Wasser ist ein Thema, welches in den kommenden Jahren zunehmend wichtiger wird. Bereits jetzt haben zahlreiche Menschen weltweit keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser. Zunehmende Dürren dürften den Wassermangel in Zukunft noch vergrößern. Die Börse hat Wasser bereits seit Längerem als Anlagethema erkannt. Anleger können mittlerweile aus drei verschiedenen Wasser-ETFs wählen. Doch welcher Wasser ETF lohnt sich am meisten?
Wasserknappheit nicht mehr länger nur in Schwellenländern
In den vergangenen Jahren ist der Grundwasserspiegel in vielen Gegenden Deutschlands auf einen bedrohlichen Stand geschrumpft. Mancherorts ist es in der Vergangenheit bereits zu Wasserknappheit gekommen. Auch wenn Deutschland damit noch weit von der regelmäßigen Wasserknappheit in vielen Entwicklungs- und Schwellenländern der Welt entfernt ist, zeigt diese Entwicklung doch auf, dass die Wasserversorgung auch hierzulande einer größeren Aufmerksamkeit bedarf.
Mit diesem Problem steht Deutschland im Übrigen unter den Industrieländern keineswegs alleine dar. Über viele Jahrzehnte hinweg ist die Wasserversorgung in den industrialisierten Ländern als etwas Selbstverständliches angesehen worden. Lange Zeit über wurde die Wasserinfrastruktur vernachlässigt.
In Ländern wie Großbritannien oder den USA befinden sich mittlerweile zahlreiche Wasserleitungen in einem schlechten Zustand. In den USA trifft dies laut der American Society of Civil Engineers beispielsweise auf rund 40 Prozent aller Wasserleitungen zu. Umfassende Sanierungsarbeiten dürften in den kommenden Jahren unvermeidlich werden.
Darüber hinaus dürfte auch die effizientere Nutzung der Ressource Wasser zunehmend in den Fokus rücken. Neue Technologien im Bereich der Wasseraufbereitung und Wassernutzung können hier weiterhelfen. Deren Entwicklung und Implementierung schafft für zahlreiche Unternehmen neue Chancen. Für Anleger dürften sich hier in Zukunft vielfältige Chancen ergeben.
Drei Wasser ETFs stehen zur Auswahl
Anstatt in einzelnen Aktien zu investieren, können Anleger mit einem ETF die gesamte Branche abdecken. Derzeit stehen drei derartige ETFs mit dem Fokus Wasser zur Auswahl:
- iShares Global Water UCITS ETF (ISIN: IE00B1TXK627)
- Lyxor World Water UCITS ETF (ISIN: FR0010527275)
- L&G Clean Water UCITS ETF (ISIN: IE00BK5BC891)
Von diesen ist der iShares Global Water UCITS ETF mit einem Fondsvolumen von 1.867 Millionen Euro der größte. Trotz seiner Größe ist der iShares ETF gleichfalls aber auch der teuerste unter den drei ETFs. Seine laufenden Kosten (TER) betragen 0,65 Prozent. Beim Lyxor ETF fallen 0,60 Prozent an. Der günstigste der drei ist der ETF von L&G mit einer TER von 0,50 Prozent.
Im Gegensatz zu den anderen beiden ETFs, welche ihre Erträge jeweils automatisch reinvestieren, schüttet der L&G Clean Water UCITS ETF seine Gewinne an seine Anleger aus.
Unterschiede bei der Zusammensetzung
Bei der Zusammensetzung weisen die drei ETFs viele Gemeinsamkeiten, aber auch einige Unterschiede auf. Alle drei konzentrieren sich jeweils auf Unternehmen, die in erster Linie in der Wasserversorgung auf -aufbereitung tätig sind. Dementsprechend werden die Fonds jeweils zu großen Teilen vom Industrie- und Versorgungssektor dominiert.
Ebenfalls große Ähnlichkeiten gibt es bei der Gewichtung nach Ländern. Hier stellen die USA jeweils mehr als die Hälfte, wobei der US-Anteil im iShares Global Water ETF mit 52,8 Prozent noch am geringsten und im L&G Clean Water ETF mit 60,2 Prozent am größten ist.
