Für Ethereum Investoren war das Jahr 2022 sehr aufregend. Die Umstellung auf das Proof-of-Stake Verfahren wurde lange vorbereitet und konnte am 15. September 2022 endlich abgeschlossen werden. Keiner konnte wissen, wie es mit der Kryptowährung danach weitergeht.
Die Folgen der Ethereum Merge und des Proof of Stake Verfahrens
Ethereum wurde als eine verbesserte Version von Bitcoin entwickelt. Mit der Ethereum Blockchain sollen schnellere Transaktionszeiten gewährleistet werden und durch die Smart Contracts können auch durch eine Programmiersprache zusätzliche Funktionen entwickelt werden. Dadurch kann die dezentrale Kryptowährung nicht nur als Zahlungsmittel eingesetzt werden, sondern auch für Finanzdienstleistungen, wie zum Beispiel für Kryptobörsen.
Da Kryptowährungen in den letzten Jahren aber sehr populär geworden sind und dadurch die Anzahl der Transaktionen stark angestiegen sind, ist auch der Energieverbrauch durch den Proof-of-Work Konsens stark angestiegen. Aus diesem Grund wurde entschieden, die Ethereum Blockchain von Minern auf Validatoren umzustellen. Diese Umstellung erfolgte endgültig im September 2022 und sorgte dafür, dass der Energieverbrauch der Blockchain um einen Schlag um 99,9 % abnahm.
Auch wenn durch das energieeffizientere Konsensverfahren ein Problem gelöst wurde, stellt inzwischen ein anderes Problem der Ethereum Blockchain auf die Probe. Durch das Proof-of-Stake Konsensverfahren erhalten nun einige Besitzer der Token eine große Kontrolle über das Netzwerk. Das spricht gegen den dezentralen Aufbau der Blockchain, weil aktuell vier große Entitäten, den größten Teil der Staking Token besitzen.
Für das Staking wurden in den letzten Monaten 13,5 Millionen ETH freigegeben. Über 60 % dieser Token, sind im Besitz von Lido Finance, Coinbase, Kraken und Binance. Durch die große Menge an gestakten Token ist es sehr wahrscheinlich, dass diese Entitäten die Transaktionen validieren und damit auch die besten finanziellen Ergebnisse erzielen können. Außerdem haben sie durch den großen Anteil an Token auch ein sehr hohes Mitspracherecht im Ethereum Netzwerk. Dies spricht gegen den dezentralen Charakter der Blockchain-Netzwerke und könnte für Ethereum zu einem Problem werden.
Den Vorteil gegenüber Bitcoin, dass intelligente Verträge entwickelt werden können, hat die Ethereum Plattform schon vor einigen Jahren verloren. Immer mehr Blockchain-Plattformen bieten die Möglichkeit an, durch eine eigene Programmiersprache, die Funktionen der Blockchain zu erweitern. Da jetzt durch die vier großen Entitäten die Dezentralität der Ethereum Blockchain bedroht wird, könnte dies eine der größten Nachteile des Ethers werden.
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Ist die Dezentralisierung der Ethereum Blockchain gefährdet?
Die Gefahr durch die große Macht der vier Staking-Farmen könnte die Dezentralisierung von Ethereum gefährden. Allerdings könnte die Gefahr dabei deutlich geringer sein, als viele Kritiker aktuell annehmen. Auch wenn es in letzter Zeit zu einer großen Konzentration von Staking Token auf Ethereum gekommen ist, repräsentieren sie nur einen sehr geringen Anteil aller der sich im Netzwerk befindlichen Ether Token. Tatsächlich repräsentieren die 14 Millionen Staking Toten der großen Unternehmen nur 12 % des Gesamtangebots von 112 Millionen Ether Toten, die aktuell im Umlauf sind.
Trotzdem wird die Sorge über die Zentralisierung des Ethereum 2.0 ernst genommen. Die Entwickler der Kryptowährung wollen in Zukunft mehr Möglichkeiten bieten, mit denen gegen die Zentralisierung und eine einseitige Kontrolle der Kryptowährung vorgebeugt werden kann. Aktuell ist es schon möglich, schädlich agierende Validatoren zu bestrafen. Allein in den letzten Wochen wurden mehr als 215 von Ihnen bestraft und ihnen wurden die ETH-Token entzogen. Auch sollen große Staking-Teilnehmer mehr bestraft werden, wenn sie ihre Toten aus dem Netzwerk abziehen. Mit dem nächsten Update, dass Shanghai genannt wird, soll diese Möglichkeit genutzt werden können.
War der Merge von Ethereum also erfolgreich?
Kritiker gingen davon aus, dass viel mehr Probleme bei der Zusammenführung der Ethereum Blockchain entstehen würden. Dieser Teil der Umstellung auf die Proof-of-Stake Methode wurde aber ohne jegliche Probleme abgeschlossen. Anhand der möglichen Zentralisierung der Ethereum Blockchain müssen sich die Entwickler aber weiterhin um viele neue aufkommenden Probleme kümmern. In den nächsten Monaten werden wahrscheinlich noch viele Updates veröffentlicht, mit denen Ethereum 2.0 für die Zukunft optimiert werden soll.
Aktuell hängt die Zukunft der Blockchain davon ab, wie sie sich auch nach dem Merge weiterentwickeln kann. Wichtige Faktoren wie die Dezentralität, die Sicherheit und die Skalierbarkeit der Blockchain Plattform werden für den weiteren Erfolg sehr wichtig sein.
Wie fallen die Prognosen für den Ether aus?
Die Umstellung auf das neue Konsensverfahren hat auch die Investoren verunsichert. Obwohl im letzten Jahr alle Kryptowährungen stark an Wert verloren haben, zeichnet sich der Ether noch durch eine langsamere Kurserholung aus als der Bitcoin. Im Laufe der letzten drei Monate musste der ETH noch Verluste von 1,7 % hinnehmen, während der Bitcoin schon wieder um 5,5 % Anstieg. Auch wenn sich die Verluste beider Kryptowährungen in den letzten zwölf Monaten bei 44 % einpendelten, konnte der Bitcoin innerhalb der letzten 30 Tage wieder um 35,3 % ansteigen. Der Ether erzielte im gleichen Zeitraum nur einen Kursgewinn von 29,5 %.
Angesichts dieser relativ vorsichtigen Kursverbesserungen gehen auch die Analysten keine Risiken ein. Innerhalb der letzten Woche konnte der Token wieder 7,9 % wettmachen, die Marktexperten rechnen aber mit einem geringeren Kursanstieg wie bei dem Bitcoin oder anderen erfolgreichen Kryptowährungen. Es bestehen aktuell noch zu viele Unsicherheiten, wie sich die Ethereum 2.0 Plattform weiter entwickeln wird.
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