In einer Welt, in der der Klimawandel nicht mehr ignoriert werden kann, sind erneuerbare Energien zum Zentrum zahlreicher Debatten geworden. Die Anstrengungen, fossile Brennstoffe durch nachhaltige Energiequellen zu ersetzen, haben Investitionsmöglichkeiten in diesem Sektor stark beeinflusst. Doch trotz ihrer anerkannten Vorteile sind erneuerbare Energien nicht ohne Kritik. Dieser Artikel untersucht, ob es in dieser Branche noch rentable Investitionsmöglichkeiten gibt und wie Anleger die Chancen nutzen können, die sich ihnen bieten.

Der Hype um erneuerbare Energien – gerechtfertigt?

Der stetige Wandel von fossilen Brennstoffen hin zu nachhaltigeren Energiequellen ist vielerorts als ein notwendiger Schritt zur Bewältigung der Klimakrise und zur Sicherung unserer Zukunft angesehen. Aber ist all der Hype um erneuerbare Energien wirklich gerechtfertigt? Um dies zu verstehen, müssen wir sowohl die Potenziale als auch die Hindernisse dieser Technologie ins Auge fassen.

Für Befürworter stehen erneuerbare Energien für die Rettung unseres Planeten. Sie betonen, wie Solarenergie, Windkraft, Wasserkraft und andere grüne Technologien den CO₂-Ausstoß erheblich reduzieren können, ein Faktor, der entscheidend zur globalen Erwärmung beiträgt. Außerdem wird argumentiert, dass erneuerbare Energien dazu beitragen können, die Energieabhängigkeit von politisch instabilen Regionen zu verringern, wodurch die Energieversorgung sicherer und stabiler wird. Hinzu kommt das enorme Potenzial für Arbeitsplätze in diesem Sektor, was die Wirtschaft ankurbeln könnte.

Kritiker, auf der anderen Seite, sehen die Sache oft etwas differenzierter. Sie weisen darauf hin, dass die Technologie hinter erneuerbaren Energien zwar fortgeschritten ist, aber dennoch mit Herausforderungen konfrontiert ist. Einige erneuerbare Energiequellen, wie beispielsweise Solar- und Windkraft, sind wetterabhängig und können nicht konstant Energie liefern. Dies erfordert teure Speichertechnologien oder Backup-Stromquellen. Hinzu kommen Bedenken bezüglich des Platzbedarfs für Windparks oder Solarfelder und deren möglichen Auswirkungen auf die lokale Tierwelt und das Ökosystem.

Ebenfalls ein Argument der Kritiker ist, dass der Übergang zu 100 % erneuerbarer Energie enorme wirtschaftliche Investitionen erfordert, was sich auf die Energiepreise und letztlich auf den Verbraucher auswirken könnte. Darüber hinaus gibt es auch geopolitische Bedenken, da einige Länder über reichliche natürliche Ressourcen für erneuerbare Energien verfügen, während andere möglicherweise abhängig bleiben. Insgesamt kann die Branche jedoch auf jeden Fall weiterhin als Wachstumssektor eingeordnet werden, welcher weiteres Potenzial für Renditen hat.

Aktien im Bereich erneuerbare Energien: Wo könnte sich eine Investition lohnen?

Unternehmen, die sich auf erneuerbare Energien spezialisieren, bieten Anlegern nicht nur eine Chance, in eine nachhaltige Zukunft zu investieren, sondern auch beträchtliche Renditen. Werfen wir einen genaueren Blick auf drei Schlüsselakteure im Markt für erneuerbare Energien und ihre Performance:

1. NextEra Energy: Als Vorreiter in der Branche ist NextEra Energy weltweit der führende Produzent von Solar- und Windenergie. Im Jahr 2018 stammte fast der gesamte von ihnen produzierte Strom aus erneuerbaren Quellen – eine beeindruckende Leistung. Interessenten finden diese Aktie an der New York Stock Exchange (NYSE) unter dem Börsenkürzel NEE. Zudem ist das Unternehmen in mehreren bedeutenden Indizes vertreten, darunter der Dow Jones Utility Average (DJUA), der S&P 100-Index und der S&P 500-Index, was seine Stellung und Zuverlässigkeit im Markt weiter unterstreicht.

2. Brookfield Renewable Partners: Ein weiterer Titan in der Branche ist Brookfield Renewable Partners, der über eine beachtliche Produktionskapazität von 19.300 Megawatt an 5288 Standorten in verschiedenen Teilen der Welt verfügt. Mit einer Hauptfokussierung auf Wasserkraft (78 % ihrer Energiegewinnung) diversifiziert das Unternehmen auch in Solar- und Windenergie. Obwohl ein Großteil des Unternehmens von Brookfield Asset Management gehalten wird, ist Brookfield Renewable Partners an der NYSE als eigenständiges Unternehmen mit dem Kürzel BEP gelistet.

