Der Flughafen-Betreiber Fraport macht nach der gewaltigen Bruchlanding 2020 infolge weltweiter Reisestopps und einem Tiefgang im vergangenen Jahr weiter Boden wett und steigt. Das Unternehmen verzeichnet Wachstum und stellt Anleger damit vor die Entscheidung, ob sich ein Einstieg in die Fraport-Aktie lohnt, oder man die Finger von ihr lassen sollte. Hier gibt es Antworten.
Starkes drittes Quartal
Anfang November konnte Fraport die Ergebnisse für das dritte Quartal 2023 bekannt geben und verzeichnete eine weitere Erholung. Der Passagierverkehr nimmt weiter zu und erreichte inzwischen 73 % des Niveaus vor der Covid19-Pandemie. Der Kerngewinn stieg über 14 % im Vergleich zum zweiten Quartal und übertraf die Marktschätzungen. Die europäische Sommersaison trug deutlich dazu bei.
Fraport gab an, dass sein Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) im 3. Quartal von 420,3 Mio. Euro im Vorjahr auf 478,1 Mio. Euro gestiegen sei. Analysten hatten mit etwa 449 Mio. Euro gerechnet.
Auch das Frachtvolumen bliebt in Q3 stabil. Der Umsatz erhöhte sich im Jahresvergleich um 62,3 % auf 1,5 Mrd. Euro. Das bereinigte EBITDA stieg um 134,7 % auf 475,5 Mio. €.
Fraport verfügt über ein globales Netzwerk an Flughäfen, ist jedoch am Frankfurter Flughafen zu Hause. Dort nahm der Verkehr in den ersten neun Monaten 2023 um knapp 25 % zu und erreichte damit 86 % des Aufkommens von 2019.
Laut dem Unternehmen standen Mittel- und Langstrecken besonders in der Gunst der Reisenden und verzeichneten eine hohe Nachfrage. Auch die Zahl der Passagiere aus China sei stetig gestiegen. Fraport bekräftigte seinen Gesamtjahresausblick für ein EBITDA in der oberen Hälfte seiner Spanne von 1,04 bis 1,20 Mrd. Euro.
Weiteres Wachstum für Fraport in Aussicht
Die Erholung auf ein Niveau wie 2019 nimmt weiter Fahrt auf. Mitte November gab Fraport die Zusammenarbeit mit Volocopter bekannt. Die beiden Unternehmen werden bei der Entwicklung und Implementierung der Vertiport-Infrastruktur am Frankfurter Flughafen zusammenarbeiten. Außerdem schloss der Konzern eine Mehrheitsbeteiligung an Bodenabfertigungsunternehmen in Slowenien ab, wodurch die Position im mittel- und osteuropäischen Raum gestärkt wird.
Zudem hat sich Fraport die Finanzierung für den Ausbau des Terminal 3 am Frankfurter Flughafen gesichert. Das 4-Milliarden-Euro-Projekt schafft Kapazität für 20 Millionen zusätzliche Passagiere pro Jahr. Das Terminal soll 2026 in Betrieb genommen werden und wird per Sky-Line-Bahn von Terminal 1 aus erreichbar sein.
Fraport wurde 1947 gegründet und hat seitdem seinen Sitz in Frankfurt am Main. Weltweit sind über 19.000 Mitarbeiter für den Konzern tätig. Seit 2000 expandiert das Unternehmen über die Grenzen des Frankfurter Flughafens hinaus, zunächst mit einer Beteiligung an Flughäfen in Griechenland, seit 2001 ist es teilprivatisiert.
Neben einigen deutschen und griechischen Flughäfen hat Fraport auch Beteiligungen in der Türkei, Bulgarien, Peru, Indien, Russland, China und Slowenien. Fraport konkurriert sowohl mit deutschen als auch internationalen Flughafenbetreibern um Beteiligungen an Flughäfen. Zu den Mitbewerbern gehören unter anderem Vinci aus Frankreich, Avialliance aus Kanada (früher Hochtief Airport), Heathrow Airport Holdings aus Großbritannien (früher BAA) und Macquarie Airports aus Australien. Darüber hinaus gibt es auch einen direkten Wettbewerb mit anderen deutschen Flughäfen, insbesondere dem Münchner Flughafen, um die Lufthansa als Kunden zu gewinnen.
Fraport-Aktie im Plus – bleibt es dabei?
Die Fraport-Aktie legte im November 2023 um 17,5 % zu, angetrieben durch positive Quartalsergebnisse sowie die Ankündigung mehrerer Partnerschaften. Hinzu kommt die Erholung des Reiseverkehrs, wenngleich die Passagierzahlen über den Herbst und Winter sinken dürften. In den letzten 30 Tagen hat die Aktie der Fraport AG 11,8 % gewonnen, seit Jahresbeginn sind es nunmehr bereits 39 %.
Vom Hoch vor der Covid19-Pandemie, als die Aktie um 78,18 Euro gehandelt wurde, ist man zurzeit noch weit entfernt. Der aktuelle Kurs von 56,08 Euro liegt auch noch unterhalb des Niveaus von Ende 2021 und Anfang 2022. Doch seit Ende Oktober legt die Fraport-Aktie einen gezielten Aufstieg hin.
Lohnt sich in Anbetracht das stetige Wachstum von Umsatz und Gewinn der Einstieg in die Fraport-Aktie? Analysten sind geteilter Meinung.
Von 19 Beobachtern empfehlen zwar 8 Analysten den Kauf der Aktie, doch 6 raten zum Halten und 2 empfehlen sogar zum Verkauf. Am heutigen Mittwochvormittag bestätigte Jefferies seine Bewertung nochmals und stuft die Aktie weiterhin als „Verkaufen“ ein. Im November erhielt die Aktie außerdem von der Deutschen Bank das Downgrade und die Verkaufsempfehlung, während sie UBS und J.P. Morgan neutral bewerten.
Blickt man auf die Preisziele, ist ein wenig Wachstum zu erwarten. Das mittlere Preisziel liegt derzeit mit 58,68 Euro knapp 6 % über dem Kurs, wobei hohe Schätzungen sogar 74 Euro für möglich halten. Pessimistische Stimmen rechnen sogar mit einem Verlust bis auf 43 Euro.
Zuletzt reagierte die Aktie gut auf die Nachrichten und Ergebnisse von Fraport, doch es ist unklar, ob sich dieser Trend fortsetzen wird. Für das vierte Quartal dürfte mit niedrigeren Zahlen gerechnet werden, da die profitable Sommersaison vorbei ist. Anleger sollten sich den Einstieg in die Aktie der Fraport AG gut überlegen und ihr Risiko abschätzen.
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