergleichsweise hohen Kostenquote von 0,85 %. Der ETF bildet den Referenzindex SGI Pan Afrika Net TR ab, der die 30 größten Unternehmen Afrikas enthält. Seit seiner Auflage im Jahr 2016 hat sich der ETF mit einer jährlichen Performance von 0,66 % nicht wirklich gut entwickelt.
Aktie 1: Jumia (WKN: A2PGZM)
Bei Jumia handelt es sich um ein E-Commerce-Unternehmen, das seinen Hauptsitz in Nigeria hat. Aufgrund der grandiosen Performance in 2020 wurden auch heimische Anleger auf das afrikanische Amazon aufmerksam. Seit Jahresanfang beträgt die Kursentwicklung über 600 %. Neben dem Online-Handel setzt Jumia auf Payment, Lieferdienst oder Flugbuchungen. Niederlassungen von Jumia gibt es in 13 verschiedenen afrikanischen Ländern.
Aktie 2: Naspers (WKN: 906614)
Bei Naspers handelt es sich um das wertvollste afrikanische Unternehmen. Die Marktkapitalisierung beläuft sich auf über 70 Milliarden Euro. Der Medienkonzern ist bekannt durch seine Beteiligung von 31,2 % am chinesischen Internet-Unternehmen Tencent (WKN: A1138D). Darüber hinaus handelt es sich um ein Venture Capital Unternehmen, das vornehmlich in Emerging Markets und den Megatrend Digitalisierung investiert.
Aktie 3: AngloGold Ashanti (WKN: 164180)
Bei AngloGold Ashanti handelt es sich um ein südafrikanisches Unternehmen, das 2004 durch eine Fusion entstand. Das Unternehmen konzentriert sich auf die Förderung von Gold. Über 10 Bergwerke gehören zum Unternehmen. Diese befinden sich überwiegend in Afrika. Doch auch in Brasilien, Argentinien und Australien hat das Unternehmen Goldminen. Regelmäßig steht das Unternehmen jedoch aufgrund schlechter Arbeitsbedingungen und Umweltverschmutzung in Kritik. Im Corona-Jahr steht deshalb auch nur eine Performance von ca. 9 % zu Buche, während der kanadische Konkurrent Barrick Gold mehr als doppelt so gut abschnitt.
Aktie 4: Opera (WKN: A2JRLX)
Auf den ersten Blick handelt es sich bei Opera nicht um eine Aktie, mit der Anleger in Afrika investieren können. Der Internetbrowser wurde in der norwegischen Hauptstadt Oslo gegründet. Seit 2016 steht das Internet-Unternehmen jedoch im Eigentum eines chinesischen Konsortiums. Die meisten Kunden des Unternehmens stammen aus Afrika. Dort bieten sie beispielsweise Mobile Banking oder eine News App an.
Aktie 5: Airtel Africa (WKN: A2PM3F)
Bei Airtel Africa handelt es sich um ein Unternehmen aus dem Bereich Telekommunikation, das insbesondere in Nigeria als Marktführer aktiv ist. Der Mobilfunk ist auf dem afrikanischen Kontinent noch ein Wachstumsmarkt. Zudem setzt Airtel ebenfalls auf Payment-Lösungen und ist zunehmend in weiteren afrikanischen Ländern aktiv.
Fazit – lohnt sich ein Investment in Afrika?
Ein Investment in Afrika könnte sich bei langem Anlagehorizont lohnen. Viele Faktoren sprechen dafür, dass Afrikas Wirtschaft in Zukunft überdurchschnittlich wachsen könnte. Allerdings gibt es einige Risiken, die Anleger bedenken sollten. Folglich ist es empfehlenswert, lediglich einen überschaubaren Anteil des Depots in Afrika zu investieren. Zudem gibt es vor allem im ETF-Bereich keine optimale Lösung. Nichtsdestotrotz kann ein Investment in Frontier Markets das eigene Depot stärker diversifizieren.
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