3. First Solar: Mit einem Hauptsitz in Arizona ist First Solar ein Unternehmen, das stolz darauf ist, in den Bereich der Forschung und Entwicklung erneuerbarer Energien zu investieren. Sie behaupten, mehr in diese wichtige Sparte zu investieren als jedes andere Unternehmen in der Branche. First Solar ist nicht nur ein wichtiger Akteur auf dem NASDAQ-Markt unter dem Börsenkürzel FRSL, sondern ist auch im S&P 400-Index gelistet, was seine Stärke und Stabilität im erneuerbaren Sektor und als Solar-Aktie weiter bestätigt.

Diese Unternehmen bieten nicht nur eine spannende Chance für Investoren, die sich für erneuerbare Energien interessieren, sondern sie spiegeln auch den allgemeinen Trend wider, dass erneuerbare Energien sowohl ökologisch als auch ökonomisch eine tragfähige und wertvolle Option sind. Es wird erwartet, dass die Bedeutung und das Wachstum dieser Unternehmen weiterhin an Fahrt gewinnen werden, da die Welt sich mehr und mehr von fossilen Brennstoffen abwendet und sich dem grünen Zeitalter zuwendet.

ETFs und erneuerbare Energien: Eine diversifizierte Herangehensweise

In der Welt der Investitionen steht Diversifikation oft an vorderster Front – und das aus gutem Grund. ETFs (Exchange Traded Funds) ermöglichen Anlegern eine Streuung ihres Kapitals über eine Vielzahl von Unternehmen und Branchen. Insbesondere im aufstrebenden Sektor der erneuerbaren Energien bieten ETFs eine robuste Möglichkeit, sich gegen die Volatilität eines Einzelunternehmens zu wappnen und dennoch von der wachsenden Branche zu profitieren. Mit einem Anstieg der erneuerbaren Energien-ETFs in jüngster Zeit ist es für Anleger entscheidend, sich über die besten Optionen zu informieren.

iShares Global Clean Energy UCITS ETF USD (Dist): Dieser ETF, als einer der bekanntesten in seiner Kategorie, ermöglicht Investitionen in 30 global agierende Unternehmen. Mit einem beachtlichen Fondsvermögen von 5,818 Milliarden US-Dollar (Stand: November 2022) und einer Gesamtkostenquote von 0,65 Prozent pro Jahr spiegelt er den S&P Global Clean Energy Index wider. Interessant ist, dass Unternehmen mit hohen CO₂-Emissionen explizit ausgeschlossen werden, wodurch der Fonds ein hohes Maß an Nachhaltigkeit gewährleistet.

Lyxor MSCI New Energy ESG Filtered (DR) UCITS ETF Dist: Lyxor’s Angebot konzentriert sich auf Unternehmen, die im Bereich alternativer Energien, Energieeffizienz und fortschrittlicher Batterietechnologie tätig sind. Mit einem ESG-Filter werden Unternehmen mit schlechten Umwelt-, Sozial- und Governance-Praktiken aus dem Portfolio entfernt. Die Kostenstruktur mit 0,60 Prozent pro Jahr und einem Fondsvolumen von 1,425 Milliarden Euro macht ihn zu einer attraktiven Option für Investoren, die Wert auf Nachhaltigkeit legen.

First Trust Nasdaq Clean Edge Green Energy UCITS ETF: Obwohl dieser ETF ein kleineres Fondsvolumen von 40,6 Millionen Euro (Stand: November 2022) aufweist, fokussiert er sich stark auf innovative Technologien zur Förderung einer kohlenstoffarmen Wirtschaft. 71 Prozent des ETFs sind in US-Technologieunternehmen investiert, die maßgeblich dazu beitragen, die Emissionen durch innovative Lösungen zu reduzieren.

Die Wahl des richtigen erneuerbaren Energien-ETF erfordert eine gründliche Recherche und ein Verständnis dafür, welche spezifischen Unternehmen und Technologien man unterstützen möchte. Die oben genannten Optionen bieten eine gute Grundlage für Anleger, die in den erneuerbaren Sektor investieren und dabei von der Diversifikation eines ETF profitieren möchten. Es ist jedoch stets ratsam, eigene Recherchen durchzuführen und gegebenenfalls Finanzberater zu konsultieren, bevor man Investitionsentscheidungen trifft.