Der Goldpreis befindet sich aktuell in der Nähe seines Allzeithochs und veranlasst Anleger dazu, über die Investition in das Edelmetall und besonders Gold-ETFs nachzudenken. Was sind die Vor- und Nachteile der Gold ETFs, welche gibt es überhaupt und lohnt es sich jetzt, in Gold ETFs zu investieren?

Goldpreis steigt in die Höhe

Für neun aufeinanderfolgende Sitzungen konnte der Preis von Gold zuletzt bis vergangenen Freitag auf ein Rekordhoch von 2.194,9 US-Dollar steigen. Zum Dienstag ging es zwar wieder leicht nach unten auf 2.176,49 USD pro Unze, doch dies wurde durch die Erwartungen an die bevorstehende Veröffentlichung des US-Inflationsberichts verursacht. Der Bericht soll mehr Klarheit schaffen, ob oder wann es durch die US-Notenbank zu Zinssenkungen kommen könnte.

Laut einer Umfrage durch Reuters dürfte der US-Verbraucherpreisindex (VPI) für Februar im Monatsverlauf um 0,4 % steigen und das jährliche Tempo stabil bei 3,1 % halten.

Die Spekulationen darum, dass es möglicherweise im Juni zu Zinssenkungen kommt, lässt viele Investoren auf sichere Anlagen wie Gold zurückgreifen, wodurch der Preis im März nun hochgeht. Die Spotpreise kratzten in der vergangenen Woche an der 2.200-USD-Marke.

Die US-Notenbank gibt allerdings zurückhaltende Signale von sich. Am Freitag wurden zudem die Zahlen für den Arbeitsmarkt in den USA veröffentlicht, wodurch zahlreiche Aktien an den Börsen erstmal einbüßten.

Krise in Sicht?

Während Gold meist als Absicherung in Krisenzeiten dient, zeigen die Investitionen, die in Bitcoin und andere Kryptowährungen zurzeit fließen, wie viel Vertrauen den Anlagen entgegengebracht wird. Außerdem verdichten sich die Zeichen, dass die USA einer Rezession entgehen könnte.

Der Goldrausch könnte für viele Investoren eine Überraschung sein, denn die Preisrallye zurzeit fällt nicht ins gleiche Muster wie zu früheren Zeiten, als man nach sicheren Anlagen suchte, wie bei der Finanzkrise 2008/09 oder der Covid19-Pandemie.

Ein Schlüsselfaktor für die Gold-Rallye ist, dass die Lage für viele Märkte außerhalb der USA weitaus weniger rosig aussieht. Das prognostizierte Wirtschaftswachstum der USA von 2,1 % in diesem Jahr übertrifft das prognostizierte Wachstum von unter 1 % in anderen Ländern wie Deutschland, Japan und dem Vereinigten Königreich.

Im Februar senkte Deutschland seine Wachstumsprognose für 2024 auf nur 0,2 %. Die Wirtschaft befindet sich in einer schwierigen Lage, weswegen die vorherige Schätzung von einem Wachstum von 1,3 % deutlich nach unten korrigiert wurde.

Japan verkündete am Montag neue Zahlen und schrammte kurz an einer Rezession vorbei. Anstatt des erwarteten Rückgangs des Bruttoinlandsprodukts um 0,4 %, wuchs das BIP im Zeitraum Oktober-Dezember im Vergleich zum Vorquartal 0,4 %. Für 2024 wird erwartet, dass sich das Wachstum in etwa diesem Bereich bewegen könnte.

Laut dem IWF soll britische BIP im Jahr 2024 um 0,6 % wachsen und im Jahr 2025 um 1,6 %.

Die USA halten sich vor allem dank der starken Tech-Aktien über Wasser. Die internationalen Pendants zum S&P 500 verlieren hingegen. Der Hang Seng Index in Hongkong verlor im letzten Jahr 18 % und der britische FTSE 100 büßte 3 % ein.

Kommt es zu einer Wirtschaftskrise, findet diese somit eher in Europa und Asien statt. Die Nachfrage nach Gold als Anlage könnte auf Käufe außerhalb der USA zurückzuführen sein. Ross Norman, CEO von Metals Daily, führt die Gewinne auf die phänomenale Nachfrage chinesischer Investoren zurück, die sich angesichts der Immobilienkrise in China gegen die potenzielle wirtschaftliche Instabilität absichern wollen.

