Intel galt bis 2021 als größter Chip-Hersteller der Welt, wurde dann jedoch von der Konkurrenz aus Taiwan überholt und hängt auch NVIDIA hinterher. Gerade letzteres Unternehmen hat in diesem Jahr dank künstlicher Intelligenz enorme Erfolge verbuchen können und Intel ist nun kurz davor, es gleichzumachen. Neuigkeiten von Intel trieben die Intel-Aktie in dieser Woche nach oben – was steckt dahinter und wie weit kann es noch gehen?
Größte Chip-Hersteller der Welt
Gemessen am Umsatz galt Intel bis 2021 als führender Produzent von Halbleitern. Mittlerweile ist dies Taiwan Semiconductor Manufacturing Company (TSMC), noch vor Samsung und Intel. Das 1987 gegründete Unternehmen erzielte 2022 einen Umsatz von 73,86 Mrd. USD, während Intel 63,05 Mrd. USD einnahm.
Betrachtet man allerdings die Marktkapitalisierung, liegen beide Unternehmen weit hinter NVIDIA zurück, die im April 2023 die Billionen-Dollar-Marke überschritten. Intel bringt es auf eine Marktkapitalisierung von 194,61 Mrd. USD und Taiwan Semiconductor Manufacturing Company (TSMC) auf umgerechnet 480 Mrd. USD. Allerdings erzielte NVIDIA 2022 einen deutlich geringeren Umsatz, von nur 26,91 Mrd. USD. Für das nun zu Ende gehende Jahr wird einer Verdreifachung der Umsätze gerechnet.
Tatsächlich zählt NVIDIA sogar nur als sechstgrößter Chip-Hersteller der Welt, auf den vorderen 10 Rängen sind:
- Taiwan Semiconductor Manufacturing Company
- Intel
- Qualcomm
- Broadcom
- Micron Technology
- NVIDIA
- Applied Materials
- ASE Technology Holding
- Advanced Mirco Devices (AMD)
- ASML Holding
Künstliche Intelligenz
Die KI-Technologie, die seit Ende 2022 einen unglaublichen Boom erlebte und NVIDIA zu seiner aktuellen Marktkapitalisierung von 1,21 Billionen US-Dollar verholfen hat, will jetzt auch von Intel besser ausgeschöpft werden.
In dieser Woche stellte Intel seine neuesten Computerprozessoreinheiten vor, die darauf ausgelegt sind, Arbeitslasten der künstlichen Intelligenz lokal auf einem PC auszuführen.
Diese Produkte könnten die KI-Technologie für Verbraucher zugänglicher machen und den Chip-Hersteller gleichzeitig in die Lage versetzen, mehr vom KI-Boom zu profitieren. Es handelt sich dabei um die neueste Familie der Intel Core Ultra-Prozessoren für Laptops, die laut Intel mehr als 230 der weltweit ersten KI-PCs antreiben werden, darunter Dell, Google Chromebooks, Microsoft Surface Geräte und mehr.
Außerdem hat die Intel Xeon-Prozessoren der 5. Generation für Rechenzentren auf den Markt gebracht, die für anspruchsvolle End-to-End-KI-Arbeitslasten konzipiert sind. Der neueste Xeon-Prozessor ist mit der vorherigen Generation des Xeon-Prozessors von Intel software- und plattformkompatibel, sodass bestehende Kunden den Umstieg problemlos durchführen können.
Pat Gelsinger, CEO von Intel, sagte bei der „AI Everywhere“ Konferenz am Donnerstag dazu:
„Intels Mission ist es, KI durch außergewöhnlich entwickelte Plattformen, sichere Lösungen und die Unterstützung offener Ökosysteme überallhin zu bringen. Unser KI-Portfolio wird mit der heutigen Einführung des Intel Core Ultra noch stärker und läutet das Zeitalter des KI-PCs und des KI-beschleunigten Xeon der 5. Generation für Unternehmen ein“.
Märkte zeigen sich positiv
Infolge der KI-Ankündigungen von Intel reagierten die Märkte positiv und verhalfen der Aktie des Unternehmens zu einem Zuwachs von 5,6 % am frühen Donnerstag. Analysten konnten von der Präsentation überzeugt werden und erwarten, dass Intel in der Lage sein sollte, einen Bedarf auf dem Markt zu decken.
Es besteht ein klarer Mangel an KI-Chips und KI-Prozessoren, worüber sich bereits Firmen wie OpenAI und Oracle beschwert haben. Die aktuellen Kapazitäten können mit der gigantischen Nachfrage nach KI-Lösungen kaum Schritt halten.
Während NVIDIA bisher der große Gewinner im KI-Bereich war, sollten andere Aktien angesichts der außergewöhnlichen Nachfrage nach neuer Rechenleistung allmählich davon profitieren, und das dürfte Intel zugutekommen. Sind Analysten in dieser Hinsicht der gleichen Meinung?
Gute Aussichten für Intel-Aktie 2024?
Seit Anfang Januar konnte die Intel-Aktie bereits 72 % gewinnen. Mit ihrem aktuellen Kurs von 46,16 USD liegt sie auf dem Niveau von Mai 2022, als sich die Aktie über Monate in einem Sinkflug befand und im Februar 2023 einen Tiefpunkt von 24,73 USD erreichte – ein Wert so niedrig wie seit der Finanzkrise 2008 nicht mehr.
Während der Covid19-Pandemie konnte Intel noch an der 70-USD-Marke kratzen, musste dann aufgrund weltweiter Lieferengpässe der Chip-Hersteller aber stark einbüßen. Nun sind die Zeichen aber wieder auf Erfolg gerichtet und es geht stetig nach oben.
Doch nicht alle sind vom bevorstehenden Wachstum für Intel überzeugt. Analysten von J.P. Morgan haben nach der Ankündigung neuer KI-Chips die Aktie mit „Verkaufen“ bewertet. DZ Bank empfiehlt zum Halten der Aktie.
Während Intel also vielversprechende Ankündigungen macht, stoßen diese allerdings noch auf Misstrauen. Von 44 Analysten, die die Aktie beobachten, empfehlen nur 8 zum Kauf. Die überwältigende Mehrheit (26) rät zum Halten und zwei gar zum Verkauf. Das mittlere Preisziel liegt deutlich unter dem aktuellen Kurs, auch wenn ein Preisverfall zurzeit nicht absehbar ist. Selbst hohe Schätzungen sehen derzeit nur einen Wert von 56 Euro für die Intel-Aktie – immerhin wäre dies ein Anstieg von 21 %.
Ist im kommenden Jahr also mit einem Preisanstieg oder einem Preisverfall der Intel-Aktie zu rechnen? Derzeit macht vieles den Eindruck, dass der Preis weiter nach oben geht und sich die Erholung fortsetzt. Das könnte einen günstigen Einstiegsmoment für Anleger darstellen. Doch die KI-Landschaft entwickelt sich rasend schnell und Intel wird es nicht leicht haben, aufzuholen und könnte weiter hinterher fallen, sollten die neuen KI-PCs nicht ankommen wie erwartet. Insgesamt ist die Intel-Aktie eher ein Risiko und noch kein klarer Durchstarter für 2024.
Alternativ könnte für Investoren der Kauf von Künstliche Intelligenz ETFs infrage kommen.
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