Bei der Zusammensetzung gibt es jedoch auch Unterschiede. So ist der Lyxor World Water ETF mit 30 Positionen etwas kleiner als seine beiden Konkurrenten, welche beide jeweils ca. 50 Positionen abbilden.
Ein noch deutlicherer Unterschied besteht jedoch zwischen dem L&G Clean Water ETF und den anderen beiden Indexfonds. Im Gegensatz zu diesen setzt der L&G ETF nämlich auf einen gleichgewichteten Vergleichsindex. Dadurch machen die Top 10 im Durchschnitt stets nur zwischen 20 und 25 Prozent des gesamten ETFs aus. Beim iShares Global Water ETF entfallen 55 Prozent auf die Top 10 Positionen. Beim Lyxor World Water ETF sind dies sogar 66 Prozent. Mit dem ETF von L&G machen sich Anleger also weniger stark abhängig von der Kursentwicklung einiger weniger Aktien.
Der L&G Clean Water ETF überzeugt kurzfristig
Bei der Performance kann der L&G Clean Water ETF über die vergangenen 12 Monate hinweg die beste Rendite vorweisen. In den letzten 12 Monaten steht hier ein Plus von 45,75 Prozent zu Buche. Auch im laufenden Jahr hat der ETF mit 19,5 Prozent die Nase vorn.
Im laufenden Jahr landet der iShares Global Water ETF mit 17 Prozent auf Rang zwei. Der Lyxor World Water ETF schafft es hier lediglich auf 14,7 Prozent. Erweitert man den Rückblick hingegen auf die letzten 12 Monate, liegt der Lyxor ETF mit 40 Prozent leicht vor dem iShares ETF (38,4 Prozent).
Ein deutlich anderes Bild ergibt sich bei der langfristigen Rendite. Hier kann der iShares Global Water ETF mit einem Plus von 87,6 Prozent über die letzten fünf Jahre hinweg mit Abstand am meisten überzeugen. Der Konkurrent von Lyxor schafft es im gleichen Zeitraum aber immerhin noch auf respektable 67,9 Prozent. Der L&G Clean Water ETF ist erst 2019 aufgelegt worden.
Zum Vergleich: Der iShares Global Water UCITS ETF (ISIN: IE00B1TXK627) erzielte in den letzten fünf Jahren eine Rendite von gut 88 Prozent. Im laufenden Jahr performt er mit 14,2 Prozent. Langfristig konnten die Wasser ETFs also noch keine bessere Rendite als der MSCI World vorweisen. In jüngerer Zeit scheint sich hier nun jedoch ein gegenläufiger Trend abzuzeichnen, in dessen Zuge die Wasser ETFs den MSCI World in Zukunft überflügeln könnten.
Fazit – Welcher Wasser ETFs ist am besten?
Sowohl bei der Zusammensetzung, bei den Kosten als auch bei der Performance in jüngerer Zeit hat der L&G Clean Water UCITS ETF die Nase vorn. Zwar handelt es sich hierbei um den jüngsten und kleinsten unter den drei derzeit verfügbaren Wasser ETFs. Jedoch ist es dem Herausgeber L&G gelungen, ein Anlageprodukt auf den Markt zu bringen, welches seiner Konkurrenz in fast allen Gesichtspunkten einen Schritt voraus ist.
Einziges Manko ist, dass der ETF – ebenso wie seine Konkurrenten – bisher noch nicht großartig besser performt hat als ein MSCI World Basis-ETF. Allerdings scheint sich hier in den vergangenen Monaten etwas getan zu haben.
Zudem handelt es sich bei Wasser-Aktien um sehr zuverlässige Wachstumsgaranten. Seit dem vorherigen Crash im Jahr 2009 verzeichneten Wasserwerte fast durchgehend einen Wertzuwachs. Wasser wird immer gebraucht, weshalb es sich hierbei um eine äußerst krisenfeste Anlage handelt. Nimmt man noch den Jahr für Jahr steigenden Wasserverbrauch hinzu, können zukünftige Kurssteigerungen als sehr wahrscheinlich angesehen werden.
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