Gold ETFs als geeignete Anlage

Anstatt Gold direkt zu kaufen, entscheiden sich viele Anleger für eine Investition in Gold ETFs. Auf diese Weise erhalten Investoren einen kostengünstigen Zugang zum Edelmetall. Im Gegensatz zum physischen Kauf von Goldbarren oder Goldmünzen bieten Gold ETFs eine leichter zugängliche und bequemere Möglichkeit, sich an den Goldpreisen zu beteiligen, denn sie ähneln Aktien und werden an großen Börsen gehandelt.

Normalerweise werden physische Goldbarren in sicheren Tresoren aufbewahrt, doch einige Gold ETFs nutzen Derivate wie Gold-Futures-Kontrakte, um den Preis zu verfolgen. In der Regel haben diese Exchange Traded Funds niedrigere Gebühren im Vergleich zum Kauf und zur Lagerung von physischem Gold und bieten Transparenz über die Bestände und Performance.

Zu den Nachteilen der Gold ETFs gehören jedoch, dass Anleger selbst kein Gold besitzen, sondern nur Anteile am ETF. Hinzu kommen mögliche Tracking Error, wodurch der Gold ETF nicht perfekt den Goldpreis widerspiegelt.

In Deutschland müssen Exchange Traded Funds ihre Investitionen auf mehrere unterschiedliche Positionen aufteilen, weswegen es keinen reinen Gold ETF gibt. Stattdessen handelt es sich um Gold-Aktien-ETFs, bei denen auf Unternehmen gesetzt wird, die mit Gold ihr Geld verdienen. Außerdem gibt es auch Gold ETCs wie Xetra-Gold, welche die Preisentwicklung von Gold physisch besichert direkt abbilden.

Da Gold ETFs aber insgesamt eine gute Option für Anleger sein können, sich am Goldpreis zu beteiligen, folgen hier zwei Top Gold ETFs.

VanEck Gold Miners UCITS ETF

ISIN: IE00BQQP9F84 TER: 0,53 %

Der VanEck Gold Miners UCITS ETF strebt die Nachbildung des NYSE Arca Gold Miners Index an, welcher Unternehmen der globalen Gold- und Silberbergbauindustrie abbildet, welche mindestens 50 % ihres Umsatzes in diesem Sektor erwirtschaften. Es ist der einzige ETF, der diesen Index abbildet.

Aktuell verwaltet der ETF ein Vermögen von 745 Mio. Auferlegt wurde er im März 2015 und hat seinen Sitz in Irland. USD. Die Dividenden im ETF werden akkumuliert und im ETF reinvestiert.

Da bei diesem Gold ETF nicht nur der Goldpreis nachverfolgt wird, sondern Unternehmen der Branche im Portfolio vertreten sind, eignet sich das Produkt für eine diversifizierte Anlage. Die top drei Positionen im VanEck Gold Miners UCITS ETF sind Newmont GoldCorp, Barrick Gold und Agnico Eagle Mines Ltd.

Über das vergangene Jahr hinweg erzielte der Gold ETF eine Performance von +6,24 %.

iShares Gold Producers UCITS ETF

ISIN: IE00B6R52036 TER: 0,55 %

Der iShares Gold Producers UCITS ETF ist mit einem verwalteten Vermögen von 1,41 Mrd. Euro der größte Gold ETF, welcher in Deutschland handelbar ist. Gleichzeitig weist er über die vergangenen fünf Jahre hinweg auch die beste Performance auf (+46,56 %).

Der Gold ETF setzt sich aus 58 Positionen zusammen und bietet Anlegern Zugriff auf die Wertentwicklung der weltweit größten Unternehmen, die an der Exploration und Förderung von Gold beteiligt sind. Die top drei Positionen sind zurzeit die kanadischen Unternehmen Agnico Eagle Mines Ltd, Barrick Gold und Franco-Nevada.

Hier ist eine Auswahl der auf Finanzen.net Zero handelbaren Gold ETFs:

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Angesichts der steigenden Goldpreise bieten Gold-ETFs eine potenzielle Möglichkeit, von diesem Trend zu profitieren. Sie ermöglichen ein Engagement in steigenden Goldpreisen ohne den Aufwand und die Sicherheitsrisiken, die mit dem Kauf von physischem Gold einhergehen. Im Vergleich zum Kauf, zur Lagerung und zur Versicherung von physischem Gold fallen in der Regel geringere Gebühren an. Deutsche Anleger müssen beachten, dass die Gold ETFs nicht Gold direkt verfolgen, sondern Unternehmen der Branche. Deren Performance kann unabhängig von steigenden Goldpreisen nach unten gehen.